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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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an die Tür gehen. Ganz einfach.«
    »Und hängt euch nicht an die Lampen und Vorhänge. Das halten die Dinger nicht aus.«
    »Soll das heißen, ich wäre zu fett?«
    »Aber nein«, sagte ich. »Die Dinge in der wirklichen Welt sind bloß … etwas anders. In der Schüssel ist jede Menge Obst, und im Kühlschrank sind frische Bananen. Okay.«
    »Null Problemo. Ich hoffe, du hast einen schönen Tag.«
     
    Ich fuhr in die Stadt und betrat, nachdem ich mehreren Journalisten ausgewichen war, die sich immer noch für mich interessierten, das SpecOps-Gebäude. Erst jetzt fiel mir auf, dass es frisch gestrichen war. Das Mauve war etwas freundlicher, aber nicht sehr.
    »Agent Next?«, fragte mich ein junger, sehr eifriger SO-14-Mann mit frisch gestärktem Kampfanzug, kugelsicherer Weste, Springerstiefeln und umgehängter Maschinenpistole.
    »Ja?«
    Er salutierte. »Mein Name ist Major Drabb, SO-14. Soviel ich weiß, sind Sie zu unserer Einheit versetzt worden, um weitere schädliche Schriften aus Dänemark aufzuspüren.«
    Sein Übereifer ließ mich frösteln. Zu seiner Entschuldigung wird man wohl sagen können, dass er genauso eifrig gewesen wäre, wenn es darum gegangen wäre, Hochwasseropfer zu retten. Er befolgte einfach kritiklos seine Befehle. Männer wie er hatten freilich auch schon sehr viel Schlimmeres angerichtet, als dänische Literatur zu vernichten. Glücklicherweise war ich gut vorbereitet.
    »Schön, Sie zu sehen, Major. Ich habe einen Tipp gekriegt, dass unter dieser Adresse ein paar Exemplare der verbotenen Bücher zu finden sein könnten.«
    Ich gab ihm einen Zettel, den er eifrig studierte.
    »Die Albert-Schweitzer-Gedächtnis-Bibliothek? Die werden wir uns gleich vornehmen.« Er salutierte erneut, drehte sich auf dem Hacken um und verschwand.
    Ich ging ins LiteraTech-Büro hinauf, wo ich Bowden dabei überraschte, wie er Tanja Blixens Erzählungssammlungen in einen Karton packte.
    »Hallo!«, sagte er und verschnürte den Karton mit einer kräftigen Schnur. »Wie geht's immer so?«
    »Ganz gut. Ich arbeite wieder.«
    Bowden lächelte, legte Schere und Bindfaden weg und schüttelte meine Hand. »Das ist eine gute Nachricht. Haben Sie schon das Neueste gehört? Jetzt steht auch Daphne Farquitt auf der Liste der verbotenen Bücher.«
    »Aber … Farquitt ist doch gar keine Dänin!«
    »Der Name ihres Vaters war angeblich Farquittsen, und das ist für Kaine und seine Idioten offenbar dänisch genug.«
    Das war eine interessante Entwicklung. Farquitts Bücher waren ziemlich entsetzlich, aber verbrennen ging denn doch etwas weit.
    »Haben Sie sich schon überlegt, wie wir all diese verbotenen Bücher aus England rausschmuggeln können?«, fragte Bowden und klebte einen Karton mit zwei Dutzend
jenseits von Afrika
zu. »Wenn jetzt noch Farquitt dazukommt, brauchen wir bestimmt hundert Lastwagen.«
    »Ich denke angestrengt darüber nach«, sagte ich, obwohl ich eigentlich nichts dergleichen getan hatte.
    »Sehr gut! Wir können den ersten Konvoi sofort losfahren lassen, wenn Sie Bescheid sagen. Was wollen Sie über den Dienst hören? Einen Bericht über die Schüsse aus fahrenden Autos, mit denen sich die Capulets und die Montagues neuerdings umzulegen versuchen? Oder interessiert es Sie mehr, welche Autoren als Nächste den Drogentest machen müssen?«
    »Weder noch«, sagte ich. »Erzählen Sie mir lieber, was Sie über Shakespeare-Klone wissen.«
    »Diese Untersuchungen mussten wir weitestgehend zurückstellen. Es ist zwar ein spannendes Thema, aber was Recht und Gesetz angeht, doch eher zweitrangig, weil alle, die daran beteiligt gewesen sein könnten, entweder tot sind oder zumindest zu alt, als dass man sie noch vor Gericht stellen könnte.«
    »Es geht mir dabei mehr um die BuchWelt«, sagte ich. »Aber wichtig ist es durchaus.«
    »Na, wenn das
so
ist«, sagte Bowden. »Wir untersuchen derzeit drei verschiedene Shakespeares. Sie sind alle zwischen fünfzig und sechzig – könnten Sie bitte diese Andersen-Märchen einpacken? Wenn sie tatsächlich geklont worden sind, dann muss es in den wilden dreißiger Jahren passiert sein, als es noch keine strengen Gesetze gab und die Leute noch dachten, sie könnten für die Olympiade Marathonläufer mit vier Beinen und Schwimmer mit echten Flossen heranzüchten. Lassen Sie mich nachsehen. Der erste bestätigte Will-Klone tauchte im Jahre 1952 auf, als ein gewisser Mr Shakstpear in Tenbury Wells versehentlich erschossen wurde. Dann gab es 1958 den ungeklärten

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