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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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verschwand.
    Auf dem Heimweg fuhr ich noch bei Granny vorbei. Sie stand im Garten der Goliath Twilight Homes und goss gerade die Blumen. Wie immer trug sie einen blau karierten Kittel.
    »Ich hab es gerade in den Nachrichten gehört«, sagte sie. »Herzlichen Glückwunsch!«
    »Danke«, sagte ich desinteressiert und ließ mich in einen Korbsessel fallen. »Ich weiß auch nicht, warum ich mich auf die Mallets eingelassen habe. Ich habe keine Ahnung, wie man ein Krocket-Team managt.«
    »Vielleicht«, sagte Granny und griff nach der Rosenschere, um eine welke Blüte zu kappen, »braucht man dafür nur Glauben und Zuversicht, und das sind zwei Gebiete, auf denen du ganz hervorragend bist.«
    »Aber meine Zuversicht wird keine fünf Weltklasse-Spieler für die Mallets herbeizaubern, oder?«
    »Du würdest dich wundern, was der Glaube vermag, Thursday. Du hast schließlich noch die Prophezeiung von St Zvlkx auf deiner Seite, nicht wahr?«
    »Die Zukunft lässt sich nicht festschreiben, Gran. Wir
können
und werden wohl auch verlieren.«
    Sie schüttelte missbilligend den Kopf. »Herrje, du bist vielleicht jämmerlich heute! Was macht das schon, wenn wir verlieren? Es ist doch bloß ein Spiel!«
    Ich sackte vollends in meinem Sessel zusammen. »Wenn es nur ein Spiel wäre, wäre es mir egal. Aber es ist sehr viel mehr. Mein Vater hat mir gesagt, dass sich Kaine zum Diktator ausrufen lässt, wenn Präsident Formby am Montag stirbt. Sofort nach der Machtergreifung wird er anfangen, eine Reihe von Kriegen zu führen, die in ein Armageddon münden, das alles Leben auf diesem Planeten auslöschen könnte. Ein Weltuntergang dritter Klasse. Wir können nicht verhindern, dass der Präsident stirbt, aber mein Vater sagt, wir können den Weltkrieg verhindern, wenn wir den SuperHoop gewinnen.«
    Granny setzte sich in den Korbstuhl neben mir.
    »Und um Hamlet muss ich mich auch kümmern«, sagte ich und rieb mir die Schläfen. »Sein Stück ist Gegenstand einer feindlichen Übernahme durch die
Lustigen Weiber von Windsor
geworden, und wenn ich nicht bald einen Shakespeare-Klon finde, gibt es keinen
Hamlet
mehr, in den Hamlet zurückkehren könnte. Außerdem hat mich Goliath wieder mal ausgetrickst. Ich weiß nicht, wie sie's gemacht haben, aber ich hatte das Gefühl, dass mir die Willenskraft durch die Augäpfel abgesaugt wird. Sie haben mir versprochen, dass sie Landen zurückbringen, aber ich glaube nicht, dass sie es wirklich tun. Und dann muss ich noch zehn Lastwagen mit verbotenen Büchern aus England herausschmuggeln.«
    Als das Lamento vorbei war, seufzte ich und verstummte. Granny hatte nachdenklich zugehört, und jetzt erklärte sie: »Weißt du, was wir tun sollten?«
    »Nein. Was denn?«
    »Wir sollten Smudger aus der Verteidigung nehmen und ihn zum Flügelmann machen. Jambe spielt weiter als Stürmer, aber Biffo –«
    »Gran! Du hast mir überhaupt nicht zugehört, oder?«
    Sie tätschelte meine Hand. »Aber natürlich hab ich dir zugehört. Hamlet lässt seine lustigen Weiber durch die Augäpfel aus England herausschmuggeln, was zu einem Armageddon und dem Tod des Präsidenten führt. Stimmt's?«
    »Ach, vergiss es! Wie geht's dir denn? Hast du die zehn langweiligsten Bücher gefunden?«
    »Allerdings«, sagte sie, »aber ich habe keine Lust, sie zu lesen, denn ich habe das Gefühl, dass ich noch eine letzte Offenbarung erlebe, ehe ich sterbe.«
    »Und was für eine Offenbarung könnte das sein?«
    »Keine Ahnung. Hast du Lust, Scrabble zu spielen?«
    Also spielte ich mit meiner Großmutter Scrabble. Ich dachte, ich würde gewinnen, bis sie auf einem Dreifachfeld das Wort
Kazik
legte. Danach ging es bergab, und ich verlor 503 zu 319.

24. Wieder zu Hause
    »Das so genannte Holländische Ulmensterben hat überhaupt nichts mit Holland zu tun.« Dies ist die verblüffende Feststellung des bekannten Forstwissenschaftlers Jeremy Acorn von der
Knotty-Pine-Arboreal-Research-
Einheit. »Jahrelang haben wir die Holländer wegen des Ulmensterbens verdächtigt, aber dank neuer Untersuchungsmethoden, die uns in den siebziger Jahren noch nicht zur Verfügung standen, steht jetzt fest, dass diese Viruskrankheit gar nicht aus Holland, sondern aus Dänemark stammt. Es gibt zwar keine Beweise dafür, dass sich die Dänen mit Baumkriegsstrategien befassen, aber ausschließen kann man es auch nicht. Man darf nicht vergessen, dass wir zahlreiche Eichen und Silberbirken in England haben, die gegen arboretische Angriffe nur unzureichend

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