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ThunderStorm

ThunderStorm

Titel: ThunderStorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Merk' dir das, falls du weiter mit mir zu sprechen gedenkst“, zischte Rachel und spannte sich an. „Ich frage dich erneut und zum allerletzten Mal, was willst du hier?“
    „Was findest du nur an diesem schrecklichen Namen? Ich habe dich Agatha genannt, das ist ein guter Name und du ...“
    „Du hast gar nichts“, fuhr Rachel ihr rabiat über den Mund, was ihre Mutter sichtlich verblüfft einen Schritt zurückweichen ließ. „Du hast immer nur getan, was dein Mann wollte. Er hat befohlen und du bist gesprungen. Etwas Anderes habe ich nie erlebt, solange ich bei euch lebte. Du mit deinem nichtssagenden Leben und deiner ach so geheimen Affäre mit unserem Gärtner, weil mein werter Erzeuger lieber im Büro seine Sekretärin fickte, als dich anzufassen.“
    Gendry verzog das Gesicht. Das war weit unterhalb der Gürtellinie. Auch wenn Rachel nie ein Blatt vor den Mund nahm, die Worte fand er daneben. Dennoch hielt er sich zurück, denn Gendry war klar, dass Rachel ihm eine Einmischung zu dem Zeitpunkt nie verziehen hätte. Er würde sich später darum kümmern, gemäß dem Fall, Rachel ließ überhaupt zu, dass er für sie da war.
    „Agatha Spencer! Mäßige dich!“
    Rachel schnaubte abschätzig. „Warum? Weil du die Wahrheit nicht hören willst?“
    „Weil ich gekommen bin, um dir zu sagen, dass dein Vater und ich entschieden haben, dir eine letzte Chance zu geben.“
    Rachel blieb der Mund offenstehen. Aber nur einen Moment lang. Im nächsten lachte sie schallend los und das konnte Gendry verdammt gut nachvollziehen. Diese Frau war die Härte. Warf ihre eigene Tochter schwanger aus dem Haus und kam mehr als fünfzehn Jahre später plötzlich wieder an, um ihrer Meinung nach eine gute Tat zu tun? Wie konnte ein Mensch nur so dreist sein? Gendry schüttelte fassungslos den Kopf. Dazu fiel ihm nichts mehr ein.
    „Agatha, was ist in dich gefahren?“
    „Eine Chance?“, fragte Rachel und lachte dabei schon Tränen. „Das klingt ja fast so, als wäre das etwas Gutes.“
    Rachels Mutter nickte. „Natürlich ist es das. Dein Ruf würde wieder hergestellt, du könntest wieder eine echte Spencer sein, wie du es durch deine Geburt ohnehin bist. Sei vernünftig, Agatha, und komm' zurück nach Hause. Dieser Mann da ist nichts für dich. Nimm' unser Angebot an.“
    War diese Frau wirklich so dumm, wie es im Moment den Anschein hatte? Gendry wollte es nicht glauben, auch wenn Rachels Mutter ihm mit jedem weiteren Wort das Gegenteil bewies. In was für einem Jahrhundert, oder ehrlicher gesagt, in welcher Traumwelt, lebte diese unmögliche Person? Glaubte sie ernsthaft, dass Rachel sich darauf einlassen würde? Gendry hätte nicht einmal Rachels angewiderten Gesichtsausdruck sehen müssen, um zu wissen, dass sie nicht im Traum daran dachte, zu ihren Eltern zurückzugehen.
    „Mein Ruf?“ Rachel schüttelte hämisch grinsend den Kopf. „Oh, meinst du das kleine und überaus schmutzige Geheimnis meiner Abtreibung? Oder denkst du etwa an mein nettes Leben auf der Straße, nachdem ihr mich so liebevoll rausgeworfen hattet, weil ich schwanger war?“ Rachel schnippte mit den Fingern. „Ach nein, du meinst bestimmt das Saufen, Koksen und Rumhuren für Geld.“
    Gendry klappte die Kinnlade runter. Saufen? Koksen? Rumhuren? Für Geld? Brian atmete neben ihm tief ein und murmelte dabei irgendetwas von, „Ach du Scheiße!“, vor sich hin. Wenn er nicht so verblüfft gewesen wäre, hätte er wohl genickt, aber nicht einmal dazu war Gendry nach Rachels Worten der Lage.
    „Für Geld? Du hast dich für Geld verkauft?“, kreischte Rachels Mutter und griff sich theatralisch an die Brust. „Wie konntest du nur?“
    Gendry hätte beinahe losgelacht. Gott, war diese Frau erbärmlich. Und Rachel sah das wohl genauso, denn sie zuckte nur lässig mit den Schultern und meinte danach staubtrocken, „Ich musste schließlich meine Rechnungen bezahlen.“
    „Großer Gott, Agatha ...“
    Rachel lachte wieder, aber diesmal schwang hörbare Verzweiflung in ihrer Stimme mit. „Glaubst du wirklich, ich bin so dumm? Glaubst du ernsthaft, dass ich mich wieder auf so ein Leben einlasse?“ Rachel schüttelte den Kopf. „Ihr wart nie für mich da. Ihr habt euch nie um mich gekümmert. Das viele Geld, euer Prestige und euer verdammtes Ansehen waren euch immer wichtiger, als eure eigene Tochter. Ich wurde ohnehin nur geboren, weil irgendjemand die Familie fortführen muss. Pech für dich, Mutter, denn ich bin nicht im Mindesten an dem Job

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