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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinen sind, dessen bin ich mir sicher. Euer Liebhaber entführte mich aus Langkawi, und nun bin ich hier, wohin ich nicht gehöre.«
    »Spricht so das Fleisch und Blut König Fanmórs? Die Tochter des usurpatorischen Herrschers der Sidhe Crain?« Die Königin spuckte die letzten Worte verächtlich aus; kleine Wölkchen bildeten sich vor ihrem Mund, wohl der starken Magie dieses Ortes geschuldet, und fielen nach einigen Metern wie Staub zu Boden.
    »In erster Linie bin ich Rhiannon.
Prinzessin
Rhiannon von den Sidhe Crain, und ich gestatte niemandem, so mit mir zu reden! Ich entscheide immer noch selbst, wem ich meine Aufmerksamkeit schenke.« Das war eine ungeheuerliche Respektlosigkeit, doch Rian hatte keine Angst. Bandorchu wollte sie lebend, nicht tot. Was auch immer die Dunkle Königin mit ihr vorhatte, sie würde es ihr nicht leicht machen. Nadja hatte es ihr vorgemacht, damals in Newgrange, und Rian würde ihrem edlen Beispiel folgen. Sie war überaus erzürnt über die erneute Entführung. Blieb sie immer nur ein Spielball der Mächte? Genug davon!
    Abermals trat Stille ein; sie wirkte noch bedrohlicher, noch intensiver. Irgendwo rieb eine Klinge über den metallenen Schaft einer Scheide, mehrere der Anwesenden zuckten zusammen. Handlanger machten sich bereit, Bandorchu zu Diensten zu sein und Rian um ihren Kopf zu bringen.
    »Die Reise hat dich ermüdet, Mädchen«, sagte Bandorchu bemüht leise. »Ich verstehe, dass du aufgeregt und nicht ganz Herrin deiner Sinne bist. Der Getreue wird dir einen Platz zur Erholung zuweisen. Wir sprechen uns, sobald du dich besser fühlst.«
    Die Königin stellte bemerkenswerte Selbstkontrolle unter Beweis. Alles an ihr war Zorn – und dennoch schaffte sie es, die Contenance zu bewahren.
    »Folge mir!«, sagte der Getreue mit hohler Stimme. Er verließ den Saal, ohne sich nach Rian umzudrehen.
    Sie fühlte sich gepackt. Nicht durch eine Hand, nein! Ein Sog, der von ihrem unheimlichen Begleiter ausging, zwang sie, ihm so rasch wie möglich hinterherzugehen.
    Sie verließen den von fahlen Luftwurzeln durchzogenen Raum und tauchten in jenen Albtraum ein, den Bandorchu kraft ihres Geistes auf Tara geschaffen hatte. Einen von Arkadenbögen gesäumten Gang entlang ging es auf ein kaltes Feuer zu, das von mehreren grimmig dreinblickenden Pflanzengöttern bewacht wurde. Die Dendriten genannten Frauen umschwebten das Tor und summten leise Melodien, die Rian Brechreiz verursachten. Zwei der Göttinnen beugten sich zu ihr herab. Eine bedeckte mit ihrer fauligen Hand ihr Gesicht; sie fühlte, wie in Sekundenschnelle jegliche Feuchtigkeit aus ihren Poren abgesogen wurde.
    Doch auf ein Wort des Getreuen hin ließ man sie passieren. Rian fühlte ein unangenehmes Ziehen in ihrem Nacken, als sie das Flammentor passierten.
    Dahinter herrschte Zwielicht. Wichtel huschten von einem Schatten zum nächsten, andere Vertreter der Kleinen Völker traten mit mehr Selbstvertrauen auf. Laut schmatzend machten sie sich über Reste von Tierkadavern her, die sie aus den Küchen Taras gestohlen hatten. Links und rechts des Weges waren Nischen aus schwarzem Gestein geschlagen worden. Gestalten, die den wildesten Fantasien zu entstammen schienen, tummelten sich darin. Manche von ihnen bewegten sich und wehrten sich mit Händen und Füßen gegen ihr Schicksal der Versteinerung, andere hatten den Kampf längst verloren.
    »Warum?«, fragte Rian. »Was bringt die Königin dazu, derart schreckliche Dinge zu tun? Warum findet sie Befriedigung, wenn sie Schmerz und Leid rings um sich fühlt?«
    Der Getreue reagierte nicht, antwortete nicht. Ohne dass seine Füße den Boden berührten, eilte er vorneweg.
    Sie erreichten einen Trakt, der erst vor Kurzem an das Hauptgebäude angepfropft worden war. Magier und zauberkundige Elfen waren allerorts zugegen. Sie sprachen Verteidigungs- und Schutzzauber, sie versiegelten Falltreppen und erschufen ein sinnverwirrendes Labyrinth aus Gängen und Wegen, das nur den höheren Ständen von Bandorchus Kämpen zugänglich sein würde. Ein Trupp von Sklaven, stumpfsinnig dreinblickende Steingeschöpfe, wurde benutzt, um die Wirksamkeit von Verteidigungswaffen zu testen.
    »Hier hoch!«, befahl der Getreue – und deutete auf eine Treppe, die nach
unten
führte.
    Rian nahm den Widerspruch achselzuckend hin und wunderte sich auch nicht, als ihre Beine ihr sagten, dass es tatsächlich aufwärts ging. An diesem verwunschenen Ort war nichts so, wie es den Anschein hatte.
    Nach zwei

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