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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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erzählen.«
    »Über Acherons kleine Schwester? Abgemacht! Sind Sie sich ganz sicher, dass ich nicht Ihre Biographie schreiben darf? Ich hab doch schon angefangen.«
    »Absolut sicher. Wenn Sie etwas herausfinden, klopfen Sie bei mir an die Tür.«
    »Das geht nicht. Es gibt eine ganz grundsätzliche Anordnung von SpecOps für alle Mitglieder der Vereinigten Stalker-Gewerkschaft. Keiner von uns darf sich der Wohnung seiner Zielperson auf mehr als fünfzig Schritt nähern.«
    Ich seufzte.
    »Okay. Dann winken Sie einfach, wenn ich herauskomme.«
    Diesem Plan stimmte er bereitwillig zu. Ich verabschiedete mich, während Millon de Floss damit beschäftigt war, seine Notizbücher neu zu ordnen, seine Kamera und sein Fernglas wieder einzupacken und ausführliche Notizen über seine erste Begegnung mit mir zu verfassen. Ich würde ihn wahrscheinlich nie wieder loswerden, aber vielleicht war so ein Stalker ja bei Gelegenheit mal ganz nützlich.

3. Stell mir keine heiklen Fragen
    »Perfide Dänen sind unsere Erbfeinde« »Ehrlich gestanden war ich em-p-p-pört«, sagte Englands führender verrückter Professor Irrling gestern vor Pressevertretern. »Die dänische In-va-sion unserer Insel war eine einzige Plünderung, Schändung und Ausbeutung, wie es sie erst wieder gab, als wir es einige Jahre später selber probierten.« Die völlig konfuse und kaum verständliche Aussage des bekannten Historikers wurde von einem anderen akademischen Schwachkopf bestätigt, der uns erklärte: »Die dänische Eroberung begann im Jahre 786, als die Dänen in East Anglia ein Königreich gründeten. Bei ihren brutalen Unterdrückungsmaßnahmen haben sie nicht einmal ihren eigenen Namen benutzt, sondern tarnten sich mit Decknamen wie ›Angeln‹, ›Sachsen‹, ›Brutus‹ und ›Flynn‹.« Weitere Forschungen haben ergeben, dass die Dänen über vierhundert Jahre lang blieben und erst mit Hilfe unserer neuen besten Freunde, der Franzosen, vertrieben werden konnten.
    Artikel aus dem NEW OPPRESSOR dem offiziellen Sprachrohr der Whig-Partei
    »Wie ist Kaine denn so schnell an die Macht gekommen?«, fragte ich ungläubig, als Joffy und ich in der langen Schlange vor dem ToadNews-Studio in Swindon standen. »Als ich das letzte Mal hier war, waren Kaine und seine Whig-Partei wegen des
Cardenio-
Debakels praktisch erledigt.«
    Joffy nickte grimmig und wies mit den Augen auf eine große Gruppe uniformierter Anhänger der Whig-Partei, die geduldig auf die Ankunft ihres großen Führers warteten.
    »Die Dinge hier stehen nicht gut, Thursday. Als Samuel Pring ermordet wurde, mussten Nachwahlen stattfinden, und Kaine hat wieder einen Sitz im Parlament erhalten. Die Whigs bildeten eine Allianz mit den Liberalen und wählten Kaine zu ihrem Führer. Er besitzt eine starke Anziehungskraft. Seine Propaganda für die ›Britische Einigung‹ findet viel Unterstützung, vor allem bei unselbständigen Geistern, die nicht gern nachdenken.«
    »Krieg mit Wales?«
    »So deutlich hat er das noch nicht gesagt, aber ein Leopard ändert ja nicht seine Flecken. Als die letzte Regierung wegen dieses Skandals um ›Bargeld für Llamas‹ zurücktreten musste, hat er einen Erdrutschsieg bei den Wahlen errungen. Sobald er an der Macht war, hat er sich zum Kanzler ernannt. Seine Gegenreformationsgesetze beschränkten das Wahlrecht auf Grundbesitzer.«
    »Wie um Himmels willen hat er das Parlament dazu gekriegt, so einem Gesetz zuzustimmen«, murmelte ich voller Entsetzen.
    »Ganz sicher weiß das niemand«, erklärte Joff trübsinnig. »Das Parlament tut manchmal eigenartige Dinge. Aber es genügt ihm nicht, Kanzler zu sein. Er sagt, die ganzen Rechnungshöfe und Ausschüsse legten bloß den Betrieb lahm, und wenn die Leute wirklich wollten, dass die Züge pünktlich sind und Einkaufswagen gerade laufen, dann gäbe es dafür nur eine Grundlage: Ein Mann musste uneingeschränkte Exekutivgewalt haben – ein Diktator.«
    »Und was hindert ihn an der Machtergreifung?«
    »Der Präsident«, sagte Joff leise. »Formby hat Kaine wissen lassen, dass er gegen ihn antreten würde, wenn Kaine eine Wahl zum Diktator verlangen würde. Und Formby ist populärer denn je.«
    Ich dachte einen Augenblick nach. »Wie alt ist Formby denn jetzt?«
    »Das ist genau das Problem. Im Mai ist er vierundachtzig geworden.«
    Danach sagten wir eine Weile nichts mehr. Die Schlange bewegte sich langsam zum Eingang, zwei hässliche Beamte von SO-64 überprüften unsere Identität, und dann wurden wir

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