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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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einen flüchtigen Blick auf die anderen Champions, die alle hart trainierten. Alle – nur Cain nicht. Er grinste Celaena breit an und sie bleckte die Zähne.
    »Ihr habt durchaus Geschick«, sagte Chaol, »aber einige Eurer Aktionen sind undiszipliniert.«
    Sie löste die Augen von Cain und starrte zu Chaol hoch. »Das hat mich bisher noch nie vom Töten abgehalten«, fauchte sie.
    Chaol lachte über ihre Erregung und deutete mit dem Schwert auf das Waffengestell, sodass sie aufstehen konnte. »Sucht noch eine Waffe aus. Mit der es ein bisschen spannender wird und ich ins Schwitzen komme.«
    »Keine Angst, Ihr werdet Blut und Wasser schwitzen, wenn ichEuch bei lebendigem Leib die Haut abziehe und Eure Augäpfel mit den Absätzen zertrete«, murrte sie und hob das Rapier auf.
    »Genau das will ich hören.«
    Sie warf das Rapier praktisch an seinen Platz und griff ohne zu zögern nach den Messern.
    Meine guten alten Freunde.
    Ein böses Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

12
    G erade als Celaena sich mitsamt ihren Messern auf den Captain stürzen wollte, klopfte jemand mit einem Speer auf den Boden und mahnte den Saal zur Aufmerksamkeit. Sie sah sich nach der Stimme um und entdeckte einen stämmigen, schon ziemlich kahlen Mann, der unter der Empore stand.
    »Hört mir zu«, wiederholte der Mann. Celaena sah Chaol fragend an. Er nickte und nahm ihr die Messer ab, dann gesellten sie sich zu den dreiundzwanzig anderen Wettkämpfern, die sich im Kreis um den Mann aufgestellt hatten. »Ich bin Theodus Brullo, Waffenmeister und Punktrichter in diesem Wettkampf. Das letzte Urteil über euer elendes Häuflein ist natürlich dem König vorbehalten, aber ich werde Tag für Tag darüber entscheiden, ob ihr geeignet seid, sein Champion zu werden.«
    Er tätschelte den Griff seines Schwerts und Celaena bewunderte unwillkürlich den wunderschön mit Gold verzierten Knauf. »Ich bin seit dreißig Jahren der Waffenmeister in diesem Schloss und wohne noch fünfundzwanzig Jahre länger hier. Ich habe viele Lords und Ritter trainiert – und viele, die gerne Champion von Adarlan geworden wären. Es wird nicht einfach werden, mich zu beeindrucken.«
    Chaol stand mit durchgedrücktem Rücken neben Celaena. Ihr kam der Gedanke, dass er vielleicht ebenfalls von Brullo ausgebildetworden war. Er hatte mühelos mit ihr mithalten können; wenn Brullo also wirklich sein Lehrmeister gewesen war, trug er seinen Titel wohl zu Recht. Sie wusste besser als jeder andere, dass man Gegner nicht aufgrund ihres Aussehens unterschätzen sollte.
    »Der König hat euch bereits alles gesagt, was ihr über den Wettkampf wissen müsst«, sprach Brullo weiter, die Hände hinter dem Rücken. »Aber ich habe mir gedacht, dass ihr sicher ganz wild darauf seid, mehr übereinander zu erfahren.« Er zeigte mit einem Wurstfinger auf Cain. »Du da. Was ist dein Name, dein Beruf und woher stammst du? Und sei ehrlich – ich weiß, dass ihr alle keine Bäcker oder Kerzenzieher seid.«
    Cain setzte wieder sein unerträgliches Grinsen auf. »Cain, Soldat der königlichen Armee. Ich stamme aus den White Fang Mountains.« Das war ja klar. Celaena hatte Geschichten über die Brutalität dieser Bergbewohner gehört und bei den wenigen, denen sie näher gekommen war, hatte sie die Wildheit in den Augen gesehen. Viele von ihnen hatten gegen Adarlan rebelliert – und die meisten dafür mit dem Leben bezahlt. Was würden wohl die anderen Bergbewohner sagen, wenn sie Cain hier sehen könnten? Celaena knirschte mit den Zähnen; was würden die Leute aus Terrasen sagen, wenn sie sie jetzt sehen könnten?
    Doch Brullo wusste das entweder nicht oder es war ihm egal, und er nickte nicht einmal, bevor er auf den Mann rechts von Cain zeigte. Den mochte Celaena sofort. »Und du?«
    Der große, schlanke Mann mit dem schütteren blonden Haar blickte in die Runde und grinste spöttisch. »Xavier Forul. Meisterdieb aus Melisande.« Meisterdieb! Dieser Mann? Okay, zugegeben, so dünn, wie er war, konnte er wahrscheinlich problemlos in jedes Haus schlüpfen. Vielleicht war das kein Bluff.
    Nacheinander stellten sich die übrigen einundzwanzig Wettkämpfer vor. Es gab noch sechs weitere erfahrene Soldaten. Allewaren wegen fragwürdigen Verhaltens aus der Armee geflogen und das wollte etwas heißen, denn Adarlans Armee war für ihr erbarmungsloses Vorgehen berüchtigt. Dann waren da noch drei Diebe, unter ihnen der dunkelhaarige, grauäugige Nox Owen, von dem sie tatsächlich schon

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