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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Politikers fiel von ihm ab, er zitterte und nackte Wut zeigte sich in seinem Gesicht. Dennoch machte er einen letzten Versuch, sich zu retten. »Hören Sie«, fauchte er. »Ihr zwei steckt bis zum Hals in der Scheiße. Wenn ihr versucht, mich zu verhaften, sorge ich dafür, dass es euch schlecht geht. Ein Anruf mit dem Fußnotofon, und ihr zwei könnt bis in alle Ewigkeit im OED Streife gehen und Grammasiten verscheuchen.«
    Aber davon ließ Tweed sich nicht einschüchtern. »Wissen Sie, ich habe schon in Dracula und Biggles gearbeitet«, sagte er lässig. »Ich bin nicht so leicht zu erschrecken. Sagen Sie jetzt dem Glatisant, er soll sich verziehen, und legen Sie beide Hände auf Ihren Kopf.«
    »Lassen Sie mir den Cardenio«, sagte Kaine und lächelte mühsam, »wenigstens noch bis morgen. Ich gebe Ihnen dafür, was Sie wollen: Macht, Geld, eine Grafschaft, ganz Cornwall. Sie dürfen Romanheld bei Hemingway werden - das kann ich über das Austausch-Programm arrangieren. Sagen Sie mir einfach nur, was Sie wollen - Kaine sorgt dafür, dass Sie es kriegen!«
    »Es gibt nichts mehr zu verhandeln«, sagte Tweed, und seine Pistole zeigte direkt auf Kaines Magen. »Ich sage es zum letzten Mal -«
    Aber Kaine hatte nicht die Absicht, sich verhaften oder erschießen zu lassen. Er verfluchte uns in den zwölften Kreis der Hölle und löste sich im selben Sekundenbruchteil in Nichts auf, als Tweed feuerte. Die Kugel bohrte sich als harmloser Blindgänger in einen Jahrgang gebundener Punch-Hefte. Gleichzeitig flog die Stahltür der Bibliothek auf.
    Aber statt eines grässlichen Ungeheuers aus den Tiefen einer verkommenen Vorstellungskraft, das uns alle verschlingen würde, fegte bloß ein eisiger Windstoß herein, der nach Tod roch. Das Questing Beast war genauso schnell wie sein höllisches Herrchen zurück in die mündliche Überlieferung und die wenigen Bücher verschwunden, die heute noch Spuren von ihm tragen.
    »Kater!« brüllte Harris und steckte seine Pistole zurück in ihr Halfter. »Wir haben einen gefährlichen Seiten-Läufer. Ich brauche dringend einen Buch-Hund.« (26)
    Volescamper ließ sich auf einen Stuhl sinken und sah gebührend verwirrt aus. »Soll das heißen«, stammelte er, »dieser Kaine war -?«
    »- vollkommen fiktiv, ja«, sagte ich und legte ihm zur Beruhigung die Hand auf die Schulter.
    »Heißt das, der Cardenio gehörte überhaupt nicht zur Bibliothek meines Großvaters?« Aus der Verwirrung war Enttäuschung und Trauer geworden.
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte ich. »Kaine hat das Manuskript gestohlen. Er hat Ihre Bibliothek nur zur Tarnung benutzt.«
    »Wenn ich Sie wäre«, sagte Tweed, »würde ich ins Bett gehen und so tun, als hätten Sie die ganze Nacht fest geschlafen. Sie haben uns nicht gehört und nicht gesehen und wissen nichts über das, was hier passiert ist. Das ist für alle das Beste.«
    »Bingo!« schrie Bunny, als Raffles das Rad am Safe drehte, das tiefgefrorene Schloss im Inneren sprengte und die Tresortür sich öffnete. Raffles gab mir das Cardenio-Manuskript, und dann verschwanden er und Bunny wieder in ihrem eigenen Buch. Mehr als den Dank der Jurisfiktion nahmen sie für ihre Mühen und das erhebliche Risiko nicht mit - aber für Männer auf der anderen Seite des Gesetzes war das vielleicht eine höchst attraktive Belohnung.
    Ich gab den Cardenio an Tweed weiter. Er legte seine Hand ehrfürchtig auf das Manuskript und lächelte auf ganz besondere Art. »Eine Dialog-Falle! Nicht schlecht, Next. Tolle Idee. Vielleicht machen wir ja doch noch einen echten Jurisfiktion- Agenten aus Ihnen!«
    »Vielen Dank, Ha- «
    »Kater!« bellte Harris. »Wo bleibt der verdammte Buch- Hund?« (27)
    Ein großer Bluthund erschien aus dem Nichts, sah uns beide tieftraurig an, seufzte einen tiefen, hoffnungslosen Hundeseufzer und begann höchst professionell an den auf dem Boden verstreuten Büchern zu schnuppern.
    Tweed befestigte eine Leine am Halsband des Hundes. »Wenn ich zu den Leuten gehörte, die sich entschuldigen«, sagte er, »dann würde ich es jetzt tun.«
    Der Hund hatte inzwischen den Geruch von Kaines Beschimpfungen aufgenommen und wollte sich auf den Weg machen. »Wollen Sie mir helfen, Kaine einzufangen?« fragte Tweed.
    Es war sehr verlockend, aber ich musste an die Prophezeiungen meines Vaters denken, und Landen durfte ich auch nicht vergessen.
    »Ich muss morgen die Welt retten«, erklärte ich und war selbst überrascht, wie selbstverständlich das klang. Tweed dagegen

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