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Tief in meinem Herzen

Tief in meinem Herzen

Titel: Tief in meinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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fragwürdigen Moral kein gutes Vorbild für die Kleine.“
    Seine Worte verletzten Beth furchtbar. Ihre ganze Schulzeit hindurch war sie als Heimkind verachtet worden, das keiner wollte und dem man nicht trauen konnte. Nichts hat sich geändert, dachte sie voller Schmerz. Cesario war Richter und Jury zugleich und würde ihr ihre Version der Geschichte niemals abnehmen.
    Sie zitterte am ganzen Körper, als sie jetzt ihren Stuhl zurückschob und aufstand.
    „Ich bin weder eine Diebin, noch ist meine Moral fragwürdig“, rechtfertigte sie sich wütend. „Außerdem denke ich , dass ein Playboy, der ständig mit fremden Frauen ins Bett geht, ebenfalls kein gutes Vorbild für Sophie wäre“, fügte sie hinzu und rang nach Luft. „Und wenn du dich nicht einmal daran erinnern kannst, mit Mel geschlafen zu haben, warum lassen wir dann das Ganze nicht einfach, nehmen an, dass es ein anderer Mann gewesen sein muss, und ich fliege mit ihr zurück nach England?“
    „Willst du damit sagen, du wärest bereit, sie allein großzuziehen? Ohne finanzielle Unterstützung?“, erkundigte Cesario sich erstaunt und runzelte die Stirn.
    „Ja, ich wollte dich lediglich um einen kleinen Zuschuss bitten, damit ich Sophie zumindest die Dinge ermöglichen kann, die ich als Kind nie hatte – Kinobesuche, hübsche Kleidung und ab und zu mal ein Urlaub“, entgegnete Beth. „Nichts wirklich Kostspieliges … Materielle Dinge sind ohnehin nicht so wichtig. Was zählt ist, dass ich Sophie liebe Und für ein Kind ist es das Wichtigste, sich geliebt zu fühlen.“
    Dio , wenn sie doch nur nicht so unglaublich überzeugend klingen würde. Hatte er sie etwa zu Unrecht verurteilt? Vielleicht hatte sie die Ohrringe tatsächlich nicht gestohlen. Und wenn er ehrlich zu sich war, hatte er fast gehofft, der Detektiv würde etwas finden. Weil ihn seine körperliche Reaktion auf Beth, und die Gefühle, die sie bei ihm auslöste, langsam begannen, zu nerven.
    „Wir müssen den Test trotzdem machen lassen“, antwortete er schließlich bestimmt. „Ihre leibliche Mutter ist tot, und egal, wie sehr du sie liebst, sie hat das Recht, zu erfahren, wer ihr Vater ist.“ Er stieß die Luft aus und seufzte. Dann sah er sie an. „Setz dich wieder“, forderte er sie auf und nahm einen Schluck Wein. Die einzige Möglichkeit, um Beth Granger besser einschätzen zu können, war, sie besser kennenzulernen. Vielleicht würde sie sich ja bei ihrem gemeinsamen Abendessen und ein paar Gläsern Wein ein wenig entspannen und von sich erzählen.
    „Der Hauptgang wird gleich serviert.“
    Seine Arroganz raubte ihr wirklich den letzten Nerv. Beth war so verletzt und wütend, am liebsten hätte sie ihm etwas an den Kopf geworfen, um den überheblichen Ausdruck in seinem Gesicht wegzuwischen.
    „Erwartest du ernsthaft, dass ich jetzt noch seelenruhig mit dir esse, nachdem du mich gnadenlos beschuldigt und gedroht hast, mir Sophie wegzunehmen?“, fragte sie ihn aufgebracht. „Glaubst du etwa, ich habe keine Gefühle? Dass ich, bloß weil ich kein Geld und keine Familie habe, weniger wert bin und respektlos behandelt werden darf?“
    Als sie den Kopf hob und seinem Blick begegnete, sah er Tränen in ihren Augen glitzern.
    „Ich kann nicht weiter mit dir am Tisch sitzen bleiben“, erklärte sie kühl, drehte sich um und verließ hocherhobenen Hauptes den Raum.
    „Wenigstens hat es aufgehört zu regnen …“ Beth seufzte und betrachtete den bedeckten Himmel. „Ich hätte nicht gedacht, dass es in Sardinien so viel regnen würde“, murmelte sie und wandte sich vom Fenster ab, um Filomena anzusehen, die ihr das Mittagessen ins Kinderzimmer gebracht hatte.
    „Meine Spezial-Pasta hat dir wohl nicht geschmeckt, wie?“, beschwerte sich die Köchin, als sie den kaum angerührten Teller mit Nudeln abräumte.
    „Es war sehr lecker, aber ich habe heute leider gar keinen Appetit“, entgegnete Beth schuldbewusst.
    Filomena warf ihr bloß einen prüfenden Blick zu und schwieg.
    „Der Frühling kann manchmal etwas regnerisch sein“, erklärte sie schließlich mit einem Schulterzucken. „Aber du wirst sehen, in ein paar Wochen wird die Sonne so heiß sein, dass du mit deiner blassen Haut Probleme bekommen wirst.“
    Ob ich dann immer noch in Sardinien sein werde? fragte Beth sich. Würden bis dahin die Testergebnisse vorliegen? Und würde dann womöglich ein Sorgerechtsstreit losbrechen?
    Nach dem gestrigen Abend mit Cesario hatte sie kaum Schlaf gefunden. Sophie hatte ihre

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