Tief in meinem Herzen
glaubst du wirklich, ich würde zulassen, dass du das Baby mit zurück nach England nimmst, wenn du dich nicht einmal vernünftig um dich selbst kümmern kannst?“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Oder hast du gehofft, ich würde dir einen dicken Scheck ausstellen, damit du eine Nanny engagieren kannst und dich nicht mehr selbst um Sophie kümmern musst?“
„Ich habe überhaupt nichts erwartet von jemandem, der meint, es sei in Ordnung, ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer Fremden zu haben“, konterte Beth. Sie verlor nur selten ihre Beherrschung, aber Cesarios Arroganz und seine Andeutung, sie würde Sophie als Mittel benutzen, um an sein Geld ranzukommen, ließen sie fast platzen vor Wut. „Und wenn du es ganz genau wissen willst …“, fuhr sie fort mit zittriger Stimme fort, „… ich finde dich einfach nur armselig. Dir muss doch bewusst gewesen sein, dass Mel hätte schwanger werden können. Warst du deswegen am nächsten Morgen schon verschwunden, als sie aufwachte? Offensichtlich wolltest du bloß keine Verantwortung übernehmen, sonst hättest du ihr doch wenigstens deine Nummer gegeben, damit sie dich hätte kontaktieren können für den Fall der Fälle.“
Cesarios Gesichtsmuskeln zuckten bei Beths Anschuldigungen. Zu seiner Schande konnte er sich nicht einmal verteidigen.
„Ich habe dir doch gesagt, ich habe absolut keine Erinnerung an diese Nacht.“
„Das ist keine Entschuldigung!“, fuhr sie ihn an. „Als Mel das Bild in der Zeitung gesehen hat, war sie sich hundertprozentig sicher, dass du es bist.“
Cesario hatte sich so dicht vor ihr aufgebaut, dass Beth sich fast ein wenig bedroht fühlte. Schnell setzte sich auf, um verstohlen ihren Blick über seine nackte Brust schweifen zu lassen. Vor einer Sekunde war sie noch wütend auf ihn gewesen. Jetzt raste ihr Herz aus einem anderen Grund.
Sein Körper erinnerte sie mit seinen fein definierten Brust- und Bauchmuskeln an eine griechische Statur. Beth hatte in ihrem ganzen Leben noch nie den nackten Oberkörper eines Mannes berührt. Umso mehr schockierte sie jetzt ihr Bedürfnis, ihre Hände über seine harten Muskeln und die dunklen Härchen, die unter dem Bund seiner Hose verschwanden, gleiten zu lassen.
Dieser Mann ist ein Frauenheld, ermahnte sie sich. Entweder log er sie schamlos an, dass er sich an die Nacht mit Mel nicht erinnern würde, oder er war tatsächlich extrem betrunken gewesen. Keines der beiden Szenarien sprach für ihn. Er war wirklich nicht gerade der Typ Mann, zu dem sie sich normalerweise hingezogen fühlen würde. Doch sexuelles Verlangen brauchte scheinbar keine logischen Gründe. Respekt und Bewunderung zählten nicht, wenn ihr Körper danach schrie, von ihm berührt zu werden.
Die Stille im Raum war mit einem Mal so spürbar, dass Beth sich jedem ihrer Atemzüge bewusst war. Ganz nebenbei registrierte sie, dass der Lärm draußen aufgehört hatte. Sie sollte nach Sophie sehen, die vielleicht bereits aufgewacht war und nach ihrem Fläschchen verlangte. Doch sie schaffte es nicht, den Blick von Cesario abzuwenden.
Ihr Herz schien für einen Moment auszusetzen, als sie bemerkte, dass er sie mit der gleichen Intensität ansah wie sie ihn. Es war ihr furchtbar unangenehm, dass ihr abgetragenes dünnes Nachthemd fast durchsichtig war. Hätte sie doch nur ihren Morgenmantel übergezogen, bevor sie ihr Zimmer verlassen hatte. Ihre Brüste fühlten sich ungewohnt schwer an, und zu ihrem Entsetzen bemerkte sie, dass ihre Brustwarzen sich aufgerichtet hatten und gegen den dünnen Stoff drückten. Sie fühlte sich, als hätte ihr Körper sie betrogen und sah beschämt zu Boden. Sicher würde Cesario jeden Moment einen spöttischen Kommentar abgeben.
Stattdessen hörte sie, wie er die Luft ausstieß, als hätte auch er Probleme, zu atmen. Eine Hand schob sich unter ihr Kinn und zwang sie, zu ihm aufzuschauen. Ein Zittern lief durch Beths Körper, als sie das gefährliche Funkeln in seinen grauen Augen sah.
„Ich hätte mich sicher daran erinnert, wenn ich mit dir das Bett geteilt hätte“, erklärte er mit rauer Stimme.
Erneut stieg Wut in ihr auf. Etwas Ähnliches hatte er bereits am Abend zuvor zu ihr gesagt. Der geringschätzige Blick, mit dem er sie anschließend bedacht hatte, hatte ihr offenbart, was er wirklich von ihr dachte.
„Ich weiß, dass ich unattraktiv bin“, gab sie zurück und hob stolz den Kopf.
Cesario lachte.
„Meinst du das ernst?“ Im nächsten Moment strich er, als
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