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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Wessex, das gelegentlich als dritte Hauptstadt von England oder ›Venedig an der M4‹ bezeichnet wird. Swindon ist ein Zentrum des Wirtschaftslebens, wo Künstler und Berufstätige aller Schichten ein relativ zuverlässiges Abbild der Gesamtbevölkerung geben. Außerdem möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass
Stell mir keine heiklen Fragen
Ihnen vom Autozulieferer Heiße-Luft-Systems® präsentiert wird, dem führenden Hersteller von Auspuffröhren.«
    Er machte eine Pause und ordnete erneut die Papiere, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
    »Wir freuen uns, heute Vertreter der beiden Parteien zu Gast zu haben, die sich auf der politischen Bühne energisch bekämpfen. Als Erstes darf ich Ihnen einen Mann vorstellen, dessen Karriere noch vor zwei Jahren am Ende zu sein schien, der inzwischen aber Millionen Anhänger hat, die keineswegs
alle
völlig verblödet sind, und das zweithöchste Amt unseres Staates bekleidet. Meine Damen und Herren, ich bitte um Applaus für Staatskanzler Yorrick Kaine!«
    Es gab gemischte Beifallsäußerungen, als Kaine auf die Bühne kam und dem Publikum lächelnd zunickte. Ich beugte mich auf meinem Sitz vor. Kaine schien in den letzten zwei Jahren nicht im mindesten gealtert zu sein. Aber das war bei einem Fiktionär auch nicht zu erwarten. Er schien nach wie vor Ende zwanzig zu sein. Sein schwarzes Haar war ordentlich zur Seite gekämmt. Man hätte ihn für ein Model aus einem Pulloverkatalog halten können. Aber das war er nicht. Das hatte ich überprüft.
    »Vielen, vielen Dank!«, sagte Kaine, setzte sich an den Tisch und faltete seine Hände. »Ich möchte Ihnen sagen, dass ich mich in Swindon immer wie zu Hause gefühlt habe.«
    Es gab ein paar entzückte Ausrufe aus den vorderen Reihen, wo vor allem alte Damen saßen, die in Yorrick das Abbild der Söhne erblickten, die sie nie gehabt hatten.
    »Als seinen Widerpart begrüßen wir Mr Redmond van de Poste von der Commonsense-Partei«, sagte Mr Webastow.
    Es gab deutlich weniger Beifall, als van de Poste hereinkam. Er war fast dreißig Jahre älter als Kaine, sah müde und hager aus, trug eine Hornbrille, und seine hohe Stirn glänzte, wenn er sie ins Licht der Scheinwerfer hielt. Er sah sich kaum um, ehe er sich in steifer Haltung auf seinen Platz setzte. Ich konnte mir denken, warum er sich so mühsam bewegte: er trug eine schusssichere Weste unter dem Anzug – und das nicht ohne Grund. Die letzten drei Vorsitzenden der Commonsense-Partei waren in kurzer Abfolge unter mysteriösen Umständen gestorben. Seine unmittelbare Vorgängerin zum Beispiel, Mrs Fay Bentoss, war von einem Auto überfahren worden. So etwas kann ja vorkommen, werden Sie denken – das Merkwürdige war nur, dass es in ihrem Wohnzimmer passiert war.
    »Vielen Dank, meine Herren, seien Sie herzlich willkommen. Die erste Frage kommt von Mrs Pupkin.«
    Eine kleine Frau in der dritten Reihe stand auf und sagte schüchtern: »Guten Abend. Diese Woche ist von Jemandem Etwas Schreckliches getan worden, und ich möchte die Herren fragen, ob sie das verurteilen.«
    »Eine sehr gute Frage«, rief Mr Webastow. »Mr Kaine, vielleicht möchten Sie gleich als Erster loslegen?«
    »Vielen Dank, Tudor. Ja, ich verurteile das Schreckliche Etwas mit aller Schärfe. Wir von der Whig-Partei sind entsetzt über die Art und Weise, wie in diesem unserem Land immer wieder Schreckliche Dinge getan werden, ohne dass Diejenigen, die sie getan haben, angemessen bestraft werden. Im Übrigen möchte ich feststellen, dass die Schrecklichen Dinge, die in unseren Städten und Gemeinden getan werden, eine Erblast aus der Regierungszeit der Commonsense-Partei darstellen, an der wir noch lange werden tragen müssen. Ich freue mich aber, Ihnen mitteilen zu können, dass die Zahl der Schrecklichen Dinge um fast zweieinhalb Prozent gefallen ist, seit wir die Regierung übernommen haben.«
    Daraufhin gab es Beifall, und Mr Webastow bat Mr van de Poste um eine Stellungnahme.
    »Nun ja«, sagte Redmond mit einem langen Seufzer, »ich fürchte, dass unser geschätzter Freund die Tatsachen nicht ganz im Griff hat. Nach den Zahlen, die
mir
vorliegen, hat sich die Zahl der Schrecklichen Dinge keineswegs vermindert, sondern um fast ein Prozent
erhöht
. Aber lassen wir die Parteipolitik mal ausnahmsweise beiseite. Wenn man die Dinge sachlich betrachtet, wird man zwar zugeben müssen, dass die Schrecklichen Dinge zwar eine große persönliche Tragödie für die jeweils Betroffenen darstellen, aber eine

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