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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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leicht vulgäre Gesichtszüge, trug aber nur wenig Make-up und eine asymmetrische blonde Haartolle über der Stirn. Sie sah nicht aus wie eine Mörderin. Ich ließ die wenigen konkreten Informationen Revue passieren, die mir zur Verfügung standen, was nicht sehr lange dauerte. Sie stammten alle aus den gescheiterten Ermittlungen von SO-5: das wiederholte Auftreten des Namens Hades, die Initialen A.H. und die Tatsache, dass die Zielperson auf Fotos sichtbar war. Bei der jungen Frau handelte es sich zwar offensichtlich nicht um Acheron in Verkleidung, aber vielleicht -
    »Oh, verdammt!«
    »Was?«
    »Da steckt Hades dahinter.«
    »Das kann nicht sein. Du hast ihn erschossen.«
    »Ja. Acheron hab ich erschossen. Aber er hatte einen Bruder mit Namen Styx, und wenn er einen Bruder hatte, warum soll er dann nicht auch eine Schwester gehabt haben?«
    Wir warfen uns einen nervösen Blick zu und starrten dann wieder auf das Erinnerungsbild vor uns. Jetzt, wo ich sie genauer ansah, schien die junge Frau doch in mancher Hinsicht Acheron Hades zu ähneln. Sie war hochgewachsen, und ihre Lippen waren genauso dünn. Das allein hätte vielleicht nicht viel besagt - schließlich gibt es viele große Leute mit dünnen Lippen, und nur die wenigsten davon sind geniale Verbrecher. Aber ganz unverkennbar waren die Augen - sie hatten eine schwere, düstere Schwärze.
    »Kein Wunder, dass sie sauer auf dich ist«, sagte Landen. »Du hast ja ihren Bruder erschossen.«
    »Vielen Dank, Landen, das hilft mir jetzt sehr«, sagte ich. »Du verstehst es wirklich, ein Mädchen glücklich zu machen.«
    »Tut mir leid«, sagte er. »Jetzt wissen wir also, dass dieses H in A.H. tatsächlich für Hades steht. Aber was bedeutet das A?«
    »Der Acheron ist ein Nebenfluss des Styx«, sagte ich. »Die anderen hießen Phlegeton, Cocytus, Lethe - und Aornis.«
    Ich war noch nie so unbefriedigt, ja geradezu deprimiert über die Identifizierung eines Verdächtigen gewesen wie diesmal. Irgendwas behagte mir nicht. Es war, als liefe im Nebenzimmer ein Fernseher: Man hört dramatische Musik, aber man hat keine Ahnung, was vorgeht.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Landen und rieb mir die Schultern. »Sie hat's ja schon drei Mal vermasselt - wahrscheinlich passiert's überhaupt nie.«
    »Ich glaube, da ist noch etwas, Landen.«
    »Was denn?«
    »Etwas, was ich vergessen habe. Woran ich mich nicht erinnern kann. Es hat mit ... Ich weiß nicht, womit es zu tun hat.«
    »Mich zu fragen hat keinen Sinn«, erwiderte Landen. »Ich komme dir vielleicht ganz real vor, aber das bin ich leider nicht. Ich bin nur als deine Erinnerung an mich da. In meiner jetzigen Form kann ich gar nicht mehr wissen als du.«
    Aornis war verschwunden, und auch Landen begann zu verblassen.
    »Du musst jetzt gehen«, sagte er mit hohler Stimme. »Und denk dran, was ich über Jack Schitt gesagt habe.«
    »Geh noch nicht!« schrie ich. »Ich möchte noch ein bisschen bei dir bleiben. Das Leben da draußen macht im Moment nicht viel Spaß: Ich glaube, das Kind ist von Miles, Aornis will mich umbringen, Goliath und Flanker -«
     
    Aber es war schon zu spät. Ich war aufgewacht. Ich lag ausgezogen im Bett, die Laken waren zerknüllt und die Uhr sagte mir, dass es kurz nach neun war. In trübsinniger Stimmung starrte ich an die Decke und fragte mich, wie ich in diese üble Lage gekommen war. Hätte ich etwas tun können, um das zu verhindern? Wahrscheinlich nicht, dachte ich. Und das erschien mir irgendwie positiv, unlogischerweise.
    Ich zog mir ein T-Shirt an, schlurfte in die Küche, setzte Wasser auf und legte Pickwick ein paar getrocknete Aprikosen in ihren Fressnapf, nachdem ich zunächst vergeblich versucht hatte, sie dafür auf einem Bein stehen zu lassen.
    Vorsichtshalber schüttelte ich das Entroposkop und stellte dankbar fest, dass alles normal schien. Ich wollte gerade nachsehen, ob im Kühlschrank noch frische Milch war, da klingelte es an der Tür. Ich ging in den Flur, nahm meine Automatik vom Tisch und fragte: »Wer ist da?«
    »Mach auf, Doofus!«
    Ich steckte die Pistole weg und machte die Tür auf. Joffy grinste. »Na, machst du heute blau?«
    »Ich habe keine Lust zu arbeiten, seit Landen weg ist.«
    »Wer?«
    »Ach, egal. Willst du Kaffee?«
    Wir gingen in die Küche. Joffy tätschelte Pickwick den Kopf, und ich spülte den alten Kaffeesatz aus der Kanne. Mein Bruder setzte sich an den Tisch. »Hast du Daddy kürzlich gesehen?«
    »Letzte Woche. Es ging ihm gut. Wie viel hast

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