Three-Night-Stand (German Edition)

Egal, was haben wir noch? Ah ja, die Bekanntschaft mit Lisa über einen Film, in dem ich die Hauptrolle...  Heey, wo willst du hin?“
    „Das Handy holen und den Schlosser bestellen, weil ich glaube, dass dir den Schlüssel wegzunehmen nicht genügen würde.“
    „Du kennst mich gut“, grinste der Starschauspieler. „Natürlich habe ich Ersatz anfertigen lassen, kurz nachdem ich den ersten verloren habe.“
    „... Duhastbittewas ?!“
    „Keine Panik“, beschwichtigte Liam. „Der Poolreiniger hat ihn ja ein paar Tage später im Poolsieb wiedergefunden-“
    „Und du hattest vor, mir das wann zu sagen? Wie viele hast du noch verloren, die jetzt irgendwo in der Weltgeschichte herumgeistern?“
    „Nur diesen einen. Siehst du und da haben wir noch etwas: wer hat dir geraten, die teureren Schlüssel zu nehmen, die, die keine Seriennummer haben? I-“
          „Mein Makler!“ unterbrach ihn Nick.
     „I-“ begann der andere erneut, doch Nick wiederholte stur: „Mein Makler“, aber Liam winkte ab.
    „Sven gehört quasi zur Familie.“ Er biss in ein Stück getrockneter Walnusssalami und verzog genießerisch das Gesicht. „Hmmmm.“
    Nick riss ihm den Rest aus der Hand und gab ihm einen Klaps auf selbige.
    „Was soll das denn? Du weißt doch, wie schnell ich blaue Flecke bekomme.“
    „Netter Versuch mit deinem Zitat aus ‚Zarte Kerle‘“, blieb sein Gegenüber unbeeindruckt und grinste dann. „Das klingt immer noch nach einem Schwulenporno.“
    „Es war ein ernstzunehmender anspruchsvoller Kunstfilm, für den die Welt noch nicht bereit war“, erwiderte der Schauspieler ein wenig eingeschnappt.
    „Ja, so kann man es auch nennen. Ich bin auch ganz sicher, dass es ganz anspruchsvolle Pornofilme gibt.“
    „Möchtest du mir etwas sagen, Nickilein?“ Liam trat dicht an ihn heran und blinzelte ihn an.
    „Ja“, säuselte sein Freund, „du hast gestern Abend in rauen Mengen Knoblauch und Zwiebeln zu dir genommen.“
    Sein Gegenüber kratzte sich am Kopf. „Ich hatte dieses Superkaugummi, die neueste Erfindung gegen Knoblauch- und sonstige Fahnen auf der Basis von Petersilie, Basilikum, Pfefferminz und Milchbakterienirgendwas, aber das hat mir fast den Gaumen weggefetzt. Meime Punge pür ib imma moch mich, wenn du verstehst, was ich meine. Doch vielleicht bin ich auch nur laktoseintolerant gegen das Milchzeugs darin.“
    „Laktoseintoleranz hat doch jetzt jeder“, zog Nick ihn auf, „aber ich hab gehört, dass Kalorienallergie ganz groß im Kommen ist.“
    Liam ging wieder zurück in die Küche und schenkte sich noch einen Kaffee nach. „So, wie ist das denn jetzt mit dir und Lisa? Los, los, zerstreu meine Zweifel, dass es die bei dir üblich komplizierte Beziehungskiste wird. – Ihr habt doch keine Beziehung oder??“
    „Wir hatten zweimal Sex“, erwiderte Nick und spürte ein gewisses Ziehen bei diesen Worten. Eines, das nicht aus der Herzgegend kam und auch relativ schnell wieder verschwand, als er realisierte, was er da gerade eben so ‚lässig‘ von sich gegeben hatte. Die Hand, die er sich auf den Mund schlug, war jetzt ebenso unnütz wie ein gestammeltes „A-a-also in dieser Nacht. D-damals.“
    Liams Mund blieb offen stehen und er starrte ihn an. Dann zuckte er die Achseln und nahm noch einen Schluck schwarzer Kraftbrühe.
    „Na, is’ doch schick. Du machst dich.“ Wie durch ein Wunder forderte Liam fürs Erste keine weiteren Details.
    Nick sah ihn an und diesmal lag wirkliche Verärgerung in seinem Blick. „Hör auf, mich wie einen kleinen Jungen zu behandeln. Dass ich mich nicht so durch die Weltgeschichte vögle wie du, bedeutet nicht, dass ich nicht weiß, was ich tue und ohne deine Ratschläge nicht existieren könnte.“
    „Natürlich schaffst du das auch alleine“, entgegnete Li schulterzuckend und kein bisschen beleidigt. „Aber ohne mein Einmischen wäre es a) nicht so lustig und hättest du b) bestimmt – “
    „Belassen wir es bei a).“
    Der blonde junge Mann zuckte die Schultern. „Mal sehen, was Lisa zu der ganzen Sache sagt, wenn sie gleich kommt, und bitte verschone mich mit dem Versuch, mir zu erzählen, dass das tolle Frühstück nicht für euch zwei sei. Weißt du, wenn ich der eifersüchtige Typ wäre, dann fände ich es schon etwas fies, dass sie die ganze – “
    „Du wirst sie in keinem Fall auf diese Sache ansprechen!“
    „Das Frühstücksdilemma?“
    „Liam, ich warne dich! Reiß dich zusammen!“
    „ Sei brav, Liam “, beschwerte sich