Thursday Next 02 - In einem anderen Buch
runtergefallen.«
»Na, klar.«
Ich kroch wieder heraus und setzte mich auf meinen Stuhl.
»Ich hätte mehr von Ihnen erwartet, Bowden«, sagte Flakk eisig.
Dann war ich an der Reihe: »So, Thursday. Wir haben diesen beiden Leuten versprochen, Sie würden mit ihnen reden. Wollen Sie die beiden wirklich enttäuschen? Das ist Ihr Publikum, wissen Sie?«
»Nein, das ist nicht mein Publikum, Cordelia. Das ist Ihr Publikum. Sie haben diese Leute geschaffen.«
»Ich musste noch eine weitere Nacht im Finis für diese Leute bezahlen«, sagte Cordelia. »Die Kosten werden allmählich ein echtes Problem. Die beiden warten jetzt unten. Ich wusste ja, dass Sie wegen der Evaluierung herkommen würden. Wie ist es eigentlich gelaufen?«
»Ach, reden wir nicht davon.«
Ich warf Bowden einen Blick zu, aber der zuckte die Achseln. Auch Victor war keine Hilfe. Er ließ gerade eine mögliche Fortsetzung von 1984 mit dem Titel 1985 durch den Prosa-Analysator laufen, und auch die anderen Kollegen waren mit ihren eigenen Sachen beschäftigt. Es sah so aus, als würde ich einer Wiederaufnahme meiner PR-Karriere nicht mehr entgehen.
»Na schön«, seufzte ich. »Wenn es unbedingt sein muss.«
»Immer noch besser als unter den Tisch kriechen«, sagte Bowden. »Diese ganzen Turnübungen schaden womöglich dem Baby.«
Er schlug sich mit der Hand auf den Mund, aber es war schon zu spät.
»Baby?« sagte Cordelia. »Was für ein Baby?«
»Vielen Dank, Bowden.«
»Tut mir leid.«
»Na, herzlichen Glückwunsch!« sagte Cordelia und umarmte mich innig. »Wer ist denn der glückliche Vater?«
»Ich weiß nicht.«
»Du meinst, du hast es ihm noch nicht gesagt?«
»Nein, ich meine, dass ich es nicht weiß. Ich hoffe natürlich von meinem Mann.«
»Du bist verheiratet?«
»Nein.«
»Aber du hast doch gesagt -?«
»Ja, hab ich«, sagte ich so trocken wie möglich. »Etwas verwirrend, nicht wahr?«
»Das ist ziemlich schlechte PR«, knurrte Cordelia und setzte sich auf die Schreibtischkante, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. »Die Lichtgestalt von SpecOps lässt sich in einem Bus-Häuschen anbumsen und weiß noch nicht mal von wem!«
»Cordelia, so war es doch gar nicht! Ich bin nicht angebumst worden, und von einem Bus-Häuschen war auch nicht die Rede! Vielleicht wäre es am besten, wenn wir so tun, als hätte Bowden nie etwas gesagt.«
»Es tut mir leid«, sagte Bowden erneut.
Cordelia sprang auf die Füße. »Guter Vorschlag, Next. Wir sagen, Sie hätten Wassersucht oder eine durch Stress verursachte Ess-Störung.« Sie verzog das Gesicht. »Nein, das wird nicht funktionieren. Die Toad durchschaut das sofort. Können Sie nicht rasch jemand heiraten? Wie wäre es denn mit Bowden?
Bowden, seien Sie ein Mann und heiraten Sie Thursday im Dienste von SpecOps!«
»Ich habe jemand bei SO-13«, sagte Bowden rasch.
»Verdammt!« knurrte Flakk. »Thursday, haben Sie einen Vorschlag?«
Aber ich musste erst einmal verkraften, was Bowden da gerade gesagt hatte. »Sie haben mir nie gesagt, dass Sie mit jemand von SO-13 ... liiert sind.«
»Ich muss Ihnen ja nicht alles erzählen.«
»Aber ich bin doch Ihr Partner.«
»Sie haben mir ja auch nie was von Miles erzählt.«
»Miles?« rief Cordelia. »Der zum-Sterben-schöne Miles Hawke?«
»Oh, vielen Dank, Bowden!«
»Tut mir leid.«
»Aber das ist ja wunderbar!« rief Cordelia und klatschte in die Hände. »Ein Traumpaar! Die SpecOps-Hochzeit des Jahres! Das bringt eine riesige Presse! Weiß er es schon?«
»Nein. Und Sie werden's ihm auch nicht sagen. Und außerdem ist es vielleicht gar nicht seins.«
»Was uns wieder zum Anfang zurückführt«, sagte Cordelia wütend. »Bleiben Sie hier, ich hole unsere Gäste. Bowden, lassen Sie diese Person nicht aus den Augen!«
Und damit war sie verschwunden.
Bowden starrte mich einen Augenblick an und sagte dann: »Glauben Sie wirklich, es ist Landens Kind?«
»Das hoffe ich sehr.«
»Sie sind nicht verheiratet, Thursday. Sie denken das vielleicht, aber ich habe mir die Akten angesehen. Landen Parke-
Laine ist im Jahre 1947 gestorben.«
»Diesmal vielleicht. Aber mein Vater und ich sind -«
»Sie haben keinen Vater, Thursday. Auf Ihrer Geburtsurkunde steht niemand. Ich glaube, Sie müssen dringend mit einem Stressperten reden.«
»Damit ich am Ende als Komikerin auftreten, Kieselsteine ordnen oder Autos zählen muss? Nein, danke.«
Es entstand eine Pause.
»Er sieht wirklich sehr gut aus«, sagte Bowden. »Wer?«
»Na,
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