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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Ödland vor ihnen lag. Seine charakterlichen Schwächen erschienen ihr inzwischen ein zunehmend höher werdender Preis, den man für sein enormes Fachwissen zu zahlen hatte.
    Schließlich kamen sie zu einem großen, schlammigen Teich, der hinter einem Felsrutsch verborgen lag. Als die Pferde auf das Wasser zudrängten, ließ Holroyd vor lauter Aufregung das Seil los, an dem er sein Packpferd Charlie Taylor geführt hatte. Das Tier preschte sofort ins Wasser hinein.
    »Nicht!«, schrie Swire, aber es war schon zu spät.
    Es dauerte nicht lange, bis das Pferd erfasste, dass es in Treibsand geraten war, und versuchte, sich nach rückwärts daraus zu befreien. Dabei wieherte es in Panik und strampelte verzweifelt mit seinen Beinen so durch die Gegend, dass der Schlamm nur so spritzte.
    Ohne zu zögern sprang Swire aus dem Sattel, watete in den Schlamm hinaus und zog sein Messer. Mit zwei raschen Schnitten durchtrennte er den Diamantknoten am Packseil des Pferdes, und Nora sah, wie die Körbe mit zweihundert Pfund Lebensmitteln im Schlamm versanken. Swire ergriff das Führungsseil, zog den Kopf des Pferdes zur Seite und schlug ihm gleichzeitig auf den Rücken. Das Tier bewegte sich seitlich bis es sich schließlich mit einem lauten, schmatzenden Geräusch aus dem Schlamm befreite und den Tümpel verließ. Swire fischte die Packkörbe aus der Brühe und kam ebenfalls an Land. Nachdem er das Messer in die Scheide gesteckt hatte, nahm er das Führungsseil des zitternden Pferdes und gab es Holroyd wortlos in die Hand.
    »Tut mir Leid«, sagte der junge Mann zerknirscht und warf Nora einen entschuldigenden Blick zu.
    Swire stopfte sich einen weiteren Streifen Kautabak in seinen ohnehin schon vollen Mund. »Ist schon in Ordnung. Das hätte jedem passieren können.«
    Swire, das Pferd und die beiden Packkörbe waren über und über mit stinkendem Schlamm verschmiert. »Wäre nicht übel, wenn wir eine kleine Pause einlegen würden«, sagte er.
    Nach einem kurzen Mittagessen tränkten sie noch einmal die Pferde, füllten sich ihre Feldflaschen mit gefiltertem Wasser und brachen wieder auf. Die brütende Hitze im Canon sorgte für eine bedrückende Stille, die nur vom Klappern der Hufe und Smithbacks Verwünschungen unterbrochen wurde, die er seinem Packpferd zumurmelte. »Verdammt noch mal, Pattex!«, polterte er schließlich los. »Nimm gefälligst deine klebrige Schnauze von meiner Jeans!«
    »Er mag Sie«, sagte Swire. »Aber er heißt nicht Pattex, sondern Beetlebum.«
    »Das wird sich bald ändern. Sobald wir wieder in der Zivilisation sind, bringe ich den Gaul eigenhändig in die nächste Leimfabrik.«
    »Jetzt haben Sie ihn aber beleidigt«, meinte Swire und unterstrich seine Worte mit einem Strahl Kautabak, den er in weitem Bogen ausspuckte.
    Nach einer halben Stunde zweigte ihre Route in einen neuen, namenlosen Seiten-Canon ab. Hier standen die Felswände noch näher beieinander und wiesen die Spuren häufiger Sturzfluten auf, aber dafür gab es weniger Gestrüpp, weshalb das Vorwärtskommen einfacher wurde. An einer Biegung, wo sich das Tal für ein kurzes Stück etwas verbreiterte, hielt Nora ihr Pferd an und wartete, bis Sloane zu ihr aufgeschlossen hatte. Dann deutete sie auf einen Abbruch an der Felswand. Eine Sturzflut hatte dort einen Teil des alten Bachbetts weggerissen. »Sehen Sie das?«, fragte sie. Eine Mulde mit dunkler Erde befand sich direkt neben einem länglichen Steinhaufen.
    Sloane nickte. »Holzkohle.«
    Sie stiegen ab und untersuchten die Kohlenschicht. Vor Aufregung ganz atemlos, nahm Nora mit einer Pinzette ein kleines Stück Holzkohle auf und steckte es in einen Plastikbehälter. »Genau wie an der Großen Nördlichen Straße nach Chaco«, murmelte sie. Dann stand sie auf und sah Sloane an. »Ich glaube, wir haben unsere Anasazi-Straße gefunden. Die Straße, der auch mein Vater gefolgt ist.«
    Sloane lächelte. »Ich habe nie daran gezweifelt.«
    Sie ritten weiter und konnten nun überall, wo der Canon eine scharfe Kurve machte, etwas Holzkohle und ab und zu auch die Steine der alten Straße entdecken. Nora stellte sich vor, wie ihr Vater diesen Canon hinaufgeritten war und dabei dieselben Beobachtungen gemacht hatte wie sie. So nahe hatte sie sich ihm seit seinem Tod nicht mehr gefühlt.
    Gegen drei Uhr nachmittags hielten sie an, um den Pferden eine Pause zu gönnen, und suchten unter einem Felsüberhang Schutz vor der Sonne.
    »Hey, sehen Sie mal«, sagte Holroyd und deutete auf eine Pflanze

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