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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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sein legendäres Sechzig-Yard-Tor, mit dem er das Spiel gegen Southampton entschieden hatte, gehörte zu den Zehn Größten Momenten der Krocket-Geschichte. Allerdings war das schon zehn Jahre her, und seit ihm ein böses Tackle das linke Knie ruiniert hatte, spielte er nur noch in der Verteidigung.
    »Ich nicht«, sagte er resigniert.
    »Smudger?«
    Smudger spielte im Angriff. Zu seinen Spezialitäten gehörten »Raketen«, bei denen er gegnerische Bälle im Flug traf. Sein Doppel-Tor beim Swindon-Gloucester-Playoff im Jahre 1978 war unvergessen, auch wenn wir das Spiel damals nicht gewonnen hatten.
    »Nein«, sagte er.
    »Sonst irgendjemand?«
    »Wenn Sie wollen, mach ich den Captain, Miss Next.«
    Das war Aubrey Jambe. Er war früher schon einmal Mannschaftsführer gewesen, bevor ihn eine Medienkampagne zum Rücktritt gezwungen hatte. Es war behauptet worden, seine Beziehungen zu seinem Schimpansen seien widernatürlich.
    »Gut.«
    »Aber einen neuen Manager brauchen wir auch«, sagte Aubrey, »und da Ihnen so viel daran gelegen scheint, dass wir gewinnen, wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn Sie den Job übernehmen.«
    Noch ehe ich wusste, wie mir geschah, hatte ich ja gesagt, was die Spieler sehr freute. Irgendwie war die Moral wieder da. Ich nahm Aubrey am Arm, und wir marschierten zur Mitte des Rasens, um unser erstes Strategiegespräch abzuhalten.
    »Okay«, sagte ich, »wie stehen unsere Chancen? Bitte seien Sie ehrlich.«
    »Ein Sieg ist praktisch ausgeschlossen«, erwiderte Aubrey. »Um die Forderungen der World Croquet League hinsichtlich des Stadions erfüllen zu können, mussten wir unseren besten Spieler an Glasgow verkaufen. Dann hat einer unserer Verteidiger bei einem Preisausschreiben eine zehnwöchige Afrikareise gewonnen, und jetzt ist auch noch Kapok gegangen. Wir haben nur noch zehn Spieler und keine Reserve. Biffo, Smudger, Snake, George und Johnno sind gute Spieler, aber der Rest ist zweitklassig.«
    »Und was sollen wir tun, um zu gewinnen?«
    »Wenn alle Spieler von Reading über Nacht sterben und durch untrainierte neunjährige Klosterschüler ersetzt werden, haben wir vielleicht eine Chance.«
    »Das ist zu kompliziert, und Kinderarbeit ist illegal. Andere Vorschläge?«
    Aubrey starrte mich düster an. »Fünf erstklassige Spieler, dann haben wir eine Chance.«
    Das war ein schwieriger Auftrag. Wenn es Goliath gelungen war, Kapok aus dem Team herauszubrechen, dann konnten sie auch alle anderen Spieler »überreden«, nicht für uns anzutreten.
    »Okay«, sagte ich. »Überlassen Sie mir das.«
    »Haben Sie schon einen Plan?«
    »Natürlich«, sagte ich dreist. »Ihre neuen Spieler sind schon so gut wie engagiert. Schließlich müssen wir eine Offenbarung verwirklichen.« Ich spürte, wie sich die professionelle Zuversicht eines Krocket-Managers auf meine Schultern herabsenkte.

23. Granny Next
    Nach dem überraschenden Rückzug von Roger Kapok und Gray Ferguson von den Swindon Mallets scheint es nahezu sicher, dass unsere Mannschaft im SuperHoop gegen die Reading Whackers trotz der Prophezeiung von St Zvlkx einer schweren Niederlage entgegengeht. Die Buchmacher waren allerdings vorsichtig und senkten die Chancen der Mallets nur auf 700 : 1. Miss Thursday Next, die neue Managerin der Mallets, wies alle Skepsis hingegen weit von sich und erklärte den wartenden Reportern, dass Swindon in jedem Fall siegen werde. Auf die wiederholte Frage, wie sie das bewerkstelligen wolle, brach Miss Next das Interview abrupt ab.
    SWINDON EVENING; BLURB 18. Juli 1988
    »Sie sind die Managerin der Mallets?«, fragte Bowden mich ungläubig. »Was ist denn aus Gray Ferguson geworden?«
    »Eingeschüchtert, bestochen, gekauft, was weiß ich?«
    »Sie nehmen sich gern eine Menge vor, was? Soll das heißen, Sie können mir nicht dabei helfen, die verbotenen dänischen Bücher aus England herauszuschmuggeln?«
    »Keine Sorge«, sagte ich, ohne zu wissen, woher ich diese Zuversicht nahm. »Wir werden schon eine Möglichkeit finden.«
    Ich wollte das Hauptquartier gerade verlassen, als ich in der Eingangshalle von dem übereifrigen Major Drabb gestoppt wurde, der mir mitteilte, seine Truppe habe die Albert-Schweitzer-Gedächtnis-Bibliothek von oben bis unten durchsucht, aber kein einziges dänisches Buch dort gefunden. Ich gratulierte ihm zu seiner Sorgfalt und sagte, er solle sich morgen wieder melden. Er schlug die Hacken zusammen, überreichte mir einen zweiunddreißigseitigen schriftlichen Bericht und

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