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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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schreckliche Innere des Spiegelbodens vordrangen?«
    »Schön, dass ihr euch an mich erinnert. Wollt ihr mir einen klitzekleinen Gefallen tun?«
    »Wir sind … waren die Mitglieder der Schwesternschaft; unsere Grausamkeit war weithin bekannt, und unser Ruf verschaffte uns viel, viel Macht über die Toten und die Lebenden der Spiegelebene? Warum sollten wir dir helfen.«
    Die Bestie, die sich bislang ruhig verhalten hatte, spitzte nun die Ohren. Sie drehte den Kopf nach allen Seiten; so als ortete sie eine drohende Gefahr.
    »Vielleicht könnte ich euch helfen«, fuhr Alebin fort. »Oder wollt ihr bis in alle Ewigkeit hier feststecken?«
    »Nein?« Interesse und Gier loderten auf, entzündeten die Gedanken dieser unheimlichen Geistesgeschöpfe. »Was bietest du uns an. Leben. Neue Körper.«
    »Es tut mir leid; dafür reichen meine Kräfte nicht«, gab Alebin zu. Seine Position war stark genug. Er konnte es sich leisten, die Wahrheit zu sagen; zumindest teilweise. »Mein Angebot wäre: Ungebundenheit. Ich würde dafür sorgen, dass ihr das Schloss verlassen und selbstständig über die Schattenwelt streifen könnt.«
    »Als Geistwesen. Als Nichtse. Dürften wir nie mehr wieder das Hochgefühl eines geglückten Mordes empfinden.«
    »Nein. Aber ihr könntet den Einflussbereich Bandorchus verlassen.«
    Die Schattenstimmen zogen sich zurück, diffundierten zwischen den Wänden. Die Mitglieder der ehemaligen Schwesternschaft besprachen sich offensichtlich; an einem Ort, an dem sie zu einem noch dichteren Gedankenklumpen verschmolzen und zu einer gemeinsamen Linie finden würden.
    Die Bestie kam auf die Beine. Sie streckte sich elegant und begann einen unruhigen Marsch durch den Thronsaal, um sich schließlich nahe dem Eingangstor zu Boden plumpsen zu lassen.
    Alebin wartete geduldig. Alle Zeit, die er in geschicktes Taktieren investierte, würde ihm in späterer Folge zugutekommen.
    »Wir haben uns entschieden?«, wehte die Stimme der Schwesternschaftsmitglieder durch den Raum. »Wir nehmen dein Angebot an? Was möchtest du wissen.«
    »Freut mich, dass wir ins Geschäft kommen, meine Freunde.« Alebin lächelte unverbindlich. »Ich interessiere mich für ganz bestimmte Informationen, die sicherlich an euer Ohr gedrungen sind. Erinnert ihr euch an den alten Gott Gofannon?«
    »Natürlich? Er war einer der treuesten Gefolgsleute der Königin? Er hatte sich auf den Weg gemacht, um die Schattenwelt zu erkunden, als wir Bandorchu und ihre Getreuen angriffen?«
    »Sie war euch grenzenlos überlegen; noch bevor ihr wusstet, wie euch geschah, vernichtete sie euch und bannte eure Geister in die Fundamentsteine dieses Schlosses.«
    »Ja?«
    »Gofannon kehrte bald danach hierher zurück. In seinen Armen trug er eine Schatulle, verziert und mit prächtigen Intarsien versehen. Der Staub des Vergessens hatte sich um seine Arme gelegt und sie mit dem Kästchen verwachsen lassen. Bandorchu befahl einem ihrer Leibzwerge, Gofannon und Schatulle mit mehreren Bissen voneinander zu trennen.«
    »Wir fühlten und wir hörten es? Der alte Gott schrie so laut, dass unsere Tränen zwischen den Steinen hervortraten und den Boden des Schlosses benetzten?«
    »Na also. Dann wisst ihr sicherlich auch, was mit dem Kästchen geschah. Meines Wissens hat es das Schattenland niemals verlassen.«
    »Du willst es haben.«
    »Ich brauche es«, sagte Alebin kurz angebunden. »Darin verbirgt sich ein ganz besonderer Schatz.«
    »Wir erinnern uns? In der Schatulle liegt angeblich das Geheimnis der
Ruhenden Streitkräfte des Thanmór
verborgen? Welch eine Kostbarkeit …?«
    »Als Lohn für mein Entgegenkommen möchte ich sie haben. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Oh, wir wissen, wo sie sich befindet, nur zu gut? Wir spüren ihre vage Präsenz? Sie benötigt jemanden, der sie öffnet? Die Schatulle hat ähnliche Sehnsüchte wie wir?«
    »Wo ist sie?« Alebin hatte Mühe, seine Gier zu unterdrücken.
    »Du bist ein verräterischer Elf? Wir haben oft genug dein Wirken mitbekommen? Wir misstrauen deinen Worten?«
    »Es gibt keine weiteren Zugeständnisse, meine lieben Freunde.« Er erhob sich vom Thron, streckte seinen Körper durch und machte sich daran hinabzusteigen. »Schade, dass ihr nicht kooperieren wollt; aber es gibt andere, an die ich mich wenden kann …«
    »Warte?« Der kollektive Aufschrei klang verzweifelt. Er erfüllte die Luft mit einem Hauch von Bitterzinn. »Wir sagen dir, was wir wissen – und wir bitten dich, uns nicht zu

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