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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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dem Riesen dabei
fast das Glasauge aus dem Kopf kullerte. Er ließ mein Hemd
los und ging in die Knie. Beide Hände vor sein Geschlecht
gepresst, kotzte er los und kippte dann mit dem Gesicht voran
in die Sauerei, die er gerade eben angerichtet hatte.
Ich knallte auf meinen Hintern und rutschte wie eine Krabbe
von ihm weg. Dann sprang ich auf und stürmte aus dem Schlafzimmer, durch das Wohnzimmer, die Treppe runter. Ich war gerade auf dem Gehweg angekommen und wollte in Richtung
Baltimore losrennen, als Hookers Porsche neben mir zum Halten kam.
»Ein R-R-R-Riese«, keuchte ich. »R-R-Riese in Bi-Bills
Apartment.«
Hooker tastete unter seinem Sitz herum, zog eine Waffe
hervor und stieg aus dem Wagen.
Das trug nicht dazu bei, dass ich mich sicherer fühlte.
Wenn überhaupt, geriet ich noch mehr in Panik.
»Mach dir keine Gedanken wegen der Wumme«, sagte
Hooker. »Ich bin aus Texas. Dort kriegen wir schon zur Taufe
eine Pistole geschenkt. Ich konnte schon schießen, bevor ich
lesen konnte.«
»Ich ha-ha-hasse Waffen.«
»Schon, aber manchmal braucht man eine. In Texas werden
sie vor allem gebraucht, um Ungeziefer zu vernichten.«
»Wie Kojoten?«
»Auf dem Land vielleicht. In meiner Gegend waren es vor
allem irgendwelche Kerle, die von einem wutentbrannten
Ehemann in den nackten Arsch geschossen wurden, bevor sie
aus dem Fenster springen konnten.« Hooker sah auf die offene
Tür und dann zu den Fenstern hoch. »Erzählen Sie mir was
über diesen Riesen.«
»Er ist riesig. Wirklich riesig. Als wäre er zu groß für seine
eigene Haut. Fast wie der Unglaubliche Hulk, nur dass er nicht
grün ist. Und er hat keinen Hals. Dafür zieht sich eine Narbe
über das ganze Gesicht bis zum Mund, sodass er immer sabbern und die Zähne fletschen muss. Und sein Auge … sein
Auge. Eigentlich hat er gar kein Auge. Nur eins. Das andere ist
ein Glasauge, aber so eine billige Kugel. Als wäre es irgendwie zu groß für das echte Auge. Und es bewegt sich nicht.
Ganz gleich, was das echte Auge macht, das große billige falsche Auge hat mich immerzu angestarrt. Ohne zu blinzeln oder
irgendwas. Es war … schrecklich.«
»Hat er einen Namen?«
»Ich würde ihn Kotzfresse nennen.«
»Hat Kotzfresse irgendwas Interessantes erzählt? Zum Beispiel, was er in Bills Schlafzimmer zu suchen hat?«
»Er sagte, Bill hätte eine Frau, die seinem Boss gehört und
gegen die er mich austauschen will. Und dass sein Boss schlau
sei und dass es um Angst gehe und darum, was man damit
erreichen kann.«
Hinter einem von Bills Fenstern wurde eine Jalousie zur
Seite gezogen. Hooker zielte mit der Pistole auf das Fenster.
Die Jalousie fiel zurück, und gleich darauf hörten wir hinter
dem Haus einen schweren Schlag. »Umpf«, sagte jemand.
Dann waren leiser werdende Schritte zu hören. Ka lumpf, ka
lumpf, ka lumpf.
»Hört sich an, als wäre er gerade aus dem Fenster gehüpft«,
sagte Hooker. »Und jetzt humpelt er.«
»Ich habe ihm in die Eier getreten.«
»Ja, da würde ich auch humpeln. Wollen Sie immer noch
durch die Clubs ziehen?«
Ich nickte. »Ich muss Bill finden.«
Hooker piepste den Porsche zu und streckte mir einen
schimmernden Stofffetzen entgegen. »Hoffentlich passt es.
Was Besseres konnte ich auf die Schnelle nicht auftreiben.«
»Es ist noch warm.«
»Ja, wahrscheinlich möchten Sie lieber keine Einzelheiten
wissen.«
Ich hielt das Kleid an den kleinen Spaghettiträgern hoch.
»Es ist nicht gerade viel Stoff.«
»Glauben Sie mir, Sie werden nicht viel Stoff brauchen.
Wir sind hier in Miami. Hier meinen die Leute es ernst, wenn
sie sagen weniger ist mehr. «
Ich folgte Hooker zurück ins Apartment und wir sahen uns
vorsichtig um.
»Ich bin ein bisschen nervös«, sagte ich.
»Das ist verständlich. Wenn Sie Hilfe beim Umziehen
brauchen …«
Natürlich. So nervös auch wieder nicht.
»Das ist ja ekelhaft.« Hooker besah sich mit hochgezogener
Lippe die Sauerei auf dem Teppich.
»Er musste sich übergeben, nachdem ich ihm den zweiten
Tritt verpasst hatte.«
Instinktiv legte Hooker die Hände vor sein Paket. »Ich
könnte schon kotzen, wenn ich mir das nur vorstelle.«
Ich schleppte mich und das Kleid ins Bad. Dort atmete ich
erst mehrmals tief durch und beruhigte mich so weit, dass ich
weitermachen konnte. Draußen steht Hooker mit seiner Waffe,
ich bin hier drin sicher, sagte ich mir immer wieder vor. Zieh
dich einfach um und verzieh dich dann.
Ich zog meine Sachen aus und wechselte meinen Bikinislip
gegen

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