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Tief im Wald und unter der Erde - Winkelmann, A: Tief im Wald und unter der Erde

Titel: Tief im Wald und unter der Erde - Winkelmann, A: Tief im Wald und unter der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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Frühlingsbeginn durch den Ort flanierten, während sich ein paar Häuser weiter zwei Menschen die Augen aus dem Kopf weinten.
    Die Waldschänke war ein Fachwerkgebäude mit imposantem Giebel, eingebettet in einen großen Garten voller Tannen. Rechts plätscherte ein schmaler Bach, über den eine Holzbrücke führte. Ein Hinweisschild verriet, dass es dort zum Friedhof ging. In der Schankstube war es schummrig und still. Sie waren so früh die einzigen Gäste. Ohne auf den Wirt zu warten, der den Geräuschen nach zu urteilen in der Küche hantierte, setzten sie sich an einen Tisch am Fenster. Da ein Aschenbecher darauf stand, zündeten Tim und Eckert ihre Zigaretten an. Nele selbst hatte vor zwei Jahren damit aufgehört, und es gehörte zu ihrer selbst auferlegten Therapie, sich auch durch die Gegenwart anderer Raucher nicht wieder in Versuchung führen zu lassen. Bisher hatte es funktioniert.
    Hinter der Theke kam eine füllige Frau mit grauen Locken zum Vorschein. Sie wischte sich die feuchten Hände an einer weißen Schürze ab und lächelte sie freundlich an. Ihr Gesicht war feist und ungesund gerötet.
    »Entschuldigen Sie bitte … ich habe gar nicht gehört, dass jemand hereingekommen ist. Warten Sie schon lang?«

    »Wir haben uns gerade erst gesetzt«, antwortete Tim. »Könnten wir wohl jeder einen Kaffee bekommen?«
    »Natürlich«, sagte die Wirtin, blieb aber stehen. Es war ihr deutlich anzusehen, wie gern sie in Erfahrung gebracht hätte, wer sie waren und was sie zu dieser Zeit hier wollten. Als sie keine weiteren Informationen bekam, verschwanden das Lächeln und sie selbst auch.
    »Und?«, fragte Nele, »was geht euch durch den Kopf?«
    Glanz zuckte mit den Schultern, zog an seiner Zigarette und sah sie dann an.
    »Ein Täter, der seinen Opfern an einem Bahnübergang auflauert? Das wäre ja mal etwas ganz Neues«, sagte er. »Allerdings deutet alles darauf hin. Das Fahrrad im Gebüsch, das weggeworfene Handy …«
    »Richtig«, unterbrach Tim ihn, »aber es kann auch eine zufällige Tat gewesen sein. Ihr wisst schon, zur falschen Zeit am falschen Ort. Es muss ihr nicht zwangsläufig jemand dort aufgelauert haben. Wir sollten uns auch den Freund der Kleinen, diesen Sven Schweers, intensiv vornehmen.«
    »Auf jeden Fall!«, stimmte Nele bei, »wir tun all das, was wir in solchen Fällen immer tun. Aber was haltet ihr von dem, was wir eben von Melanie Meyer erfahren haben?«
    Eckert zuckte mit den Schultern. »Wenn es stimmt, hat eben doch jemand an dem Bahnübergang gelauert. Melanie hatte Glück, Jasmin nicht. Eine Verbindung zu diesem Unfall von vor einem Jahr sehe ich aber nicht. Das Mädchen steht unter Schock und reimt sich was zusammen.«
    »Versuch doch bitte trotzdem alles über diesen ominösen Unfall herauszubekommen«, sagte Nele zu ihm. »Und sprich mit sämtlichen beteiligten Eltern. Ich will wissen, wie sie das sehen. Sollte an der Vermutung des Mädchens
etwas dran sein, was ich allerdings auch nicht glaube, bekommt das hier einen anderen Charakter.«
    »Und welchen?«, wollte Tim wissen.
    »Den einer geplanten und wiederholten Tat. Aber lassen wir das vorerst. Bleiben wir bei dem, was wir haben. Jasmin Dreyer ist beim Warten vor der Schranke vom Fahrrad gerissen und verschleppt worden. Das hört sich zunächst nach Affekt, nach Ausnutzen der Situation an. Ein Einheimischer, vielleicht tatsächlich der verprellte Verehrer. Ihr kennt das. Solche Täter sind schnell ermittelt. Hoffen wir, dass es darauf hinausläuft. Aber Melanie behauptet, sie hätte am selben Abend einen Mann gesehen, der aus dem Wald kam. Was, wenn sie nur durch pures Glück nicht das Opfer geworden ist? Wir sollten alle Optionen im Auge behalten.«
    Der Kaffee kam. Heiß, gut duftend, serviert mit einem kleinen Plätzchen. Die Wirtin konnte sich ihre Frage nicht länger verkneifen.
    »Sie sind nicht von hier, oder?«
    Nele entschied, dass hier ein oder zwei Fragen angebracht waren. Vielleicht konnten sie von dieser neugierigen Frau etwas erfahren. Wer in einem so kleinen Nest in der Kneipe arbeitete, war in der Regel gut informiert. Sie zeigte der Frau ihren Ausweis und stellte die Kollegen vor.
    Die Wirtin wirkte erschrocken.
    »Polizei? Was ist denn passiert?«
    »Sie haben noch nichts gehört?«
    Die Wirtin schüttelte den Kopf. »Es war mal wieder spät gestern Abend, und ich bin erst vor einer Stunde aufgestanden. Mein Mann ist schon draußen im Wald, er ist der Revierpächter, müssen Sie wissen.«
    Nele bat die

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