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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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katholischen Geistlichen käme Suizid eher nicht in Frage. Wir wüssten gern, warum Sie in der Kirche waren, was Sie gesehen oder gehört haben, ob Sie vor seinem Tod noch mit dem Pastor gesprochen haben …«, sagte Gunter.
    »Wir haben für die Messe am Sonntag geübt. Meine Frau hat schon mal Probleme mit dem ›Ave Maria‹«, erläuterte Stüber.
    »Und die Akustik in der Kirche ist verständlicherweise eine andere als hier zu Hause. Und da heute Feiertag ist, haben wir die Zeit nutzen wollen.«
    »Na ja, Probleme kannst du das nicht nennen, Friedhelm, das wäre absolut übertrieben. Es entsprach nicht ganz meinem eigenen Anspruch, die Hellersberger hätten es gar nicht gemerkt«, versuchte seine Frau, sich zu rechtfertigen. Gunter verdrehte die Augen.
    »Befand sich Pastor Feldmann bereits in der Kirche, als Sie sie betraten? Haben Sie miteinander gesprochen?«, fragte er.
    »Wir haben ihn weder gesehen noch gehört. Bis zum Beginn des Glockengeläutes dachten wir, wir seien allein in der Kirche. Wir haben von oben nichts gehört, keinen Streit, keine Stimmen«, sagte Friedhelm Stüber.
    »Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu ihm beschreiben?«, fragte Charlotte.
    »Ich bin nun mal eine gute Christin. Ich halte mich an die Fastenzeit, gehe regelmäßig in die Kirche, zünde Kerzen an, wenn ich jemandem helfen möchte –«
    »Danke, das wollte meine Kollegin eher nicht wissen. Oder hat das Ihr Verhältnis zu Herrn Feldmann beeinflusst?«, insistierte Vanessa.
    »Ich –«, begann auch der nächste Satz wieder, als es an der Tür klingelte. Friedhelm Stüber ging zur Haustür und kehrte kurz darauf mit der Landärztin zurück.
    »Frau Doktor, wir haben den toten Pastor gefunden. Das Bild wird mir nie wieder aus dem Kopf gehen, bitte geben Sie mir etwas, damit ich wieder meinen Frieden finde«, hauchte Alexandra bühnengerecht und fiel in sich zusammen wie Badeschaum.
    »Auf ein Wort, Herr Stüber«, bat Vanessa den Hausherrn und führte ihn am Arm in die offene Küche hinüber.
    »Können Sie uns bitte erklären, was Sie heute gesehen oder auch nicht gesehen haben?«
    »Der alte Pastor muss schon oben gewesen sein, als wir kamen, sonst hätten wir ihn gesehen oder gehört. Als die Glocke zu läuten begann, dachte ich an einen technischen Defekt, wobei ich gestehen muss, dass ich gar nicht weiß, ob die Glocke mechanisch oder automatisch geläutet wird. Wir liefen jedenfalls nach oben. Unterwegs kamen wir an einer Tür vorbei, ich weiß gar nicht, wo sie hinführt. Vielleicht hätte jemand durch die Tür aus der Kirche verschwinden können, zumindest hätte man sich dahinter verstecken können, wir haben nicht nachgesehen. Wir sahen den Pastor da hängen, daraufhin lief meine Frau völlig kopflos die Treppe wieder hinab, Sie müssten oben an der Treppe einen ihrer Schuhe und ein Stück tiefer den anderen gefunden haben. Draußen begegneten wir Landscheid, den Rest kennen Sie.«
    »Schatz, ich brauche dich jetzt hier!«, befahl Alexandra Stüber in einem gespielt flehenden Ton. An der Tür klingelte es abermals. Gunter ging nach vorn, um zu öffnen.
    Bernadette Schubert betrat mit ihrem Koffer den Raum und sah sich um. Sie zuckte mit den Schultern und deutete damit an, dass es bislang keine neuen Erkenntnisse gab, dann bat sie Friedhelm Stüber, seine Fingerabdrücke nehmen zu dürfen, um seine Abdrücke im Glockenraum des Kirchturms identifizieren zu können. Als sie sich an Alexandra Stüber wandte, redete diese auf die Ärztin ein, dass diese Aufregung einfach zu viel für sie sei und die Ärztin bitte dafür sorgen möge, dass die Polizisten gingen. Dr. Schulze-Obersehr gab Vanessa mit einer für Alexandra Stüber nicht sichtbaren Geste zu verstehen, dass es aus medizinischer Sicht keinerlei Bedenken gebe, sondern die Sängerin nur ihren Allüren fröne.
    »Kein Problem, Frau Stüber, Sie wissen aber, dass Sie sich mit Ihrer Weigerung sehr verdächtig machen? Ich kann Sie stattdessen gern mitnehmen wegen des dringenden Verdachts, den Pastor ermordet zu haben, indem Sie entweder selbst Hand angelegt oder ihn zum Sprung genötigt haben«, schlug Vanessa falsch lächelnd vor, woraufhin Alexandra Stüber sich ergeben die Fingerabdrücke abnehmen ließ.
    »Wir lassen Sie jetzt allein, aber ich wüsste gern, wo ich Sie morgen erreichen kann, falls ich weitere Fragen haben sollte«, wandte sich Vanessa an Friedhelm Stüber, der ihr daraufhin eine Visitenkarte mit seinen Kontaktdaten reichte.
    »Glaubst du ihr?«,

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