Tief in meinem Herzen
machen.“
Währenddessen rannte Beth los, um Hilfe für den verletzten Hund zu holen. Sie rannte und rannte. Doch plötzlich setzte starker Regen ein, und innerhalb kürzester Zeit waren ihre Bluse und ihr Rock komplett durchweicht. Beth rannte weiter, lief dicht neben den Hecken, um zumindest vor dem auffrischenden Wind etwas Schutz zu finden. Vergeblich. Was sie zudem irritierte, war das seltsame Donnern, das immer näher zu kommen schien. Zuerst glaubte sie, es wäre das Rauschen des Blutes in ihren Ohren. Bis es für den Bruchteil einer Sekunde still war. Im nächsten Moment schrie sie aus Leibeskräften. Ein riesiger dunkler Schatten flog über die Büsche und über sie hinweg. Fast hätte er sie berührt. Beth spürte, wie die Knie unter ihr nachgaben. Sie stolperte und fiel auf den nassen Boden. Von irgendwoher hörte sie eine Männerstimme rufen. Dann wurde sie von zwei starken Händen gepackt und unsanft auf die Füße gestellt.
„ Santa Madre! Was zum Teufel machst du hier?“, fuhr Cesario sie an. Das nasse dunkle Haar fiel ihm in die Augen. Er strich es ungeduldig aus dem Gesicht. „Wir haben dich überall gesucht. Antworte mir, verdammt!“, schrie er, als Beth ihn bloß entsetzt anstarrte. Der Schock darüber, dass das Pferd gerade so dicht über sie hinweg gesprungen war, raubte ihr den Atem. Dazu kam noch Cesarios plötzliche Nähe.
Hinter ihm sah sie den schwarzen Hengst friedlich grasen. Wenn das Pferd sie beim Sprung über die Hecke erwischt hätte, wäre sie sicher sofort tot gewesen. Ihr wurde schwindelig bei dem Gedanken, und ihre Augenlider begannen zu flattern.
„Oh nein, nicht schon wieder“, hörte sie Cesario schimpfen. „Du wirst mir nicht schon wieder ohnmächtig, mia Belleza .“
Cesario konnte sich selbst nicht erklären, warum er so panisch auf Beths Verschwinden reagiert hatte. Es gab sicher eine ganz einfache Erklärung, hatte er sich versucht einzureden. Dennoch konnte er nicht vergessen, wie blass und erschüttert sie am Vorabend bei ihrem Streit gewirkt hatte …
Und jetzt, als er in ihr kreidebleiches Gesicht sah, war er erleichtert, dass ihr nichts zugestoßen war. Doch während er seinen Blick über ihren schlanken Körper gleiten ließ, an ihren kleinen festen Brüsten hängen blieb, die sich unter dem nassen Stoff ihrer dünnen Bluse abzeichneten, wurde er von weitaus primitiveren Gefühlen überwältigt.
Beth entging die Veränderung nicht, die in Cesario vorging. Seine Stimme war nicht mehr barsch vor Ärger. Stattdessen vernahm sie einen seltsam verführerischen Unterton, der eine heiße Sehnsucht in ihr weckte. Sie war wie gebannt von dem Ausdruck in seinen grauen Augen. Sein warmer Atem strich über ihre Haut, und all ihre Sinne schienen zum Leben zu erwachen, als sie seinen Duft einatmete: eine betörende Mischung aus feuchtem Leder, herbem Rasierwasser und purer Männlichkeit.
Es war ein Moment, in dem die Zeit stillzustehen schien. Und dann, ganz ohne Vorwarnung, beugte er sich zur ihr herunter und presste seinen Mund auf ihre Lippen.
„Oh!“ Ohne nachzudenken, öffnete Beth ihre Lippen für ihn. Sie war nicht einmal überrascht, dass er sie küsste. Denn sie hatte von diesem Kuss geträumt, seit sich ihre Blicke im Ballsaal das erste Mal getroffen hatten. Es war, als hätte sie ihr ganzes Leben lang auf ihn gewartet. Und sie dachte gar nicht daran, ihm zu widerstehen, als er sie mit einer Leidenschaft küsste, die bis in ihre Seele zu dringen schien.
Die wenigen Küsse, die sie bisher mit Männern ausgetauscht hatte, waren nichts im Vergleich zu Cesarios sinnlicher Verführung. Der strömende Regen lief ihnen über Gesicht und Körper. Der durchweichte Stoff auf Beths Brüsten erzeugte ein ungewohnt erregendes Gefühl. Und als er seine Hände darüber gleiten ließ und ihre harten Brustwarzen berührte, konnte sie ein Stöhnen nicht unterdrücken. Getrieben von dem instinktiven Bedürfnis, ihm noch näher zu sein, schlang sie die Arme um seinen Hals und presste sich an ihn.
Er murmelte etwas auf Italienisch und zog sie so fest an sich, dass ihre Brüste gegen seine Brust gepresst wurden. Beth genoss das Gefühl seiner harten Muskeln an ihrem weichen Körper, seine pralle Männlichkeit an ihrem Bauch. Sie spürte ein heißes Verlangen zwischen ihren Schenkeln und wünschte, er würde niemals aufhören, sie zu küssen. Seine dunklen Bartstoppeln kratzten über ihre Wange, doch es machte ihr nichts. Irgendein tiefes inneres Gefühl sagte ihr, dass sie
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