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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Cavell/Tolpuddle-Look
auf dem Cover?«
    »Jetzt redet er wieder Unsinn, nicht wahr?«
    »Ja«, sagten Joff und ich gleichzeitig.
    »Hallo, Mum«, sagte ich und nahm sie in den Arm. »Erinnerst du dich noch an deinen Enkel?«
    Sie hob ihn hoch und sagte, er sei ja gewachsen. Es war zwar sehr unwahrscheinlich, dass er
geschrumpft
war, aber ich lächelte trotzdem pflichtschuldigst. Friday fremdelte etwas und sah sie misstrauisch an. Ich war so oft wie möglich in der Wirklichkeit gewesen, aber in den letzten sechs Monaten hatte ich kaum Zeit gehabt. Nachdem sie fünf Minuten lang vor Begeisterung hyperventiliert hatte und beinahe ohnmächtig war, lud meine Mutter uns endlich ins Haus ein.
    »Du bleibst draußen und passt auf, dass sich Alan einigermaßen benimmt«, sagte ich zu Pickwick. Aber es war schon zu spät. Obwohl er noch ziemlich klein war, hatte Alan die anderen Dodos bereits so eingeschüchtert, dass sie sich ängstlich unter den Hortensien versteckten.
    »Bleibst du länger?«, fragte meine Mutter. »Dein Zimmer ist noch genau, wie es war.«
    In der Tat: Es hatte sich nichts verändert, seit ich mit neunzehn ausgezogen war, aber irgendwie schien es unhöflich, das zu erwähnen. Ich sagte, ich wollte zumindest so lange bleiben, bis ich eine eigene Wohnung gefunden hätte. Dann stellte ich Hamlet vor und fragte, ob er auch ein paar Tage dableiben dürfe.
    »Aber natürlich! Das Gästezimmer hat Lady Hamilton, und der nette Mr Bismarck wohnt auf dem Dachboden, aber die Abstellkammer kann er gern haben.«
    Mein Vater war Zeitreisender, und deshalb wohnten oft historische Persönlichkeiten bei meiner Mutter. Vor allem, wenn Daddy mal wieder eine Zeitfalte ausbügeln musste. Emma Hamilton war seit zwei Jahren bei uns, weil mein Vater gerade versuchte, den Tod von Lord Nelson bei Trafalgar aus der Geschichte streichen zu lassen. Diese Hausgäste waren nicht so leise wie Untermieter und zahlten meist auch nicht viel, aber sie waren viel interessanter. Meine Mutter ergriff Hamlets Hand und schüttelte sie herzlich.
    »Wie geht's, Mr Hamlet? Wovon sind Sie noch mal der Prinz?«
    »Dänemark.«
    »Ah! Keinen Damenbesuch über Nacht, Frühstück gibt es bis neun Uhr morgens. Ich erwarte, dass die Gäste die Betten selbst machen, aber Ihre Hemden können Sie in den Wäschekorb neben der Treppe tun. Freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich bin Mrs Next, die Mutter von Thursday.«
    »Auch ich hatte einst eine Mutter«, sagte Hamlet düster, während er meiner Mum vollendet die Hand küsste. »Sie schläft im Bett meines Onkels.«
    »Na, dann sollten sie zu IKEA gehen«, erwiderte meine praktische Mutter. »Ich hab gehört, da sind Betten sehr preiswert. Ich geh zwar nicht hin, weil ich keine Lust habe, alles selbst zusammenzubauen, aber die Männer finden es sehr attraktiv. Mögen Sie Battenberg?«
    »Wittenberg?«
    »Nein.
Battenberg!
«
    »Liegt das an der Elbe?«, fragte Hamlet, der Mutters Gedankensprüngen von schwedischen Möbeln zu englischem Kuchen nicht zu folgen vermochte.
    »Nein, mein Bester. Battenberg liegt auf der Kuchenplatte. Mit Marzipan und Himbeermarmelade.«
    Hamlet wandte sich zu mir um. »Ist das noch Wahnsinn? Oder hat es schon Methode?«
    »Sie werden sich schon dran gewöhnen«, sagte ich und tätschelte aufmunternd seinen Arm.
    Wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer und konnten uns, nachdem wir Fridays Finger aus Mutters Kette gefitzt hatten, alle gemütlich hinsetzen.
    »Also, was gibt es Neues?«, rief meine Mutter, während ich meine Augen durch den Raum schweifen ließ und ihn auf etwaige Gefahrenstellen für Zweijährige überprüfte.
    »Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll«, sagte ich und nahm die Blumenvase vom Fernseher, ehe mein Sohn sie über sich auskippen konnte. »Es gab vor meiner Abreise so viel zu tun. Vor zwei Tagen gab es in Camelot einen Ehekrach, und in der Woche zuvor – Liebling, das darfst du nicht anfassen – hab ich Tarifverhandlungen mit den sieben Zwergen und den Heinzelmännchen geführt.«
    »Du meine Güte«, rief meine Mutter. »Dann brauchst du sicher eine Tasse Tee!«
    »Ja, bitte!« Die BuchWelt wimmelte zwar von exzentrischen Charakteren und spannenden Storys, aber eine anständige Tasse Tee war praktisch nirgends zu kriegen.
    »Ich setz den Kessel auf!«, sagte Joffy. »Komm mit, Hamlet! Hast du eigentlich eine Freundin?«
    »Ja, aber die ist verrückt.«
    »Im guten Sinne oder im schlechten?«
    »Eigentlich weder noch. Aber ihr Bruder – Schlund der Hölle!

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