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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Kartoffelsalat und einem Käsekuchen zum Nachtisch.
Außerdem vertilgte er die Chips, die zu meinem Club Sandwich gehörten.
»Wo wandert das alles hin?«, fragte ich ihn. »Du isst für
drei. Wenn ich so viel essen würde wie du, würde ich dreihundert Kilo wiegen.«
»Alles eine Frage des Stoffwechsels«, antwortete Hooker.
»Ich treibe Sport und habe deshalb Muskeln. Muskeln verbrennen Kalorien.«
»Ich habe auch Muskeln.«
»Treibst du Sport?«
»Wenn die Orioles spielen, nehme ich die Rolltreppe zu
den billigen Plätzen, und wenn sie tatsächlich mal einen Punkt
machen, springe ich jedes Mal auf und schreie mir das Herz
aus dem Hals.«
»Unglaublich anstrengend.«
»Darauf kannst du wetten.«
Marias Adressbuch lag vor uns auf dem Tisch. Ich hatte
schon zweimal in dem kleinen Buch geblättert, ohne dass mir
irgendwas aufgefallen war. Natürlich hätte sie einen eindeutigen Zusatz hinschreiben müssen, damit mir ein Name aufgefallen wäre. Solange sie nicht Ricardo Mattes, kubanischer
Mafiakiller notiert hatte, sagten mir ihre Einträge nicht das
Geringste. Weil ich nichts Besseres zu tun hatte, blätterte ich
noch mal in den Seiten. Delores Daily, Francine DeVinent,
Divetown …
In meinem Kopf ging eine Glühbirne an. »Da ist was«, sagte ich. »Maria ist vom Tauchen besessen. Und jetzt ist sie verschwunden. Mitsamt ihren Seekarten. Dein Boot ist auch verschwunden. Was braucht sie außerdem?«
»Eine Tauchausrüstung«, sagte Hooker.
»Hast du eine Tauchausrüstung auf deinem Boot?«
»Nein. Ich habe das Tauchen vor ein paar Jahren mal ausprobiert, aber das war nicht mein Ding.«
»Ihre Mitbewohnerin hat nichts von einer Tauchausrüstung
gesagt. Und die müsste doch ziemlich groß sein, oder? Sie
hätte ihrer Mitbewohnerin auffallen müssen.«
»Ich bin kein Experte, aber damals brauchte ich eine Tarierweste, Sauerstoffflaschen, einen Atemregler, Flossen, eine
Tauchlampe, einen Tauchkompass und ein paar Ventile.«
»Wo ist also ihre Tauchausrüstung?«
Hooker zerrte einen klebrigen, zusammengefalteten Zettel
aus seiner hinteren Hosentasche und tippte eine Nummer in
sein Handy.
»Was ist das?«, fragte ich.
»Die Telefonnummer ihrer Mitbewohnerin.«
»Du hast ihre Telefonnummer?«
»Hey, sie hat sie mir gegeben. Sie hat sie mir aufgezwungen. «
Ich reagierte mit einem Augenlooping.
»Ich kann nichts dafür. Ich bin der Lovedoctor«, sagte
Hooker. »Die Frauen lieben mich einfach. Die meisten Frauen
jedenfalls. Alle außer dir. Ich bekomme haufenweise Telefonnummern zugesteckt. Manche Frauen schreiben sie auf ihre
Unterwäsche.«
»Iiiih.«
»So schlimm ist das auch wieder nicht. Eigentlich ist es nur
eine Variation dieser Bäckerei-Geschichte«, meinte Hooker.
Er rief die Mitbewohnerin an, eröffnete das Gespräch mit
einem lockeren Flirt und fragte dann nach der Tauchausrüstung.
»Maria hat eine Tauchausrüstung«, sagte Hooker, nachdem
er das Handy wieder in der Hosentasche versenkt hatte. »Sie
liegt in einer Abstellkammer in ihrem Apartmenthaus. Und
dort liegt sie noch. Die Mitbewohnerin stellt dort ihr Fahrrad
ab. Sie kann sich erinnern, die Tauchausrüstung gesehen zu
haben, als sie heute Morgen das Fahrrad rausgeholt hat.«
»Vielleicht ist das mit dem Tauchen doch eine falsche Fährte.«
»Oder Maria und Bill wussten, dass jemand hinter ihnen
her war, und hatten nur noch Zeit, die Karten zu holen. Eine
Tauchausrüstung kann man schließlich überall kaufen.«
Ich bemerkte, wie Hookers Blick über meine Schulter hinwegging, drehte mich um und sah auf einen Mann, der lächelnd vor uns stand. Er trug ein elegantes schwarzes Hemd
und eine schwarze Hose. Die Haare hatte er glatt zurückgekämmt. Das Gesicht war perfekt gebräunt. Seine Zähne waren
blendend weiß und von präziser Ebenmäßigkeit. Eine Vollverblendung vermutlich. Ich war ziemlich sicher, dass es der Typ
aus dem Diner und dem Club war. Vielleicht war er auch der
Typ, den Melvin aus Bills Apartment hatte kommen sehen.
»Sam Hooker«, sagte er. »Ich bin ein Fan von Ihnen. Es ist
mir ein echtes Vergnügen.«
»Ganz meinerseits«, erwiderte Hooker.
»Das ist Miss Barnaby, wenn ich mich nicht irre?«
Spitzenfahrer aus der NASCAR werden überall erkannt.
Schadensfallsachbearbeiterinnen eher selten. Ehrlich gesagt
werden wir nie irgendwo erkannt. Und ich sah zwar ganz okay
aus, aber ich war eindeutig nicht Julia Roberts. Daher fand ich
es beunruhigend, dass mich ein völlig Fremder ansprach, der
meinen Namen kannte

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