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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Jacke und dazu passende Socken.
    Der Tyrannosaurus sah von seiner Mahlzeit auf, als der Jabberwock um ihn herumflatterte und gefährliche Geräusche dazu machte. Er war fast genauso groß wie der T-Rex und griff sofort an. Der Kater, Kaine und ich sahen fasziniert zu, wie der Jabberwock und der T-Rex sich auf Leben und Tod bekämpften. Einen Augenblick lang sah es so aus, als ob der Dinosaurier die Oberhand beziehungsweise -klaue, behielte, aber dann setzte der Jabberwock einen Griff an, der in Ringerkreisen als »Todesspirale mit doppeltem Looping« bekannt ist. Der Boden zitterte, der T-Rex kippte zu Seite, zuckte noch zweimal und lag schließlich still. Ein Tier von dieser Größe braucht gar nicht aus großer Höhe zu fallen, um sich die Knochen zu brechen. Der Jabberwock gluckerte und grunzte zufrieden und tanzte mit triumphierenden Rumba-Schritten zu uns herüber.
    »Na schön«, brüllte Kaine. »Jetzt hab ich aber wirklich die Schnauze voll!«
    Er hob den Arm, und eine heftige Windbö schien durch die Halle zu fegen. Es donnerte mehrfach von draußen, und im Gitterwerk des halbfertigen Luftschiffs erhob sich ein riesiger Schatten. Er wuchs und wuchs, bis er die Spanten und Streben des Luftschiffs wie ein Korsett trug. Dann riss sich das Monster die Aluminiumstäbe herunter, packte den Jabberwock mit einem gewaltigen Fangarm und hob ihn hoch in die Luft. Kaine hatte betrogen und einen Kraken beschworen, das größte und stärkste bekannte Lebewesen der Fiktion. Abgesehen von den riesigen Fangarmen war er ziemlich gestaltlos und roch unangenehm nach zu lange gekochten Austern.
    »Na, na!«, sagte der Kater und drohte Kaine mit der Pfote. »Bitte denken Sie an die Spielregeln!«
    »Zur Hölle mit euren Spielregeln, ihr kümmerlichen Jurisfiktion-Agenten!«, donnerte Kaine. »Bereitet euch auf euren Untergang vor!«
    »Also das«, sagte der Kater, »war eine ziemlich kitschige Zeile!«
    »Was erwartest du?«, fragte ich. »Schließlich stammt er aus einem Farquitt-Roman. Und was machen wir jetzt?«
    Der Krake wickelte einen seiner Fangarme mehrfach um den Körper des Jabberwocks und drückte ihn zusammen, bis seine Augen herausquollen.
    »Kater!«, sagte ich noch dringlicher.
»Was tun wir als Nächstes?«
    »Ich denke nach«, sagte er und schlug ärgerlich mit dem geringelten Schweif. »Sich etwas auszudenken, was einen Kraken besiegt, ist nicht so einfach. Warten Sie! Ich glaube, ich hab was.«
    Es gab einen hellen Blitz und dann – stand dem Kraken eine kleine Fee gegenüber, kaum höher als mein linkes Knie. Sie hatte zarte Flügel wie eine Libelle, eine silberne Tiara und einen Zauberstab, den sie einmal in Kaines Richtung schwenkte. Sofort begann der Krake zu schmelzen wie Schnee an der Sonne, und der Jabberwock fiel keuchend zu Boden.
    »Was zum Teufel –?«, schrie Kaine erschrocken und überrascht. Er wedelte mit den Händen, um den Kraken erneut zu beschwören, aber es nutzte nichts. Von dem gewaltigen Ungeheuer war nicht einmal eine Pfütze geblieben.
    »Ich fürchte, Sie haben verloren«, sagte der Kater. »Aber weil Sie betrogen haben, musste ich auch ein bisschen betrügen. Und obwohl ich gewonnen habe, kann ich meinen Preis nicht beanspruchen. Es liegt jetzt alles in Thursdays Händen.«
    »Was soll das heißen?«, rief Kaine ärgerlich. »Wer war das eben, und warum kann ich die Ungeheuer der Fiktion nicht mehr beschwören?«
    »Na ja«, sagte der Kater und fing an zu schnurren. »Das war die Blaue Fee aus
Pinocchio.
«
    »Du meinst –?«, sagte Kaine mit offenem Mund.
    »Genau«, sagte der Kater. »Sie hat einen wirklichen Menschen aus Ihnen gemacht, genauso wie sie Pinocchio zu einem richtigen Jungen gemacht hat.«
    Kaine legte die Hände auf seine Brust und betastete sein Gesicht, um sich einen Eindruck von dem zu verschaffen, was da mit ihm passiert war. »Aber … das heißt ja, du hast keine Autorität mehr über mich –!«, sagte er schließlich.
    »Nein, leider nicht«, sagte der Kater. »Die Jurisfiktion hat keine, äh … Gerichtsbarkeit über die Menschen in der wirklichen Welt. Wie ich schon sagte: Es hängt jetzt alles von Thursday ab.«
    Kaine und ich starrten einander an. Wenn er jetzt ein realer Mensch war, konnte die Jurisfiktion ihn nicht in sein Buch zurückschicken und auch sonst keine Macht mehr über ihn ausüben. Andererseits konnte er aber auch nicht mehr aus der wirklichen Welt flüchten – er würde bluten und sterben und altern wie ein gewöhnlicher Mensch.
    Kaine

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