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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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er sicher auch nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der, wie sie noch immer glaubte, lieber einen fünften Jungen gehabt hätte.
    Allerdings hatte er seine Söhne auch nicht besser behandelt als die einzige Tochter. Sie alle waren auf Erfolg gedrillt worden, mussten immer die Besten sein, und das nicht nur in der Schule. Auch alle Arbeiten auf Jarrod Ridge mussten absolut fehlerfrei erledigt werden. Und so hatte Don Jarrod das Gegenteil von dem erreicht, was er bezweckt hatte. Statt das Resort zu lieben und sich mit ganzer Kraft dafür einzusetzen, hatten alle fünf Kinder ihr Zuhause sofort verlassen, sobald sie volljährig geworden waren.
    Tragisch … Kopfschüttelnd beschleunigte Melissa ihre Schritte. Je schneller sie mit ihrer Arbeit fertig war, desto eher konnten Shane und sie zur Ranch fahren. Aus irgendwelchen Gründen hatte er darauf bestanden, dass sie an diesem Tag auf der Ranch zu Abend aßen, was ihr nur recht war. Das ruhige und friedliche Tal mit dem rustikalen Haus war ihr bereits sehr ans Herz gewachsen. Und nach einem hektischen Tag freute sie sich auf die angenehme Stille.
    „Das Essen war fantastisch, Kaktus.“ Melissa war aufgestanden und half mit, den Tisch abzuräumen. „Woher wussten Sie, dass ich diese kleinen zarten Steaks mit frischer Paprika besonders gern esse?“
    Vor Freude über das Lob errötete Kaktus. „Das wusste ich nicht, aber ich freue mich, dass es Ihnen geschmeckt hat.“
    Interessiert betrachtete Shane die beiden. Normalerweise machte Kaktus sich nicht viel aus Menschen. Dass er an Melissa so offensichtlich Gefallen fand, war schon etwas Besonderes. Nicht, dass Shane sich darüber wunderte. Ihm erging es nicht anders. Je länger er Melissa kannte, desto häufiger ertappte er sich dabei, dass er an sie dachte, sich überlegte, was sie wohl gerade tat, und die Stunden zählte, bis sie endlich wieder zusammen waren. Dass sie ihm so wichtig geworden war, war ihm beinahe etwas unheimlich und beunruhigte ihn. Aber er konnte nichts dagegen tun.
    Vielleicht sollte er einfach nicht mehr darüber nachdenken. Abrupt stand er auf. „Lissa, da ist etwas, das du dir vielleicht mal ansehen solltest.“
    „Ja, gern, aber hat das nicht noch etwas Zeit?“ Sie reichte Kaktus, der an der Spüle stand, einen Teller. „Nach dem guten Essen will ich Kaktus wenigstens ein bisschen beim Aufräumen helfen.“
    „Lassen Sie nur, Mädchen“, wehrte Kaktus ab, „ich komme schon zurecht. Seit Shane die Spülmaschine spendiert hat, macht mir das nichts mehr aus.“
    „Wirklich nicht?“ Sie sah ihn fragend an, und als er nickte, drückte sie ihm schnell einen Kuss auf die runzelige Wange. „Vielen Dank für das Essen. Es war sehr, sehr lecker.“
    Fast sein ganzes Leben kannte Shane Kaktus schon. Aber noch nie hatte er erlebt, dass der alte Mann sprachlos war. Im Gegenteil, er hatte auf alles eine Antwort und wollte immer das letzte Wort behalten. Aber jetzt hatte es ihm wirklich die Sprache verschlagen. Er stand einfach nur da und blickte einfältig vor sich hin.
    „Du wolltest mir etwas zeigen?“ Melissa trat auf Shane zu, der immer noch erstaunt über Kaktus’ ungewöhnliches Benehmen war. Als sie ihm die Hand auf den Arm legte, zuckte er zusammen. „Ja … ja, da ist … Aber ich glaube, erst mal sollten wir Kaktus eine Freude machen.“
    „Und wie?“
    „Ganz einfach.“ Während er ihr den Arm um die Schultern legte und Melissa an sich zog, sah er den alten Mann an. „Wie fändest du es, Kaktus, wenn du in Zukunft sehr viel häufiger für Melissa kochen könntest?“
    „Nichts dagegen.“ Kaktus nickte bedächtig. „Sie weiß meine Arbeit wenigstens zu würdigen. Anders als du.“
    „Dann möchtest du wohl, dass ich dir auch nach jedem Essen einen Kuss gebe, was?“, fragte Shane scherzhaft.
    Kaktus funkelte Shane wütend an und ballte die Faust. „Ein Versuch, mein Junge, und du hast keine Vorderzähne mehr!“ Dann wandte er sich ab und beschäftigte sich wieder mit dem Geschirr.
    „Dann muss ich die Küsserei nach unserer Hochzeit wohl Lissa überlassen“, sagte Shane grinsend und war unheimlich gespannt auf die Reaktion des alten Freundes.
    Darauf brauchte er nicht lange zu warten. So schnell, wie Kaktus sich jetzt umwandte, hatte Shane ihn sich noch nie bewegen sehen. „Was ist los?“ Seine Augen leuchteten, und er strahlte über das ganze Gesicht. „Hochzeit? Hast du Hochzeit gesagt?“
    „Allerdings.“ Dann blinzelte Shane Melissa zu. „Wie ist es,

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