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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Sonnenschein des frühen Nachmittags.
    Smithback kam hinter ihr heraufgekeucht und blieb schwer atmend neben ihr stehen. »Da wäre es also, das Chilbah-Tal, der Hort alles Bösen«, sagte er nach einer kurzen Verschnaufpause. Sein Ton hätte spaßig klingen sollen, aber seine Stimme zitterte noch vor Anstrengung.
    Nora erwiderte nichts, sondern ging in die Hocke, um den Pferden die Hufeisen wieder anzulegen. Als sie damit fertig war, klopfte sie sich den Staub von den Kleidern, holte ihr Fernglas aus der Satteltasche und suchte damit die Talsohle nach Swire und den Pferden ab. Nach dem langen Ritt durch die Wüste genoss sie den Anblick der Pappeln und des saftigen Grases unten im Tal. Sie entdeckte Swire nach kurzer Suche am Ufer des Flusses. Er saß auf einem Felsen und sah den Pferden beim Grasen zu. Plötzlich drehte er den Kopf und schaute direkt zu ihr herauf.
    »Das Böse liegt im Menschen«, sagte Nora schließlich. »Nicht in einer Landschaft.«
    »Das mag sein«, erwiderte Smithback. »Aber ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass etwas mit diesem Tal nicht stimmt. Es kam mir schon immer irgendwie unheimlich vor.«
    Nora sah den Journalisten erstaunt an. »Dann war ich also nicht die Einzige«, meinte sie.
    Sie stiegen auf und ritten schweigend hinunter ins Tal. Als sie den Fluss erreicht hatten, ließen sie die Pferde trinken, blieben aber im Sattel sitzen. Die Tiere wateten durch das seichte Wasser, das ihnen an den Beinen vorbeigurgelte. Aus dem Augenwinkel sah Nora, wie am anderen Flussufer Swire auf einem Pferd ohne Sattel und Zaumzeug heranritt.
    Gegenüber von Nora und Smithback blieb er stehen und blickte zwischen den beiden hin und her. »Dann haben Sie also tatsächlich beide Pferde zurückgebracht«, sagte er mit nur schlecht verhohlener Erleichterung zu Nora. »Und was ist mit den Schweinehunden, die Crow Bait und Hoosegow den Bauch aufgeschlitzt haben? Haben Sie die erwischt?«
    »Nein«, antwortete Nora. »Der Mann, den Sie auf dem Bergrücken gesehen haben, war ein alter Indianer, der weiter oben im Canon-Land sein Lager aufgeschlagen hat.«
    Ein skeptischer Ausdruck huschte über Swires Gesicht. »Ein alter Indianer? Was, zum Teufel, hat der denn da oben auf dem Berg zu suchen?«
    »Er wollte wissen, wer hier ist«, erwiderte Nora. »Er hat uns erzählt, dass die Leute aus seinem Dorf sich nicht hierher wagen.«
    Swire blieb eine Weile stumm sitzen und kaute auf seinem Tabak herum. »Dann sind Sie wohl einer falschen Spur gefolgt«, sagte er dann.
    »Wir sind den Spuren des Mannes gefolgt, den Sie gesehen haben.«
    Anstatt einer Antwort spuckte Swire einen Strahl Kautabak in den Sand neben dem Fluss.
    »Roscoe«, fuhr Nora fort und bemühte sich, ihre Stimme neutral zu halten. »Wenn Sie diesen Mann mit eigenen Augen gesehen hätten, wären Sie genauso überzeugt wie wir, dass er Ihre Pferde nicht getötet hat.«
    Swire kaute weiter. Eine ganze Minute lang herrschte angespanntes Schweigen, während Nora und der Cowboy sich über den Fluss hinweg anstarrten. Dann spuckte Swire ein zweites Mal aus. »Mist«, knurrte er. »Ich weiß nicht, ob Sie Recht haben, aber wenn das, was Sie sagen, stimmen sollte, dann laufen diese Schweine, die meine Pferde umgebracht haben, noch immer frei herum.« Ohne ein weiteres Wort schlug er seinem Pferd die Hacken in die Seite, ließ es umdrehen und am Fluss entlang zurücktraben.
    Nora schaute ihm eine Weile hinterher und blickte dann hinüber zu Smithback. Der Journalist zuckte mit den Achseln.
    Während sie durch das Tal zu dem nach Quivira führenden Slot- Canon ritten, blickte Nora hinauf zum Himmel. Im Norden hatten sich dichte Gewitterwolken gebildet. Sie runzelte die Stirn. Eigentlich sollte die sommerliche Regenzeit erst in ein paar Wochen beginnen, aber wenn der Himmel so aussah wie jetzt, würde es mit ziemlicher Sicherheit noch an diesem Nachmittag einen Wolkenbruch geben.
    Nora gab ihrem Pferd die Sporen. Wir müssen durch den Slot-Canon durch sein, bevor das Gewitter losbricht, dachte sie. Bald waren sie am Eingang der Schlucht angelangt, wo sie die Pferde absattelten, die Sättel wasserdicht verpackten und sorgfältig versteckten. Dann ließen sie die Pferde frei, damit sie zum Rest der Herde laufen konnten.
    Eine Stunde später erreichten sie nach einer langen, nassen und anstrengenden Kletterei das andere Ende des Slot-Canons. Schwer atmend gingen sie nebeneinander auf das Lager zu und schüttelten sich dabei den Schlamm und den Treibsand von

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