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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wir länger gebraucht als vorgesehen.«
    »Genau das habe ich Blakewood auch gesagt.« Es folgte eine kurze Pause. »Also, was gibt es Neues?«, fragte Goddard dann, dessen erwartungsvolle Gespanntheit trotz der schlechten Verbindung deutlich spürbar war.
    Nora hielt inne und wünschte, sie hätte sich vorher überlegt, was sie Goddard sagen sollte. »Wir haben die Stadt gefunden, Dr. Goddard.«
    Das Geräusch, das daraufhin aus dem Lautsprecher kam, hätte ebenso gut ein überraschtes Schnaufen wie ein elektronisches Rauschen sein können. »Habe ich gerade richtig gehört? Sie haben Quivira gefunden?«
    Nora fragte sich, wo sie anfangen sollte. »Ja. Es ist eine große Stadt mit mindestens sechshundert Räumen.«
    »Verdammte Störungen«, fluchte Goddard. »Ich habe Sie nicht richtig verstanden. Wie viele Räume haben Sie gesagt?«
    »Sechshundert.«
    Aus dem Lautsprecher war ein leises Keuchen oder Husten zu vernehmen. »Großer Gott. In was für einem Zustand ist die Ruine?«
    »In einem ganz hervorragenden.«
    »Ist sie intakt? Nicht geplündert?«
    »Alles ist vollkommen unberührt.«
    »Wunderbar. Wunderbar.«
    Noras Erregung wuchs. »Aber das ist noch nicht das Wichtigste, Dr. Goddard.«
    »Ich höre.«
    »Diese Stadt ist anders als alle anderen. Sie ist voll von unschätzbaren wertvollen Artefakten. Die Menschen von Quivira haben so gut wie nichts mitgenommen, so dass es Hunderte von Räumen mit den unglaublichsten Gegenständen gibt, die noch dazu perfekt erhalten sind.«
    Die Stimme aus dem Lautsprecher nahm einen neuen Tonfall an. »Was meinen Sie mit unglaublichen Gegenständen? Keramik?«
    »Unter anderem. Aber es gibt noch sehr viel mehr. Die Stadt war erstaunlich wohlhabend, viel wohlhabender als die anderen Städte der Anasazi. Wir haben Textilien, Schnitzwerk, Fetische, Ritualstöcke und Paletten gefunden, ja sogar ein paar sehr frühe Masken des Kachina-Kults. Alles in bemerkenswert gutem Zustand.«
    Nora verstummte. Aus dem Lautsprecher drang ein weiteres, kurzes Husten. »Nora, was soll ich Ihnen sagen? Das alles ist schlichtweg unglaublich... Ist meine Tochter in der Nähe?«
    »Ja«, sagte Nora. Sie winkte Sloane heran und gab ihr das Mikrofon.
    »Sloane?«, fragte die Stimme aus Santa Fe.
    »Ja, Vater.«
    »Ist das alles wirklich wahr?«
    »Ja, Vater, es stimmt. Dr. Kelly hat nicht übertrieben. Wir haben es mit dem größten archäologischen Fund seit der Entdeckung von Chaco Canon zu tun.«
    »Das ist eine ziemlich gewagte Behauptung, Sloane.«
    Sloane gab keine Antwort.
    »Habt ihr schon Pläne für die Ausgrabung?«
    »Wir haben beschlossen, alles so weit wie möglich ungestört in situ zu lassen und nur eine Probegrabung in der Abfallhalde durchzuführen«, antwortete Sloane. »Allein um das alles hier zu sichten und zu katalogisieren, braucht man schon mindestens ein Jahr. Übermorgen wollen wir das Große Kiva untersuchen.«
    »Sloane, hör mir zu: Ihr müsst sehr, sehr vorsichtig vorgehen. Die gesamte akademische Welt wird jeden eurer Schritte genauestens unter die Lupe nehmen und alles, was ihr tut, nachträglich bis ins Kleinste zerpflücken. Jeder eurer Handgriffe in den nächsten paar Tagen wird später von selbsternannten Experten bis zum Erbrechen durchdiskutiert werden. Und weil ihr eine so große Entdeckung gemacht habt, wird es viel Neid und Missgunst geben. Viele eurer Kollegen werden euch nichts Gutes wünschen und behaupten, dass sie alles erheblich besser gemacht hätten. Verstehst du, was ich dir damit sagen will?«
    »Ja.« Sloane reichte Nora das Mikrofon zurück.
    Nora glaubte einen irritierten, fast wütenden Unterton in Sloanes Stimme gehört zu haben.
    »Das, was du tust, muss perfekt sein. Das gilt auch für alle anderen, Nora mit eingeschlossen.«
    »Wir haben verstanden«, sagte Nora.
    »Der wichtigste Fund seit Chaco Canon«, wiederholte Goddard, gefolgt von einer längeren Pause voller Störgeräusche und elektronischem Pfeifen und Knattern.
    »Dr. Goddard, sind Sie noch dran?«, fragte Nora schließlich.
    »Und ob ich das bin«, ertönte Goddards Stimme, gefolgt von einem leisen Lachen. »Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich gerade gekniffen habe, um sicherzugehen, dass ich nicht träume. Nora, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr Sie sich um die Wissenschaft verdient gemacht haben. Dasselbe gilt auch für Ihren Vater.«
    »Vielen Dank, Dr. Goddard. Auch dafür, dass Sie so viel Vertrauen in mich gesetzt haben.«
    »Melden Sie sich morgen Vormittag um

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