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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Woche den Battersea Chargers einen Zwanzig-Punkte-Vorsprung prophezeit, stattdessen haben sie haushoch verloren. Ihr müsst also glockenwach bleiben. Wir werden dieses Spiel nicht mit Hilfe der Vorsehung gewinnen, sondern müssen uns wie immer auf Teamwork, Einsatz und Taktik verlassen.« Die Mannschaft nickte mit den Köpfen und grunzte zustimmend. »Swindon hat den SuperHoop noch nie gewonnen, und ich will, dass dies unser erster Sieg wird. Biffo, Smudger und Aubrey übernehmen wie immer den Angriff, und bitte stolpert nicht wieder in den italienischen Garten wie beim Training am letzten Dienstag. Die Hindernisse sind ausschließlich dazu da, dass der Gegner seine Bälle verliert, und zu sonst gar nichts.«
    Roger Kapok war ein großer, breitschultriger Mann mit kurz geschnittenen Haaren und einer mehrfach gebrochenen Nase, die er mit Stolz trug. Vor fünf Jahren hatte er einen harten Ball ins Gesicht gekriegt, ehe Helme und Brustpanzer Pflicht wurden. Er war seit zehn Jahren bei Swindon und hatte mit fünfunddreißig schon fast die Altersgrenze für Berufs-Krocketspieler erreicht. Er und die anderen Spieler waren in Swindon Legende und hatten in den Kneipen der Stadt schon seit Ewigkeiten kein Bier mehr selbst bezahlen müssen.
Außerhalb
von Swindon waren sie allerdings nahezu unbekannt.
    »Ich bin Thursday Next«, sagte ich, als ich näher kam. »Ich komme von SpecOps. Kann ich mal mit Ihnen reden?«
    »Klar. Fünf Minuten Pause, Jungs.«
    Ich schüttelte Roger die Hand, und wir schlenderten zu den Stauden, die an der Vierzig-Yard-Linie direkt neben der dick gepolsterten Rasenwalze standen. Seit einem schrecklichen Unfall beim Pan Pacific Cup im vergangenen Jahr mussten die Gartengeräte jetzt immer mit Sicherheitsmatten geschützt werden.
    »Ich bin ein großer Fan von Ihnen, Miss Next«, sagte Roger lächelnd und enthüllte dabei einen fehlenden Zahn. »Ihre Tätigkeit in
Jane Eyre
war fantastisch. Ich liebe die Romane von Charlotte Brontë. Finden Sie nicht auch, dass sich Ginerva Fanshawe aus
Villette
und Blanche Ingram aus
Jane Eyre
sehr ähnlich sind?«
    Natürlich wusste ich das, denn die beiden Figuren waren tatsächlich ein und dieselbe, aber ich war der Ansicht, dass weder Kapok noch sonst irgendwer Genaueres über die Ökonomie der BuchWelt zu wissen brauchte.
    »Ach, wirklich?«, sagte ich. »Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Aber ich will gleich zur Sache kommen, Mr Kapok. Hat irgendwer einen Versuch gemacht, Sie von der Teilnahme am SuperHoop abzuhalten? Hat jemand Sie gebeten, am Samstag nicht anzutreten oder dergleichen?«
    »Nein. Und wie Sie wahrscheinlich gerade gehört haben, habe ich der Mannschaft gesagt, sie sollte sich auch nicht auf die Siebte Offenbarung verlassen. Wir wollen aus eigener Kraft gewinnen, zum Ruhm von Swindon. Und wir
werden
gewinnen, da gebe ich Ihnen mein Ehrenwort.«
    Er lächelte das strahlende rekonstruierte Roger-Kapok-Lächeln, das ich schon so oft auf Plakaten in Swindon gesehen hatte, wo es für alles Mögliche Reklame machte, von Bohnerwachs bis zur Zahnpasta. Sein Selbstvertrauen war ansteckend, und plötzlich schien es nicht mehr »völlig unmöglich«, die Reading Whackers zu schlagen, sondern nur noch »höchst unwahrscheinlich«.
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte ich, eingedenk der Warnung von meinem Vater, dass Kapok der Erste sein würde, den Goliath aufs Korn nehmen würde.
    »Was soll mit mir sein?«
    »Sie bleiben auf jeden Fall bei der Mannschaft, nicht wahr?«
    »Aber natürlich!«, erwiderte er. »Nichts und niemand könnte mich daran hindern, die Mallets zum Sieg zu führen.«
    »Versprochen?«
    »Ehrenwort! Die Ehre der Kapoks steht auf dem Spiel. Nur der Tod könnte mich am Samstag vom Rasen fern halten.«
    »Seien Sie ja vorsichtig, Mr Kapok«, murmelte ich. »Goliath wird alles tun, damit Reading gewinnt.«
    »Ich kann schon auf mich aufpassen.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber Sie sollten trotzdem vorsichtig sein.« Plötzlich überfiel mich ein kindisches Verlangen. »Darf ich vielleicht mal einen Schlag versuchen?«
    »Na klar!« Er zeigte auf seinen Schläger und ließ einen blauen Ball fallen. »Haben Sie schon gespielt?«
    »Ja, an der Uni. Ich war in der Universitäts-Mannschaft.«
    »Roger! Kommst du mal?«, rief einer der Spieler hinter uns. Kapok entschuldigte sich, und ich baute mich vor dem Ball auf. Ich hatte seit Jahren nicht mehr gespielt, aber nur aus Mangel an Freizeit. Vierball-Krocket war ein schnelles, gefährliches

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