ThunderStorm
geweiteten Augen an. „Du weißt es, oder?“ Gendry nickte nur. „Seit wann?“
„Seit du zu deiner Mutter gesagt hast, dass du zu mir gehörst“, antwortete er ehrlich und beobachtete Rachel, wie sie darauf die Stirn runzelte, scheinbar etwas sagen wollte, es dann aber nicht tat und stattdessen eine Weile nachdachte.
„Wenn ich es sage, ist es real“, sagte sie schließlich.
„Wäre das so schlimm?“, hakte er nach.
„Ich weiß nicht“, murmelte Rachel verunsichert und schaute aus dem Fenster. „Das Gewitter ist weg.“
Gendry folgte ihrem Blick nach draußen. Es stimmte. Die tiefschwarzen Wolken hatten sich verzogen und den Himmel den Sternen überlassen. Er verkniff sich jeden Kommentar und sah stattdessen wieder Rachel an. Sie würde weiterreden, sobald sie soweit war.
„Ich schätze, Trent und Baxter würden sich freuen“, erklärte sie überlegend, sah jedoch weiter nach draußen. „Sie mögen dich.“
„Ich mag sie auch“, erwiderte Gendry. „Außerdem brauche ich jede Unterstützung, die ich kriegen kann, wenn es um dein freches Mundwerk geht.“
„Hmpf“, machte Rachel, musste aber doch grinsen, und rümpfte anschließend die Nase, worauf Gendry sich ein Lachen verkniff, weil sie dadurch so niedlich aussah. „Du bist mir irgendwie keine große Hilfe.“
Gendry schmunzelte. „Ich liebe dich, das weißt du.“
Da sah sie ihn an. „Jaaa“, meinte sie langgezogen und nickte passend dazu. „Ich weiß das.“ Gendry lachte in sich hinein und schwieg, worauf sie die Augen verdrehte. „Du willst unbedingt, dass ich es sage, oder?“ Rachel klang dermaßen empört, dass er lachen musste. „Du bist ein Blödmann. Kann ich es dir nicht aufschreiben?“
Gendry gluckste. „Nein. Ich würde es gern hören.“
„Pfft“, maulte sie und seufzte, als er wieder loslachte und sich dabei mit dem Gesicht an ihr Dekolleté lehnte. Ihr Herz schlug so schnell, dass Gendry ein zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken konnte. „Das ist überhaupt nicht lustig.“
„Dein Herz schlägt ganz schnell. Etwa wegen mir?“
Sie schien widersprechen zu wollen, tat es aber nicht, sondern zog stattdessen an seinen Haaren, bis Gendry den Kopf zurücknahm, um sie anzusehen. Rachel war so nervös, dass er gar nicht anders konnte, als ihr über die Wange zu streichen, in der Hoffnung, sie dadurch etwas zu beruhigen.
„Ich liebe dich, Rachel. Du musst es mir nicht heute sagen. In naher Zukunft würde mir reichen, denn dass du es tust, das weiß ich ja jetzt.“
„Du bist doof.“
Sie war so niedlich in ihrer Unsicherheit. „Danke für die Blumen“, konterte Gendry neckend und entschied, dass es erneut Zeit war, das Thema zu wechseln. Sie war noch nicht so weit und er wollte sie nicht bedrängen. Das hatte er ihr schließlich versprochen. „Lass uns schlafen.“ Rachel schüttelte den Kopf und bevor er fragen konnte, was los war, veränderte sich ihr Blick. Aber wie er es tat. Gendry kannte diesen Blick. Er nahm ihre Hände und hielt sie fest, während er sich hinlegte. „Nimm dir, was immer du willst, meine freche Schuhdiebin.“
„Alles?“, fragte Rachel und stöhnte, als Gendry sich, statt zu antworten, verführerisch über die Lippen leckte. „Ich liebe deinen Mund, habe ich dir das eigentlich schon gesagt?“
„Sag' es mir nachher, sobald ich ihn zwischen deine Schenkel schiebe und dir zeige, wie umwerfend er ist“, antwortete Gendry angebend, weil er sie herausfordern wollte, und er bekam genau das, was er erwartet hatte.
„Fuck!“, fluchte sie und starrte ihn böse an. „Du willst wohl unbedingt, dass ich über dich herfalle, was?“
Bingo. Gendry grinste. Das war eine Fangfrage, denn genau das brauchten sie beide jetzt dringend. Und so wie Rachel gerade wieder anfing, auf seiner Hüfte herum zu rutschen, hatte sie sich schon längst dafür entschieden, über ihn herzufallen. Er hatte nicht vor, sich darüber zu beschweren. Es ging doch nichts über heißen und wilden Sex, und genau den würde er von Rachel bekommen.
„Rachel?“ Ihre Antwort war ein, „Hm?“, das Gendry vollkommen ausreichte. „Fick mich endlich.“
24
„Wieso habe ich dich eigentlich geheiratet?“, fragte Christy auf der Rückbank keuchend, während Rachel neben ihm grinste und Gendry langsam aber sicher der Angstschweiß auf die Stirn trat.
„Weil du mich liebst?“
Robbs Gegenfrage riss ihn aus der Überlegung, ob ein paar Meilen mehr auf dem Tacho zu einem Mordversuch an ihm führen würden.
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