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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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erbärmlich aussehendes Männlein saß auf der Rückbank, splitternackt und von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt. Mit den Händen bedeckte er schamhaft seine Geschlechtsteile.
    »Mr. Meakle! Da sind Sie ja wieder!« rief Spike breit grinsend und setzte tadelnd hinzu: »Sie haben Ihre Tabletten mal wieder nicht genommen, was?«
    Mr. Meakle schüttelte beschämt den Kopf.
    Ich bedankte mich noch einmal bei Spike. Als er davonfuhr, winkte mir Mr. Meakle ein wenig dümmlich durch die Heckscheibe zu.
    Wieder wendete Spike, so daß ein zweites Auto bremsen mußte, dann war er verschwunden.
    Ich starrte den Sportwagen an. Er stand gleich in der ersten Reihe, unter einem Transparent mit der Aufschrift SONDERANGEBOT. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Es war zweifellos derselbe Wagen, der mir in meinem Krankenzimmer erschienen war.
Und ich hatte ihn gefahren. Ich
hatte mir geraten, nach Swindon zu gehen. Ich hatte zu mir gesagt, daß Acheron noch lebte. Wäre ich nicht nach Swindon gekommen, hätte ich den Wagen nicht gesehen und ihn folglich auch nicht kaufen können. Das leuchtete mir zwar alles nicht recht ein, aber so viel stand fest: Ich mußte diesen Wagen haben.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein, Ma’am?« fragte ein schmieriger, stark schwitzender Verkäufer, der wie aus dem Nichts erschienen war, und rieb sich nervös die Hände.
    »Der Wagen hier. Wie lange haben Sie den schon?«
    »Den Porsche? Ungefähr ein halbes Jahr.«
    »Ist er währenddessen zufällig in London gewesen?«
    »London?« wiederholte der Verkäufer verwirrt. »Mit Sicherheit nicht. Warum?«
    »Nur so. Ich nehme ihn.«
    Der Verkäufer machte ein leicht schockierten Eindruck.
    »Sind Sie sicher? Möchten Sie nicht lieber etwas Praktischeres? Ich hätte da zum Beispiel ein paar erstklassige Buicks, gerade frisch hereingekommen. Goliath-Firmenwagen, aber kaum gefahren, also…«
    »Den hier«, beharrte ich.
    Der Verkäufer lächelte verlegen. Der Wagen wurde offenbar zu einem Schleuderpreis verkauft, und der Laden verdiente keinen Penny daran. Halblaut vor sich hin murmelnd ging er den Schlüssel holen.
    Ich setzte mich hinein. Die Ausstattung war sehr spartanisch. Ich hatte mich nie für Autos interessiert, aber dieser Fall lag anders.
    Obwohl er mit seiner kuriosen giftgrünen Lackierung auffiel wie der sprichwörtliche bunte Hund, gefiel er mir sofort. Der Verkäufer kam mit dem Schlüssel, und beim zweiten Versuch sprang der Motor an.
    Der Mann erledigte den nötigen Papierkram, und eine halbe Stunde später lenkte ich den Wagen vom Verkaufsgelände auf die Straße. Der Wagen beschleunigte rasant, mit knatterndem Auspuff. Nach ein paar hundert Metern waren wir unzertrennlich.

9. Familie Next
    … Ich kam an einem Donnerstag zur Welt, daher der Name. Mein Bruder wurde an einem Montag geboren und erhielt folglich den Namen Anton. Meine Mutter hieß Wednesday, kam aber an einem Sonntag zur Welt – warum, weiß ich nicht –, und mein Vater hatte überhaupt keinen Namen – nach seinem Abgang löschte die Chrono-Garde seinen Namen und seine Identität. Im Grunde existierte er gar nicht. Aber das spielte keine Rolle. Für mich war er ohnehin nur Dad …
    THURSDAY NEXT Ein Leben für SpecOps
    Ich fuhr mit heruntergelassenem Verdeck aufs Land hinaus; trotz der Sommerhitze war der Fahrtwind kühl. Die vertraute Umgebung hatte sich kaum verändert; sie war noch genauso schön, wie ich sie in Erinnerung hatte. Swindon hingegen hatte sich sehr verändert. Die Stadt war in die Höhe und in die Breite gegangen. Am Rand hatte sich Leichtindustrie angesiedelt, im Zentrum schossen die gläsernen Hochhäuser der Banken in den Himmel. Die Wohngebiete hatten sich entsprechend ausgedehnt; vom Stadtzentrum hinaus aufs Land war es ein ganzes Stück.
    Es war Abend, als ich vor einer unscheinbaren Doppelhaushälfte hielt, von deren Sorte es in dieser Straße vierzig oder fünfzig gab. Ich klappte das Verdeck hoch und schloß den Wagen ab. Hier war ich aufgewachsen; mein altes Zimmer lag hinter dem Fenster direkt über der Haustür. Man sah dem Haus sein Alter an. Die Farbe an den Fensterrahmen war verblichen, und an mehreren Stellen bröckelte der Putz. Mühsam stieß ich das Gartentor auf, das sich meinen Anstrengungen beharrlich widersetzte, und schloß es unter Stöhnen und Ächzen – was mir um so schwerer fiel, als sich eine Handvoll Dodos erwartungsvoll um mich versammelt hatten und aufgeregt durcheinander
plock
ten, als sie mich wiedererkannten.
    »Hallo,

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