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Tief

Tief

Titel: Tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Croft
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Atomtests durchgeführt. Heute wird ein ziemliches Geheimnis darum gemacht. Die Regierung hat zwar immer behauptet, es sei hundertprozentig sicher, aber sie wollen es nicht für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Man muss den Zugang bei einem Admiral in Whitehall beantragen.«
    »Und was für einen Grund geben sie an?«, fragte Roddy. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, die gesamte Fahrt über stumm zu bleiben, aber das gelang ihm nicht.
    »Na ja, wir reden hier vom Militär, die äußern sich einfach nicht. Die meisten Leute glauben, dass dort irgendwelche Geheimwaffen getestet werden. Wer weiß. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass es eine Verbindung zu den Walen gibt.«
    Kate ging auf die Überholspur und beschleunigte.
    »Können Sie sich noch an den Tag erinnern, als der erste Pottwal gestrandet ist?«
    »Was glauben Sie denn?«
    »Genau an diesem Tag habe ich nach monatelangem Drängeln einen kurzen Bericht über diesen mutierten Fisch bei einem Lokalsender untergebracht. Der isländische Kapitän des Trawlers, dem der Fisch ursprünglich ins Netz gegangen war, hatte eine große Sache daraus gemacht, und der Fisch sollte angeblich ins Regierungslabor geschickt werden. Dann hieß es auf einmal, er habe in der Nähe von SONAZ gefischt …«
    »In diesem verbotenen Gebiet?«
    »Genau. Es war nicht klar, ob man ihn unter Druck gesetzt hatte, auf jeden Fall hat er kalte Füße bekommen. Er meinte, es sei gar kein mutierter Fisch gewesen, sondern nur ein verstümmelter. Er sagte, er habe ihn zurück ins Meer geworfen. Eigentlich war nicht viel dran an der Geschichte, aber ich weiß nicht … Ich bohrte und bohrte und überlegte die ganze Zeit, warum der Fischer es einmal so und einmal so erzählt hatte. Wo ist der Fisch, den er gefangen hat? Und wo genau hat er ihn gefangen? Können wir überhaupt noch unbedenklich Fisch essen? Ehrlich gesagt, es war eine ziemlich löchrige Story, aber ich hatte das Gefühl, es steckte mehr dahinter.«
    »Und was hat das Ganze mit den Walen zu tun?«
    »Gestern bekam ich einen anonymen Brief aus Island. Er ist von einem britischen Matrosen auf einem Trawler in der isländischen Fischfangflotte. Der Typ hat meinen Rundfunkbericht gehört, als er weltweit wiederholt worden ist. Im Grunde liefert er mir die Verbindung zwischen den Walen und SONAZ .«
    »Und was ist das für eine Verbindung?«
    »Sie können den Brief lesen, er ist in meiner Aktentasche auf dem Rücksitz.«
    »Kann ich sie aufmachen?«, fragte er, als er die schwere Aktentasche nach vorn gehievt hatte.
    »Ja, bitte.«
    Der gesamte Inhalt der vollgestopften Tasche ergoss sich auf seinen Schoß.
    »Wie soll ich denn in diesem Chaos den Brief finden?«
    »Es ist ein Luftpostumschlag. Stinkt nach Fisch.«
    Er kramte in den Papieren. Das Foto eines attraktiven Mannes in mittlerem Alter rutschte ihm vom Schoß und in den Spalt zwischen den beiden Sitzen. Roddy zog es heraus und betrachtete es.
    »Ihr Vater?«, fragte er.
    »Nur ein Bastard, der mir das Herz gebrochen hat.«
    Er versuchte, seine Überraschung zu verbergen, als er das Foto wieder zwischen die Papiere steckte.
    »Er ist mit einer Jüngeren abgehauen«, fügte Kate hinzu.
    »Jünger als Sie ?«
    »Haben Sie den Brief schon gefunden?«
    »Nein … Ist er das?«
    Er zog den Brief heraus. Ein Din-A-4 Blatt, das aus einem Schreibheft herausgerissen worden war, leicht zerknittert. Schwarze Tinte und eine kühne, aber ziemlich unordentliche Handschrift.
    Liebe Mrs Gunning,
    ich bin in den Fünfzigern und arbeite seit dreißig Jahren als Fischer auf dem Nordatlantik. Ich trinke ganz gern mal einen, aber auf See rühre ich keinen Tropfen an, und ich bin ein guter Fischer. Ich habe gestern Nacht Ihre Sendung im Radio gehört und schreibe diesen Brief in meiner Koje auf dem Trawler. Wir sind jetzt seit sieben Tagen auf See.
    Meinen Namen kann ich Ihnen nicht sagen. Wir sind harte Männer, Miss, und einige würden kurzen Prozess mit mir machen, weil es um unseren Lebensunterhalt geht, aber die Fischerei wird immer komischer, und es ist Zeit, dass mal einer die Wahrheit ausspricht. Also nutzen Sie die Information gut.
    Tatsache ist, dass wir seit einigen Jahren schon Probleme mit deformierten Fischen haben. In der Branche ist das ein offenes Geheimnis, Miss. Der Fischer, der den Mund aufgemacht hat, hat ein ungeschriebenes Gesetz gebrochen, und man hat ihm das Messer an den Hals gesetzt, deshalb sagt er jetzt was anderes.
    Vor zwanzig Jahren haben wir oft illegal in

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