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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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zufälligerweise«, sagte Polly. »Das ist ein Ovinator.«
    »Woher wisst ihr das, wenn ihr euch nicht erinnern könnt?«
    »Weil«, sagte Mycroft, der seine Berechnungen abgeschlossen hatte, »hier auf der Seite ›Ovinator‹ eingraviert ist. Wir glauben, dass es ein Gerät zur Herstellung von Eiern ohne Hühner ist oder umgekehrt. Vielleicht dient es auch der Herstellung von Hühnern ohne Eier. Oder vielleicht ist es was vollkommen anderes. Ich kann's ja mal anstellen.«
    Mycroft legte einen Schalter um, und ein rotes Lämpchen begann zu leuchten.
    »Das war's?«
    »Ja«, sagte Polly und starrte das Metallgehäuse aufmerksam an.
    »Man sieht aber weder Hühner noch Eier«, stellte ich fest.
    »In der Tat«, sagte Mycroft. »Vielleicht ist es auch bloß ein Gerät, um ein rotes Licht anzuknipsen. Wirklich blöd, dass ich mein Gedächtnis eingebüßt habe! Was mich an eine andere Frage erinnert: Welche von diesen Kisten ist eigentlich der Gedächtnislöscher?«
    Wir sahen uns ratlos um. Merkwürdige Apparate gab es genug, und jeder von ihnen konnte es sein.
    »Weißt du«, sagte Tante Polly. »Du solltest doch Smudger in die Verteidigung stellen!«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte ich. Plötzlich war ich sehr müde und hatte überhaupt keine Lust mehr zu widersprechen. »Was meinst du, Onkel?«
    »Polly hat sicher recht«, sagte er. »Tante Polly hat immer recht. Wer schaut sich
Name that fruit!
mit mir an?«
    Zu meiner eigenen Überraschung sagte ich gerne ja und sah die grässliche Quiz-Show zum ersten Mal seit zwanzig Jahren. Erst nach einer halben Stunde fiel mir auf, dass sie immer noch so schlecht war wie damals, und ich ging mit schmerzenden Schläfen zu Bett.

30. Die Neandertaler-Reservation
    Die von der Goliath Corporation rückgezüchteten Neandertaler werden seit gestern auch zur Schulung von Politikern benutzt. Vier ausgesuchte Exemplare wurden im Spezialkurs zur Steigerung der amtlichen Glaubwürdigkeit eingesetzt und haben sich glänzend bewährt. Neandertaler haben bekanntlich ausgezeichnete Fähigkeiten, das Mienenspiel ihrer Gesprächspartner zu analysieren, und sind daher in der Lage, jede Unwahrheit rasch zu erkennen. Diese Fähigkeit macht sie zu hervorragenden Testpersonen für alle angehenden Politiker, die ihre Fähigkeit steigern wollen, die Öffentlichkeit zu belügen. »Mann, diese Talls merken auch alles!«, erklärte Mr Richard Dixon, ein Student im ersten Semester. »Nicht mal die kleinste Schönfärberei entgeht ihnen, und Halbwahrheiten und taktische Auslassungen haben erst gar keine Chance.« Auch die Lehrkräfte zeigten sich hochzufrieden. »Wenn die werktätigen Massen Lügen auch nur halb so gut erkennen könnten, hätten wir ernste Probleme«, sagte einer der Professoren.
    THE TOAD 4. Juli 1988
    Die Jagd auf
Am Ende die Lust
war schon seit Stunden im Gange, hatte bisher aber noch kein Ergebnis gebracht. Kaine war uns mindestens zwei Jahre voraus. Von den ursprünglich einhundert Exemplaren hatten in den letzten achtzehn Monaten zweiundsechzig den Besitzer gewechselt. Am Anfang waren sie noch für moderate Preise um die 1000 Pfund pro Exemplar verkauft worden, aber wenn ein geheimnisvoller reicher Käufer am Markt ist, bleiben die Preise nicht lange bescheiden. Das letzte Exemplar war bereits für 720 000 Pfund weggegangen. Für Agathas Auktionshaus war das eine absolute Rekordsumme, sogar für eine original Vorkriegs-Farquitt.
    Die Aussichten, ein Exemplar der Lust aufzutreiben, waren nicht gerade rosig. Ich rief Farquitts Agentin an, die mir mitteilte, dass die gesamte Bibliothek der Autorin schon vor Monaten beschlagnahmt worden sei. Man hatte auch die über siebzigjährige Autorin verhaftet und tagelang wegen angeblicher politischer Aktivitäten verhört. Ein Besuch in der Farquitt-Bibliothek in Didcot verlief ähnlich enttäuschend. Sowohl das Originalmanuskript als auch ein signiertes Exemplar, das die Autorin seinerzeit an eine inzwischen verstorbene Freundin verschenkt hatte, waren schon vor über anderthalb Jahren von angeblichen »Regierungsbeamten« abgeholt worden.
    Die Bibliothekarin begrüßte uns in der marmorgetäfelten Eingangshalle und teilte uns mit, dass die gesamten Bestände verpackt seien und zum Abtransport bereit stünden.
    »Ja, ja«, sagte Bowden und bat sie, nicht so laut zu reden. »Wir holen die Kisten bald ab.«
    Ich wusste nicht, ob die Bibliothekarin in unseren Evakuierungsplan eingeweiht war, aber die Unterhaltung machte mir erneut klar,

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