ThunderStorm
Aufsichtspersonen und wir waren alt genug. Was mir da entgangen wäre, wäre ich nicht mitgegangen ...“ Baxter blickte feixend zu Rachel, die auf ihrem Stuhl immer kleiner wurde. „Ich habe noch nie zuvor jemanden so schief singen gehört. Und seither auch nicht, um ehrlich zu sein.“
„Ich war total betrunken“, empörte sich Rachel und schaute ihn tadelnd an. „Wehe, du lachst, Tharde.“
Gendry hob unschuldig die Hände. „Würde ich nie wagen ... aber mal ehrlich ...“ Er grinste sie frech an. „Ein Rüschenkleid?“
„Du bist so doof“, erklärte Rachel trotzig und da war es mit Gendrys Beherrschung vorbei. Er lachte schallend los. So wie alle anderen.
Bis Nevel abrupt die Musik abstellte und das Licht im Club anging. „Hoch die Flaschen und Gläser, Mädels und Jungs. Nur noch eine Minute bis zum neuen Jahr, der Countdown läuft!“
21
„Brian, das sieht doof aus, glaub's mir.“
„Das sieht überhaupt nicht doof aus.“
„Doch, tut es. Die Farbe passt einfach nicht dazu.“
„Es ist Bordeaux.“
„Ich rede auch nicht von der Bordüre.“
„Was hast du gegen gelb?“, fragte Brian verdutzt und Gendry überlegte verzweifelt, ob er sich lieber die Ohren zuhalten, oder einfach das Haus verlassen sollte, um sich das Elend zwischen seinem Bruder und seiner Freundin nicht länger anhören zu müssen.
Das hatte er nun davon, dass er Rachel gebeten hatte, noch eine Nacht zu bleiben und Brian diese bescheuerte Idee mit dem Streichen wieder auszureden, die ihm auf der Silvesterparty gekommen war. Mittlerweile hatte er sogar schon die dafür benötigte Farbe besorgt. Aber was für welche. Bordeaux und Gelb. Eigentlich eine schöne Mischung, nur war das Gelb ein wenig gelber als üblich. Ein wenig sehr gelber sogar, um genau zu sein.
Rachel war wirklich geblieben, worüber Gendry sich auch freute, nur war Brian sturer als erwartet, was den Plan mit dem Streichen anging, und deshalb diskutierten sein Bruder und Rachel seit dem Frühstück munter vor sich hin. Ein Frühstück, das um sieben Uhr am Morgen stattgefunden hatte. Gendry war, auch wenn mittlerweile fast Mittag war, immer noch nicht ganz wach. Jetzt hatte er schon zwei Frühaufsteher in seiner Familie, und im Moment wäre er vor dieser Erkenntnis gerne schreiend davongelaufen. Wie konnte man um sieben Uhr früh nur so wach sein?
Rachel stöhnte frustriert auf und riss ihn aus seinen Überlegungen, ob er es wagen sollte, sich zu Christy und Robb zu flüchten. „Weil das da kanariengelb ist, Brian. Oder willst du mir tatsächlich erklären, dass du das für normales Gelb hältst?“
„Der Verkäufer hat gesagt ...“
„Der Verkäufer war entweder farbenblind oder nicht ganz dicht“, unterbrach Rachel Brian im Wohnzimmer und lachte. „So kannst du hier auf keinen Fall eine Wand streichen, glaub' es mir. Christy kriegt vorzeitige Wehen, wenn sie das sieht.“
„Aber ...“
„Wir fahren jetzt in den Baumarkt und tauschen diese quietschige Farbe in ein richtig schönes Gelb um, damit man hier keinen Augenkrebs bekommt.“ Rachel kicherte. „Wir können mit dem Gelb natürlich auch einen Akzent setzen ... in deinem Schlafzimmer.“
„Boah, du rotzfreches Weib“, beschwerte sich Brian, dann lachten beide und kurz darauf klappte die Haustür, nachdem Brian: „Gendry, wir sind dann erst mal weg“, gerufen hatte.
Endlich Ruhe. Gendry gähnte hörbar. Ob er es wagen konnte, sich wieder hinzulegen und noch eine Runde zu schlafen? In der letzten Nacht waren sie genauso wenig dazu gekommen, wie in der davor, weswegen es ihn auch wunderte, dass Rachel derart munter war. Und joggen war sie heute Morgen auch wieder gewesen. Mit Brian. Seine Schuhdiebin war eindeutig verrückt. Worauf hatte er sich mit ihr bloß eingelassen? Gendry lachte leise und nahm sich frischen Kaffee, bevor er hoch in sein Zimmer verschwand und sich hinlegte.
Der ersehnte Schlaf wollte sich aber nicht einstellen. Ihm gingen zu viele Dinge durch den Kopf. Silvester war keine Woche her und doch hatte sich zwischen Rachel und ihm seit der Party etwas Entscheidendes verändert, denn sie wurden von Tag zu Tag mehr zu einem richtigen Paar. Gemeinsame Unternehmungen mit Brian, Baxter und Trent inklusive. Für das kommende Wochenende stand ein gemeinsamer Wanderausflug in die Hollywood Hills auf dem Plan und abends wollten sie zusammen essen und ins Kino gehen.
Brian verstand sich super mit Trent und Baxter, auch darüber war Gendry froh, denn sein Bruder konnte
Weitere Kostenlose Bücher