ThunderStorm
leise wie möglich, weil er Rachel nicht wecken wollte, stieg Gendry aus dem Bett und schlich sich aus ihrem Zimmer in den Flur, wo die zwei zwischen ihren Koffern und Taschen standen und sich weltvergessen küssten.
„Niedlich“, neckte Gendry das Paar und lachte, als sie ertappt auseinander fuhren. „Ich hätte ein Foto machen sollen.“
„Und diesen Typen hat Rachel freiwillig genommen?“ Baxter seufzte theatralisch. „Dabei hatte sie mal so einen guten Geschmack.“
Trent versteckte das Lachen hinter seiner Hand, als Gendry schmunzelnd den Kopf schüttelte. Diese beiden waren ebenso frech wie Rachel, also genau nach seinem Geschmack. „Ihr seid echt unmöglich, aber ich wünsche euch trotzdem tolle Tage im Schnee.“
Baxter zwinkerte ihm zu und nahm dann zwei Jacken vom Haken, von denen er eine Trent reichte, und Gendry danach einen amüsierten Blick zuwarf. „Sag' ihr, dass sie sich anständig benehmen soll, bis wir wieder hier sind. Wir haben schließlich einen Ruf zu verlieren.“
Gendry nickt amüsiert. „Mache ich. Wann landet ihr eigentlich wieder in heimischen Gefilden? Ich hätte euch nämlich eine Einladung zu überbringen.“
Baxter und Trent tauschten einen Blick, danach fragte Trent: „Eine Einladung?“
„Silvester. Wir feiern im Club von einem Kumpel von Brian. Ich weiß noch keine genaueren Details, aber wenn ihr Lust habt, seid ihr eingeladen“, erzählte Gendry und lehnte sich gegen die Wand. „Und bevor du fragst, Trent, es war Brians Idee und wir sind alle einverstanden. Also? Was sagt ihr?“
Wieder tauschten sie einen Blick, dann schmunzelte Baxter. „Wir kommen am Neunundzwanzigsten zurück und die Einladung nehmen wir gerne an.“
Irgendwo vor dem Haus hupte ein Auto.
„Mist, das ist unser Taxi“, fiel Trent ein, dann wurden die zwei hektisch und kurz darauf stand Gendry allein im Flur und schloss lachend die Wohnungstür, die sie in ihrer Eile hatten offenstehen lassen.
Als er in Rachels Zimmer kam, drehte die sich gerade in seine Richtung und gähnte. „Sind sie los?“
Gendry nickte und legte sich zu ihr. „Gerade eben. Ich soll dir ausrichten, dass du dich in den nächsten Tagen anständig benehmen sollst.“ Rachel lachte leise und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze, während er erneut damit anfing, die Linien ihres Tattoo nachzufahren. „Hat es eigentlich eine Bedeutung?“
Rachel sah auf ihre Seite. „Ich wollte anfangs nur ein kleines haben. Eine Ranke mit einer Rose, aber als ich nach einer Vorlage suchte, stellte ich fest, dass solch ein Tattoo irgendwie jeder hat.“ Sie schaute wieder zu ihm. „Ich bin aber nicht jeder. Ich wollte etwas Eigenes, ganz für mich, also habe ich mir eine Vorlage genommen, sie abgezeichnet und immer wieder ein Stück angesetzt. Ein Strich hier, eine Linie da ...“ Sie lächelte. „Bis es passte. Eines Tages habe ich es angesehen und gewusst, das ist es. Zwei Monate später hatte ich meinen ersten Termin im Studio. Als es fertig war, war ich zwar pleite und hatte einen Haufen Schulden bei Trent und Baxter, aber ich war gleichzeitig überglücklich. Und da ich jetzt wach bin, kann ich auch eine Runde joggen gehen.“
Gendry drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe, bevor er sich von ihr löste, damit sie sich aufsetzen konnte und betrachtete sie, wie sie sich reckte und streckte. Dabei fiel ihm etwas ein. „Rachel? Schlag' mich nicht, weil ich frage, aber würdest du vielleicht an Weihnachten mit mir essen gehen?“
Rachel sah ihn überrumpelt an. „Du bist ganz schön hartnäckig, das muss ich dir lassen.“
Gendry verstand ihre unausgesprochenen Worte und er war nicht wirklich überrascht. Aber einen Versuch war es wert gewesen. „Das war eine Abfuhr, richtig?“
„Ja, war es.“ Sie sah überlegend zu Boden und stand dann auf, um sich Sachen aus dem Schrank zu nehmen. „Was hältst du davon, wenn wir zusammen frühstücken und ich dir die Planung des nächsten Dates überlasse? Einzige Bedingung ...“
„Es darf nicht an den Weihnachtstagen stattfinden“, warf Gendry ein, bevor sie es aussprechen konnte und als Rachel nickte, tat er es auch, denn wenn sie ihm auf diese Art etwas entgegenkam, womit er nicht gerechnet hatte, würde er für sie dasselbe tun. „Okay.“ Im nächsten Moment grinste er. „Kariert?“
Rachel stutzte und sah an sich hinunter, um zu lachen und dabei mit den Zehen zu wackeln. Sie hatte Socken in fünf Farben, mit Karomuster, angezogen. „Du bist ja nur
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