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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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können?«
    »Von wegen ›nicht erlauben können‹ – Ihr habt nur Angst vor mir!«
    »Seid nicht so selbstgefällig.«
    »Glaubt Ihr, ich will nach Endovier zurück?«, zischte sie. »Glaubt Ihr, mir ist nicht klar, dass man für den Rest meines Lebens hinter mir her wäre, wenn ich fliehe? Glaubt Ihr, ich weiß nicht, warum ich kotze, wenn wir beide morgens laufen? Mein Körper ist ein Wrack. Ich habe das zusätzliche Training bitter nötig und Ihr solltet mich nicht dafür bestrafen!«
    »Ich will nicht behaupten, ich wüsste, wie ein Verbrecher tickt, aber …«
    Sie warf die Hände in die Luft. »Ich hatte sogar ein schlechtes Gewissen. Wenigstens ein bisschen. Aber jetzt weiß ich wieder, warum das überflüssig war. Ich hasse es, in meinen Gemächern herumzusitzen und mich zu Tode zu langweilen. Ich hasse die Wachen und den ganzen Mist. Ich hasse es, dass Ihr mir sagt, ich soll mich zurückhalten, wenn Brullo Cain in den höchsten Tönen lobt und ich einfach nur langweilig und unbemerkt danebenstehe. Ich hasse es, wenn man mir sagt, was ich nicht kann. Und Euch hasse ich am allermeisten!«
    Ungeduldig klopfte er mit dem Fuß auf den Boden. »Seid Ihr fertig?«
    Es war nicht ein Hauch von Freundlichkeit in Chaols Gesicht und Celaena schnalzte mit der Zunge, als sie davonging. Ihre Fäuste sehnten sich geradezu danach, ihm die Zähne auszuschlagen und ihm damit das Maul zu stopfen.

19
    K altain saß im Großen Saal auf einem Stuhl in der Nähe des Kamins und beobachtete, wie Herzog Perrington sich mit der auf ihrem erhöhten Platz thronenden Königin unterhielt. Zu dumm, dass Dorian vor einer Stunde so schnell verschwunden war. Sie hatte nicht die geringste Chance gehabt, mit ihm zu sprechen. Und das war besonders ärgerlich, da sie den größten Teil des Vormittags damit verbracht hatte, sich für den Hof zurechtzumachen: Das rabenschwarze Haar war adrett um ihren Kopf gelegt und spezielle Puder verliehen ihrem Teint einen goldenen Schimmer. Obwohl ihr eng geschnürtes rosagelbes Kleid ihr beinahe die Rippen brach und die Perlen und Diamanten um ihren Hals ihr die Luft abdrückten, hielt sie standhaft das Kinn hoch. Dorian war zwar gegangen, aber ganz unverhofft war Perrington aufgetaucht. Der Herzog machte der Königin nur selten seine Aufwartung, es musste sich um eine wichtige Angelegenheit handeln.
    Sobald der Herzog sich mit einer Verneigung von der Königin zurückzog und auf die Tür zusteuerte, erhob Kaltain sich von ihrem Stuhl am Kamin. Als sie ihm in den Weg trat, blieb er bei ihrem Anblick stehen; seine Augen glänzten mit einer Gier, die ihr eine Gänsehaut verursachte. Er machte eine tiefe Verbeugung. »Mylady.«
    »Euer Durchlaucht«, erwiderte sie lächelnd und zwang all ihren Widerwillen tief hinunter.
    »Ich hoffe, es geht Euch gut«, sagte er und bot ihr den Arm, um sie aus dem Saal zu führen. Sie lächelte wieder und nahm das Angebot an. Obwohl er etwas rundlich war, spürte sie seine Muskeln unter ihrer Hand.
    »Sehr gut, danke. Und Euch? Es kommt mir vor, als hätte ich Euch ewig nicht gesehen! Was für eine wundervolle Überraschung, dass Ihr den Hof Ihrer Majestät besucht.«
    Perrington entblößte seine gelben Zähne. »Ich habe Euch auch vermisst, Mylady.«
    Sie versuchte, nicht zurückzuzucken, als seine behaarten, fleischigen Finger über ihre makellose Haut strichen, und neigte ihm stattdessen grazil den Kopf zu. »Ich hoffe, Ihre Majestät ist bei guter Gesundheit. Hattet Ihr ein angenehmes Gespräch?«
    Oh, Neugierde war so gefährlich, vor allem, da sie nur dank seiner Gunst hier war. Es war wirklich ein Glücksfall gewesen, dass sie ihn letztes Frühjahr kennengelernt hatte. Und es war gar nicht so schwierig gewesen, ihn dazu zu bewegen, sie an den Hof einzuladen – vor allem, weil sie durchblicken ließ, was ihn erwarten würde, sobald sie erst einmal ohne Anstandsdame das Haus ihres Vaters verlassen hatte. Aber sie war nicht einfach nur hier, um die Annehmlichkeiten des Hoflebens zu genießen. Nein, sie hatte es satt, eine Dame von niedrigem Rang zu sein und darauf zu warten, mit dem Meistbietenden verkuppelt zu werden, sie hatte genug von kleiner Politik und manipulierbaren Idioten.
    »Ihrer Majestät geht es recht gut«, sagte Perrington und schlug den Weg zu Lady Kaltains Gemächern ein. Ihr Magen zog sich ein bisschen zusammen. Obwohl er offen zeigte, dass er sie wollte, hatte er sie nicht gedrängt, sich ihm hinzugeben – noch nicht. Aber ein Mann wie

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