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Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misha'el Ben-Ami
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Bewegung an meiner Seite erregte meine Aufmerksamkeit.
    Eine junge Frau lag nackt neben mir. Und ich entdeckte, dass auch ich unter dem Laken völlig nackt war. Sie war atemberaubend und höchst interessant. Wer war sie? Wo war ich? Ich strich ihr das Haar aus dem Gesicht und erkannte, dass es Innes war. Ich erinnerte mich an die Ereignisse der vergangenen Nacht wie an einen Traum.
    Traum und Wirklichkeit lagen so nahe beieinander. Ich berührte ihren Körper, um sie zu spüren und nicht nur zu sehen. Im Gegensatz zum Anblick war die Berührung sehr wirklich.
    Sie lächelte und schlief weiter. Ich studierte ihre Schönheit und konnte nicht verstehen, was mich so wahnsinnig machte. Ich sah sie nicht als meine Partnerin, dazu waren wir zu unterschiedlich. Ich war introvertiert und gelassen und sie war „ständig geladen“. Ich war schon dreiunddreißig  Jahre „alt“ und sie dreiundzwanzig Jahre jung. Ich war Jude und sie Araberin. Ich war noch nicht ganz geschieden und sie mit Jean-Marc verheiratet. „Wir sind von der Herausforderung und dem Unbekannten motiviert“, fielen mir die Worte des weisen Mannes ein.
    Ich versuchte, mich zu erinnern, ob etwas zwischen uns geschehen war, außer der Tatsache, dass wir beide nackt auf ihrem Bett lagen. Allein der Gedanke, dass ich sie nicht erobert hatte, ließ mein Verlangen nach ihr wieder aufwachen. Ich drückte meinen a sofort erwachte mein sexuelles Verlangen, doch sie wollte noch ein wenig weiter schlafen. „Aber du kannst mich streicheln“, sagte sie, als ich mich enttäuscht zurückzog. Ihr Körper war das reinste Vergnügen, aber die Erregung, die der Kontakt mit sich brachte, bedrückte mich gleichermaßen. Ich überlegte, ob ich aufhören sollte, aber sie erwachte, reagierte auf meine Zärtlichkeit und machte deutlich, dass die Lust in ihr stieg und dass sie mehr wollte, als nur gestreichelt zu werden. „He ihr beiden, ihr könnt wohl nicht mal eine Minute aufhören“, erklang die Stimme von Jean-Marc neben uns. Auch er war nackt und freute sich auf ein weiteres Spiel der Lüste und wir alle spürten das Leben in seiner vollen Macht.
    Später saßen Innes, Jean-Marc und ich in einem sommerlichen Café in der Nähe der Champs Elysees, im 16. Viertel und es schien, als ob die Zeit stehen geblieben war. Die Menschen strömten und schwärmten in jede Richtung und wir genossen die Sonne, die für kurze Zeit schien.
    „Bon Ton“, das gute Leben, sagte Innes und meinte das Wetter, und in diesem Moment bemerkte ich, dass auf Französisch das Wort „Temps“ die konkrete Zeit beschrieb, das Wetter und alles was dazwischen stand. Ich würde mich nicht wundern, wenn das Stammwort der biblische Begriff „Tohu“ war.
    Es war sehr einfach, sich an das gute Leben zu gewöhnen, an den Geschmack der Croissants, den Geruch von Espresso, an den Anblick der Gartenstühle in den Straßen, die Friedlichkeit der Menschen und das Verschwinden aller Anzeichen existenzieller Spannung.
    Hier, im Zentrum der Welt, gab es keine Nachrichten, kein Gedränge, kein Lärm von Krankenwagen.
    Alle lächelten, kicherten, genossen schöne Worte und ein gutes Leben.
    „Auf ein ‚Bon Temps‘“, sagte ich und stellte mir ein alltägliches, gutes Leben vor. Wir redeten nicht oder vielmehr wagten gar nicht, über das zu reden, was wir zu dritt gemacht hatten. Es war erlaubt, aber man redete nicht darüber. Ich glaubte, man konnte die verschiedenen Stellungen gar nicht mit Worten beschreiben.
    Inzwischen musste ich an erster Stelle an morgen, Montag, den 3. Januar 2000, denken, an meine neue Arbeitsstelle in Frankreich, den offiziellen Grund meines Hierseins in diesem imaginären Paradies, weit von zu Hause, weg vom Wesentlichen in meinem Leben. Plötzlich hatte ich Angst, als gäbe es etwas, das ich jetzt besaß, aber vielleicht morgen verlieren konnte.
    Es war ein schreckliches Gefühl, etwas zu besitzen, auch wenn es bloß geistiges Eigentum war, so zerbrechlich wie das Leben selbst.
    Es war noch kein Monat vergangen, seitdem ich hierher gezogen war, und doch schien es wie eine Ewigkeit. Der 3. Januar 2000. Der Montag, der erste Arbeitstag in der europäischen Arbeitswoche, fing relativ spät an. Unter Berücksichtigung des Wochenendes zog sich der Beginn des Tages manchmal sogar bis in die Mittagsstunden, sodass der Montag ein sehr kurzer Arbeitstag in Frankreich war.
    Ich kam etwas zu spät an meinem neuen Arbeitsplatz bei Mesnil Amelot an,

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