Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
froh, dass diese Aufgabe nicht ihm zugefallen war.
    Ganz abgesehen von diesen Erwägungen, sehnte sich ein Teil von ihm nach der Zivilisation zurück, nach Telefonen, guten Restaurants, heißen Duschen und Toiletten mit Wasserspülung. All das gab es nur in einer Welt, die Hunderte von Kilometern von Quivira entfernt lag. Das allerdings hatte er Sloane gegenüber nicht zugegeben, die mit versteinertem Gesicht losgezogen war, um die letzten Aufnahmen von der Ausgrabung zu machen.
    Als er an Sloane dachte, spürte Black, wie sich ein warmes Gefühl zwischen seinen Beinen breit machte. Erinnerungen an ihr sexuelles Abenteuer mischten sich mit wilden Fantasien und hoffnungsvoller Vorfreude auf die Nacht, die vor ihnen lag. Black hatte nie viel Glück bei Frauen gehabt, und schon gar nicht bei solchen wie Sloane, von der er nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
    Mit Mühe riss sich Black aus seinen Gedanken und wandte sich seinem Flotationslabor zu. Er nahm den Behälter mit destilliertem Wasser von dem Apparat und schüttete ihn am Rand der Klippe aus. Dann begann er seufzend damit, den Aufbau zu demontieren und in zwei Metallkoffern zu verpacken. Es war eine Arbeit, die er schon häufig gemacht hatte, und trotz der unangenehmen Umstände empfand er eine stille Freude darüber, wie gut er alles organisiert hatte. Die Schaumstoffpolsterung der Koffer war so ausgeschnitten, dass jedes einzelne Teil exakt in eine dafür vorgesehene Mulde passte. Als alles eingepackt war, ließ Black die Schlösser der Koffer zuschnappen und ging hinüber zu einem Papierchromatographen.
    Als er die unbenutzten Papierstreifen in einen Plastikumschlag steckte, musste er daran denken, wie viel er sich von der Auswertung gerade dieser Messdaten versprochen hatte. Wenn alles wie geplant gelaufen wäre, hätten diese Streifen die Grundlage für ein halbes Jahr Arbeit in seinem komfortablen Labor werden können. Während er sie jetzt betrachtete, verabschiedete er sich im Geiste von all den brillanten Artikeln, die er über seine Forschungsergebnisse in den angesehensten Fachzeitschriften hatte veröffentlichen wollen.
    Auf einmal führ ein starker Windstoß in den Stapel Papierstreifen und wirbelte sie hoch in die Luft. Laut fluchend sah Black, wie sie in den hinteren Teil der Stadt trudelten. Sie einfach liegen zu lassen konnte er sich nicht erlauben, denn schließlich hatte er seine Kollegen mehr als einmal öffentlich dafür gegeißelt, dass sie Ausgrabungsstätten mit ihrem Abfall verschmutzt hatten.
    Nachdem er den Rest der Apparatur eingepackt und den Koffer geschlossen hatte, stand er auf und fing an, die verstreuten Papierstreifen einzusammeln. Die meisten von ihnen lagen am hinteren Teil der Müllhalde, aber als er sie auflesen wollte, wirbelte sie ein neuerlicher Windstoß abermals hoch, so dass Black ihnen, leise vor sich hin fluchend, hinterherlaufen musste. Schließlich hatte er elf der zwölf Streifen gefunden, die in der Packung gewesen waren. Doch wo war der letzte?
    Vor Black lag die schmale Öffnung zu Aragons Tunnel. Wahrscheinlich hatte der Windstoß das Papier dort hineingeweht. Black bückte sich und begab sich, nachdem er eine kleine Taschenlampe aus seiner Jackentasche geholt und eingeschaltet hatte, hinein in die Dunkelheit. Der schwache Lichtkegel huschte über staubbedeckte Knochenhaufen und traf schließlich auf den letzten Papierstreifen, der sich etwa zehn Meter vom Eingang entfernt an einem zerbrochenen Schädel verfangen hatte.
    Zum Teufel mit Aragons ZST, dachte Black griesgrämig, während er auf allen vieren quer über die Knochen auf den Streifen zu kroch. Ein weiterer Luftzug fuhr durch den Tunnel und wirbelte den Staub auf, so dass Black heftig niesen musste. Er griff nach dem Schädel, packte den letzten Papierstreifen und steckte ihn in seine Jackentasche. Als er sich umdrehte, um den Stollen wieder zu verlassen, bemerkte er ganz in seiner Nähe eine große Ratte, die wohl das Klappern der Knochen aufgeschreckt hatte. Das Tier stellte sich auf seine Hinterbeine, glotzte ihm direkt ins Gesicht, und bleckte seine gelben Zähne.
    Black versuchte die Ratte mit einer Handbewegung zu verscheuchen, aber das Tier wackelte bloß mit dem Schwanz und ließ ein indigniertes Quietschen hören.
    »Buh!«, rief Black und warf mit einem Oberschenkelknochen nach der Ratte, die nun doch Reißaus nahm und sich hinter einem kleinen Steinhaufen an der Tunnelwand in Sicherheit brachte.
    Black leuchtete ihr mit der Taschenlampe

Weitere Kostenlose Bücher