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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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das Koordinationszentrum der Hegemonie auf Kharemough informiert werden, das dann die für die Polizei nötigen Schritte ergreifen wird.«
    »Sie werden eine Sibylle befragen müssen.« Sie spielte mit ihrem Armband unter dem Tisch und wünschte sich sehnlichst ein Röllchen Iestas.
    »Wir haben eine unter uns an Bord eines Schiffes«, sagte er, ohne direkt auf ihren Vorschlag einzugehen.
    Ich bedaure den armen Teufel, der so einen Klienten hat.
Tief in ihrem Herzen fragte sie sich, ob diese eine Frage, die zu stellen sich lohnte, je gestellt werden würde.
    »Wie dem auch sei«, ergriff Hovanesse wieder das Wort, der angesichts ihres Schweigens die Stirn runzelte, »was entschieden wird, braucht Ihre Sorge nicht zu sein, Jerusha, denn Sie werden den Rest Ihres Lebens und Ihrer Karriere lichtjahreweit von Tiamat entfernt verbringen. Wie wir alle. Wir würdigen Ihre Sorge und Ihr offenes Wort, doch von nun an sind alle Fragen hinsichtlich Tiamat von rein akademischem Interesse für uns.«
    »Ich schätze schon, Euer Ehren.«
Und es regnet auch nicht, solange es dir nicht auf die Glatze regnet.
Sie erhob sich steif und salutierte. »Vielen Dank, daß Sie mir Ihre Zeit opferten und mich herbaten. Aber ich muß wieder zu meinen Pflichten zurück, bevor auch sie nur noch von akademischem Interesse sind.« Sie wandte sich um, ohne auf ein Zeichen ihrer Entlassung zu warten, und verließ eilig den Raum.
    Sie hatte den Flur schon fast hinter sich gelassen, als Hovanesses Stimme sie aufforderte, stehenzubleiben. Sie wandte sich um, wobei es sie heiß und kalt überlief, und sah, daß er ihr allein folgte. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.
    »Sie gaben der Delegation keine Gelegenheit, Ihnen Ihre neue Dienststelle mitzuteilen, Kommandant.« Seine Augen maßregelten sie für ihre Taktlosigkeit und Undankbarkeit gegenüber den Delegationsmitgliedern, er sagte allerdings nichts mehr.
    »Oh.« Sie nahm das Formular automatisch aus seiner Hand, ihre Finger waren völlig gefühllos.
Oh, Götter, was wird mein künftiges Glück sein?
    »Wollen Sie es sich nicht ansehen?« Es war keine beiläufige Frage, auch keine freundliche, und ihr Unbehagen wuchs.
    Sie hätte sich fast geweigert, doch ein perverser Teil in ihr konnte die Forderung nicht ablehnen. »Natürlich.« Sie erbrach das Siegel und öffnete das dünne Papier. Ihre Augen überflogen das Blatt beiläufig. Wie sie erwartet hatte, wurde die Truppe Tiamats aufgeteilt und zu verschiedenen Welten beordert. Mantagnes war anderswo Chefinspektor geworden. Und sie ... sie ... ihre Augen fanden ihren Namen, sie las .. .
    »Hier muß ein Fehler vorliegen.« Sie spürte die völlige Ruhe völligen Unglaubens. Sie las es noch einmal: Eine Sektorkommandantin, das entsprach fast ihrer Position hier. Aber auf der Paradies-Station, Syllagong, auf Big Blue. »Dort existiert außer einer Schlackewüste nichts.«
    »Und die Strafkolonie. Dort wird in größerem Umfang Erz geschürft, Kommandant. Das ist für die Hegemonie von entscheidender Wichtigkeit. Es gibt Pläne, eine weitere Kolonie anzulegen, daher wird die Truppe dort verstärkt.«
    »Verdammt, ich bin Polizeikommandantin! Ich will kein Straflager führen.« Das Papier raschelte, als ihre Faust sich darum schloß. »Warum tut man mir das an? Weil ich das eben gesagt habe? Es ist nicht meine Schuld, wenn ...«
    »Dies war Ihr von Anfang an vorgesehenes Ziel, Kommandant, aber in Anbetracht Ihrer Verdienste in letzter Zeit wurden Sie in den Rang eines Sektorkommandanten befördert.«
    Er sprach die Worte vorsätzlich aus, begleitet von der hinterhältigen Verschmitztheit eines Mannes, der von Einfluß und Vorauswissen lebt. »Schließlich ist es ebenso wichtig, Offiziere zu rehabilitieren, wie sie zu befördern. Jemand muß es tun, und Sie haben bewiesen, daß sie eine ... ah ... komplizierte Situation handhaben können.«
    »Eine Position in einer Sackgasse!« Sich ärgern hieß nur, ihre Demütigung noch weiter zu treiben, aber sie focht einen aussichtslosen Kampf gegen ihr Temperament. »Ich bin die Kommandantin der Polizeitruppe dieses Planeten hier. Ich wurde soeben offiziell gelobt. Ich muß es nicht zulassen, daß man mich meiner Karriere beraubt.«
    »Natürlich nicht«, antwortete er väterlich. »Sie können es natürlich mit den Mitgliedern der Delegation aufnehmen, aber ich glaube kaum, daß Sie nach den eben geäußerten häßlichen und schwerwiegenden Vorwürfen viel Sympathie ernten werden.« Seine dunklen

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