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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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erledigen.«
    »Sie sind verrückt.«
    »Schon möglich.«
    »Sollen wir nicht lieber auf die Kollegen der Chrono-Garde warten?«
    »Bis die hier sind, ist es längst zu spät. Kommen Sie, es geht ganz leicht. Das könnte selbst ein hirnamputierter Affe.«
    »Und wo kriegen wir um diese nachtschlafende Zeit einen hirnamputierten Affen her?«
    »Sie sind ein Feigling, Bowden.«
    »Stimmt. Wissen Sie, was passiert, wenn etwas schiefgeht?«
    »Keine Panik. Es ist wirklich das reinste Kinderspiel. Mein Dad war bei der Chrono-Garde; er hat es mir genau erklärt. Aber dazu brauchen wir eine Kugel. In vier Stunden könnte es vor unseren Augen zu einer globalen Katastrophe kommen. Zu einem Zeitriß, so groß und tief, daß aus dem Hier und Jetzt im Handumdrehen das Irgendwo und Irgendwann werden könnte. Der Untergang der Zivilisation, Panik auf den Straßen, das Ende unserer Welt. He, Kleiner …!«
    Ich hatte einen Jungen gesehen, der mitten auf der Straße einen Basketball springen ließ. Schweren Herzens rückte er ihn heraus, und ich ging damit zu Bowden, der neben dem Wagen stand und nervös von einem Bein aufs andere trat. Wir klappten das Verdeck auf, und Bowden sank, den Basketball fest umklammernd, auf den Beifahrersitz.
    »Ein Basketball?«
    »Eine Kugel ist eine Kugel ist eine Kugel«, zitierte ich einen alten Tip meines Vaters. »Alles klar?«
    »Alles klar«, bestätigte Bowden, und seine Stimme zitterte kaum merklich.
    Ich ließ den Motor an und rollte langsam zu der Stelle, wo die Verkehrspolizisten wie vom Donner gerührt auf die Zeit Verzerrung starrten.
    »Wissen Sie auch wirklich, was Sie da tun?« fragte mich der junge Beamte.
    »Mehr oder weniger«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Hat jemand eine Armbanduhr mit zweitem Zeiger?«
    Der jüngste Verkehrspolizist nahm seine Uhr ab und reichte sie mir.
    Ich notierte mir die
tatsächliche
Zeit – 5:30 Uhr –, stellte die Zeiger auf zwölf und schnallte die Armbanduhr an den Rückspiegel.
    Der Sergeant wünschte uns viel Glück, als wir davonfuhren, obwohl er vermutlich dachte: »Lieber die als ich.«
    Obgleich sich der Himmel im Osten schon rot färbte, herrschte rings um die Autos noch tiefste Nacht. Von außen betrachtet, stand für die gefangenen Fahrzeuge die Zeit still. Den Insassen hingegen erschien alles ganz normal; nur wenn sie sich umdrehten, konnten sie sehen, wie rasch die Morgendämmerung kam.
    Die ersten fünfzig Meter ging alles glatt, doch je näher wir kamen, desto schneller schienen der Kombi und das Motorrad zu werden, und als wir mit dem grünen Wagen gleichzogen, zeigte der Tacho etwa sechzig Meilen in der Stunde. Ich sah auf die Armbanduhr am Rückspiegel; es waren genau drei Minuten verstrichen.
    Bowden hatte beobachtet, was hinter uns vor sich ging. Als er und ich auf die Zeitinstabilität zufuhren, beschleunigten sich die Bewegungen der Polizeibeamten immer mehr, bis sie mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen waren. Die Autos, welche die Fahrbahn verstopft hatten, wendeten und rasten in halsbrecherischem Tempo über den Standstreifen. Als Bowden sah, wie schnell hinter uns die Sonne aufging, fragte er sich, worauf er sich da eingelassen hatte.
    In dem grünen Kombi saßen ein Mann und eine Frau. Die Frau schlief, und der Mann starrte auf das dunkle Loch, das sich vor ihnen aufgetan hatte. Ich forderte ihn zum Anhalten auf. Er kurbelte sein Fenster herunter, und ich wiederholte meine Worte, setzte »SpecOps!« hinzu und winkte ihm mit meiner Marke. Er drosselte pflichtschuldig das Tempo, und seine Bremslichter strahlten in der Dunkelheit. Seit unserem Fahrtantritt waren drei Minuten und sechsundzwanzig Sekunden vergangen.
    Von ihrer Position aus konnte die Chrono-Garde nur sehen, wie in dem schwarzen Trichter, der durch das Ereignis entstanden war, die Bremslichter des grünen Kombis aufleuchteten. Geschlagene zehn Minuten standen die Gardisten da und sahen zu, wie der Wagen unendlich langsam wendete und auf den Standstreifen rollte. Es war kurz vor zehn, und eine Vorhut der Chrono-Garde war direkt aus Wareham eingetroffen. Die Agenten und ihre Ausrüstung kamen mit einem Chinook-Hubschrauber der SO-12, und Colonel Rutter war vorausgeflogen, um die Lage zu sondieren. Er fand es höchst verwunderlich, daß zwei gewöhnliche Agenten sich freiwillig für diesen gefährlichen Einsatz gemeldet hatten, zumal ihm niemand sagen konnte, wer wir waren. Selbst eine Überprüfung meines Kfz-Kennzeichens erbrachte nichts, da der Wagen immer noch

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