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Tief in meinem Herzen

Tief in meinem Herzen

Titel: Tief in meinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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könnte er sich nicht beherrschen, leicht mit den Fingerspitzen über ihr Kinn. Die Berührung war so zart, als fürchtete er, er könnte ihr wehtun. „Sei bella“ , flüsterte er. „Ich finde dich bezaubernd, Beth Granger.“
    Sein Gesicht war ihrem so nah, dass sie seinen warmen Atem spüren konnte. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Würde er sie jetzt küssen? Wollte sie, dass er sie küsste?
    Du liebe Güte, dieser Mann ist ein Playboy, und ich bin ihm hoffnungslos ausgeliefert, überlegte Beth panisch. Hatte er Mel auf diese Art und Weise verführt? Hatte er ihr mit seiner rauen Stimme und dem sexy Akzent irgendwelche zuckersüßen Lügen ins Ohr geflüstert? Und sie mit diesen betörenden, verheißungsvollen Blicken willenlos gemacht?
    Zu ihrem Glück hatte der Klang ihres Namens Beth wieder in die Realität zurückgeholt. Ich bin alles andere als bezaubernd, dachte sie trotzig. Wenn sie bezaubernd wäre, hätte sie sicher nicht ihre ganze Kindheit im Heim verbringen müssen, sondern wäre adoptiert worden. Die Erinnerung an die Fotos, die man damals von ihr für ihre Akte gemacht hatte, kam ihr wieder in den Sinn, und sie biss sich auf die Lippe. Die Fotos wurden potenziellen Adoptionseltern gezeigt, die sich daraufhin ein Kind aussuchten. Es waren immer nur die hübschen Mädchen ausgesucht worden.
    Mel war einige Mal in Familien aufgenommen worden, aber keines der Elternpaare hatte sie langfristig haben wollen, sodass sie nach wenigen Monaten wieder zurück ins Heim geschickt worden war. Wie ein ungewolltes Weihnachtsgeschenk, hatte Mel damals gewitzelt. Aber wenigstens hatte man ihr damals eine Chance gegeben, dachte Beth. Für sie selbst war bloß die ernüchternde Erkenntnis dabei herausgesprungen, dass sie nach ihrem Aussehen beurteilt wurde.
    Bis heute war sie fest davon überzeugt, dass sie unattraktiv war. Ihr einziger Pluspunkt war wohl ihr Verstand. Wenngleich sie sich eingestehen musste, für einige atemlose Momente Cesarios Ausdruck in seinen Augen fehlgedeutet zu haben. Ein Frauenheld wie er würde sich niemals für eine langweilige Putzfrau wie sie interessieren. Das war ja wohl klar.
    Aber vielleicht war ihm ihr Aussehen auch einfach egal und er war lediglich darauf aus, jede Frau ins Bett zu bekommen, die gerade verfügbar war. So wie er es damals wahrscheinlich mit Mel gemacht hatte. Beth wollte keine leichte Beute sein. Der Gedanke widerte sie an. Abrupt kreuzte sie die Arme vor der Brust, als wollte sie die peinliche Reaktion ihres Körpers auf seine Männlichkeit verstecken.
    „Wir beide werden jedenfalls nicht zusammen im Bett landen, also brauchst du dir auch keine Gedanken um mögliche zukünftige Erinnerungslücken zu machen“, erklärte sie kühl.
    Die plötzliche Stille wurde vom Schrei eines Babys unterbrochen.
    Erstaunt zog Beth die Augenbrauen hoch.
    „Wie kommt es, dass ich Sophie hier hören kann? Sie ist doch im Kinderzimmer am anderen Ende des Korridors.“
    „Ich habe das Babyfon eingeschaltet“, erklärte Cesario. „Ich habe es immer benutzt, als Nicolo noch … hier war.“ Er hatte sagen wollen noch lebte , hatte die Worte jedoch nicht über seine Lippen gebracht.
    Nachdenklich sah Beth ihn an. Sie wusste einfach nicht, was sie von ihm denken sollte. Seine Besorgnis um Sophie war ziemlich überraschend. Und passte so gar nicht zu dem Bild des Mannes, das sie sich vorher ausgemalt hatte. Noch vor wenigen Stunden hatte er nicht einmal geahnt, dass er womöglich eine Tochter hatte. Und jetzt erklärte er, dass er selbstverständlich die Verantwortung für sie übernehmen würde, sollte sie sein Kind sein.
    Was würde dann aus ihr? Hätte sie überhaupt noch einen Platz in Sophies Leben, wenn sie bei Cesario im Schloss leben würde? Mittlerweile wünschte sich Beth, nie nach Sardinien gekommen zu sein. Doch nun war es zu spät. Und sie würde dafür kämpfen, Sophie weiterhin eine Mutter sein zu können – so wie Mel es gewollt hätte.
    Ein erneutes Schluchzen aus dem Babyfon veranlasste Beth, vom Bett aufzuspringen.
    „Ich muss zu ihr“, erklärte sie hastig und eilte aus dem Zimmer, dankbar, Cesarios durchdringendem Blick endlich zu entkommen.
    Was ist eigentlich los mit mir? fragte Cesario sich verstört, während er auf die Tür starrte, durch die Beth verschwunden war. Wie ein Geist hatte sie ausgesehen in ihrem durchsichtigen Nachthemd, das von ihrer schlanken Figur kaum etwas verbarg. Und warum hatte er sie so verunsichern müssen? Es war

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