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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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war. aber ihr fehlte einfach die Kraft dazu.
    Hinter sich hörte sie ein Geräusch und sah, wie Smithbacks zerzauster Kopf am oberen Ende der Strickleiter erschien. »Was gibt's?«, fragte er.
    »Jemand war letzte Nacht hier und hat unsere Funkausrüstung zerstört«, erklärte Nora. Sie wollte noch mehr sagen, aber ein lautes Rufen aus der Stadt unterbrach sie. Einen Moment später kam Sloane aus einem der Häuser auf der anderen Seite des Hauptplatzes und winkte sie aufgeregt herbei.
    »Ich habe Peter gefunden!« Ihre Stimme hallte gespenstisch durch die leere Stadt. »Es geht ihm nicht gut! Er ist krank!«
    Sofort sprang Nora auf. »Holen Sie Aragon«, sagte sie zu Bonarotti. »Er soll mit seinem Sanitätskasten sofort zu uns kommen.« Dann rannte sie zusammen mit Smithback quer über den Platz.
    Gebückt betraten sie den im ersten Stock gelegenen Gebäudekomplex, in dem sie die Grabmulde entdeckt hatten. Nachdem sich Noras Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie, wie in einem der Räume Sloane neben dem auf dem Boden liegenden Holroyd kniete. Black stand, einen Ausdruck des Entsetzens im Gesicht, ein paar Schritte abseits. Neben Holroyd lag das geöffnete Magnetometer, von dem einige Bauteile auf dem Boden verstreut waren.
    Nora schluckte schwer und kniete sich ebenfalls neben Holroyd hin. Sein Mund stand weit offen und wirkte so starr, als wäre sein Kiefer in dieser Stellung eingeschnappt. Holroyd hing die Zunge schwarz und dick geschwollen zwischen den aufgedunsenen, blau verfärbten Lippen heraus, und seine Augen waren ein Stück weit aus ihren Höhlen getreten. Mit jedem mühsamen Atemzug drang ein fauliger, nach Verwesung stinkender Geruch aus seinem Mund.
    Nora bemerkte, wie Aragon hinter ihr in den Raum trat. »Halten Sie mir bitte die Lampe«, sagte er ruhig. Er gab Nora eine Taschenlampe, legte zwei Stoffsäcke auf den Boden und öffnete einen davon. »Würden Sie mir bitte die Neonlampe bringen, Dr. Goddard?«, bat er Sloane. »Und jetzt möchte ich alle bis auf Dr. Kelly bitten, den Raum zu verlassen.«
    Nora richtete den Strahl der Taschenlampe auf Holroyd. Die Pupillen seiner glasigen Augen waren nicht größer als Stecknadelköpfe. »Peter«, sagte sie und nahm seine Hand in die ihre. »Enrique ist hier, um Ihnen zu helfen. Alles wird wieder gut.«
    Aragon tastete Holroyds Brust und Unterleib ab, bevor er aus einem der Säcke eine Blutdruckmanschette und ein Stethoskop holte. Als er Peters Hemd aufknöpfte, um ihm die Brust abzuhören, bemerkte Nora zu ihrem Entsetzen, dass Holroyds blasse Haut mehrere dunkle Veränderungen aufwies. »Was ist das?«, fragte sie.
    Aragon schüttelte lediglich den Kopf und rief Black herein. »Besorgen Sie ein Stück Leinwand und Stangen, aus denen man eine Trage bauen kann. Und sagen Sie Bonarotti, dass er Wasser kochen soll.«
    Nachdem Aragon eingehend Holroyds Gesicht untersucht hatte, betrachtete er seine Fingerkuppen. »Zyanose«, murmelte er und holte aus dem zweiten Stoffsack eine kleine Sauerstoffflasche und ein paar Nasenschläuche. »Ich stelle den Durchfluss auf zwei Liter ein«, sagte er, während er Nora die Flasche gab und Holroyd die Schläuche in die Nasenlöcher steckte.
    Nora hörte Schritte, und kurz darauf kam Sloane mit der batteriebetriebenen Neonlampe herein, die den Raum in ein helles, grünlichkaltes Licht tauchte. Aragon nahm die Bügel des Stethoskops aus den Ohren und blickte auf. »Wir müssen ihn hinunter ins Lager schaffen«, sagte er. »Der Mann gehört so rasch wie möglich in ein Krankenhaus.«
    Sloane schüttelte den Kopf. »Unsere Funkgeräte sind alle zerstört«, erwiderte sie. »Das Einzige, was noch funktioniert, ist der Empfänger für den Wetterbericht.«
    »Können wir denn daraus nicht einen Notsender basteln?«, fragte Nora.
    »Der Einzige, der möglicherweise dazu in der Lage wäre, ist Peter«, entgegnete Sloane.
    »Und was ist mit den Handys?«, wollte Aragon wissen. »Wie weit sind wir von der Reichweite der nächsten Mobilfunkstation entfernt?«
    »In der Gegend von Escalante dürfte es wieder Empfang geben«, antwortete Sloane. »Oder am Hafen von Wahweap.«
    »Dann geben Sie Swire ein Handy, und sagen Sie ihm, dass er losreiten soll. Wir brauchen dringend einen Hubschrauber.«
    Es entstand eine kurze Pause, bevor Nora langsam sagte: »Ein Hubschrauber kann hier nicht landen. Die Canons sind zu schmal, und an den Klippen gibt es gefährliche Aufwinde. Ich habe mich mit diesem Problem ausgiebig

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