ThunderStorm
alte Bekannte aus der Musikbranche – man kannte sich halt – anerkennend auf die Schultern geklopft. Sehr zum Amüsement von Rachel und Christy, die sich über das 'männliche Gehabe', wie sie es nannten, bereits wortreich ausgelassen hatten.
„Wieso sollte es denn verboten sein?“, fragte Rachel amüsiert. „Es verdeckt die wichtigsten Körperstellen und mein Busen fällt auch nicht bei jeder Bewegung raus.“
Wieder lachte alles.
„Es ist eng“, konterte Brian und sah auf Rachels Füße hinunter. „Obwohl ich ja sagen muss, dass diese Schuhe wirklich perfekt dazu passen.“
„Ich hab's ja gesagt.“ Rachel grinste und beugte sich ein Stückchen vor, um Brian mit einem derart betont harmlosen Lächeln anzuschauen, dass Gendry klar war, dass sie seinem Bruder gleich verbal eine reinwürgen würde. „Der Stoff nennt sich übrigens Stretch und er ist äußerst praktisch, wenn ein Kleid keinen Reißverschluss hat. Gendry wird es mir später abstreifen müssen.“
Sämtliche Männer in Hörweite stöhnten auf, während die Frauen anfingen zu lachen. Gendry musste sich stark beherrschen, Rachel nicht sofort aus dem Club zu zerren, was die auch sehr gut wusste, ihrem süffisanten Grinsen nach zu urteilen. Freches Biest, dachte er und erhob sich, um eine neue Runde Getränke zu besorgen. In weniger als zehn Minuten war Mitternacht und auf das neue Jahr wollten sie zusammen anstoßen.
Robb schloss sich ihm an, um beim Tragen zu helfen, und als sie wieder an ihrem Tisch eintrafen, überlegten Trent und Brian gerade, ob es erlaubt war, Nevel hinter seinem Mischpult hervorzuzerren, um vernünftige Musik zu machen, wie sie sich ausdrückten.
Gendry setzte sich zu Rachel, die ihre Mitbewohner im Blick hatte und sich genauso amüsierte wie er selbst. Brian und Trent hatten sich von der ersten Minute an blendend verstanden, während Baxter sich in aller Ruhe umgesehen und dann auf Robb eingeschossen hatte. Die beiden waren sich in ihrer ruhigen Art genauso ähnlich, wie Brian und Trent in ihrem Bewegungsdrang. Gendry war jedenfalls zufrieden, dass Trent und Baxter bei ihnen definitiv Anschluss gefunden hatten.
„Ich will mich eigentlich nicht beschweren, aber diese Musik nervt langsam“, meinte Trent mit Blick auf Nevel, als der einen neuen Song auflegte.
Gendry dachte genauso. So gerne er Nevels Musik im Auto hörte, noch länger hielt er sie heute nicht aus. „Auf der Bühne steht doch alles, was wir brauchen. Machen wir unsere eigene Musik“, warf Trent in die Runde und sah fragend zu Brian. „Machst du mit? Ich bin zwar kein Genie an der Gitarre wie Robb und du, aber ein paar Songs kriege ich zusammen.“
Trent machte Musik? Davon hatte Rachel gar nichts erzählt. Gendry sah fragend zu ihr, doch seine überaus freche und sonst nie um Worte verlegene Schuhdiebin wich seinem Blick aus und hielt sich an ihrem Cocktail fest. Sie schien auf einmal peinlich berührt zu sein, was Gendry erst recht neugierig machte. Das roch nach einer sehr amüsanten Geschichte.
„Außerdem musst du unbedingt singen“, sprach Trent weiter und begann zu grinsen. „Sonst kommt Rachel noch auf die Idee.“
Rachel stöhnte auf und Baxter und Trent lachten los. Damit war klar, dass dahinter eine peinliche Geschichte steckte, und so feixend, wie Brian Rachel ansah, würde er Trent die dazugehörige Story mit Sicherheit gleich aus der Nase ziehen. Und Brian enttäuschte ihn auch nicht.
„Erzähl“, forderte er Trent auf und lachte, als Rachel ihn mit einer Brezel aus einer Schale mit Knabberzeug bewarf, die auf jedem Tisch stand.
„Trent, muss das sein?“, maulte Rachel, was sofort für die nächsten Lacher sorgte.
Trent gab sich unschuldig. „Was denn? Du warst so niedlich, wie du in diesem beigefarbenen Rüschenkleid beim Abschlussball, voll wie eine Haubitze wohlgemerkt, mit deinem Tanzpartner, wie hieß der ... Danny?“ Trent wich lachend aus, als er der nächste war, der mit einer Brezel beworfen wurde. „Davon hätten wir damals ein Video machen sollen ... Rachel war hackedicht, genauso wie Danny, und beide meinten, die gemietete Band, die echt scheiße war, das nur nebenbei gesagt, übertrumpfen zu können. Also hat sie sich mit Danny und ein paar von dessen ebenfalls betüdelten Freunden zusammengetan, und die Bühne gestürmt.“ Trent sah grinsend zu Baxter. „Damit haben wir sie noch Monate später aufgezogen.“
Baxter nickte glucksend. „Dabei wollte ich zuerst gar nicht auf den Ball, aber die suchten
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