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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Fandango.
Das hat ganz nett ausgesehen.«
»Das Fandango ist sündteuer«, meinte Schmierkopf. »Sie
haben ganz bestimmt nicht irgendwo einen Goldbarren versteckt?«
»Ich habe Hookers Kreditkarte.«
    Ich wandte mich von Schmierkopf und Doofi ab und betrat die
Lobby des Fandango. Der Boden war mit glänzendem schwarzen Marmor gefliest. Die gewölbte Decke erhob sich zwei
Stockwerke über mir, hellblau und weiß gestrichen, um Himmel und Wolken vorzutäuschen. Die Pfeiler bestanden aus
beigem Marmor, den man zu hohen Palmen gemeißelt hatte.
Um das Bild perfekt zu machen, fehlte nur noch, dass plötzlich
Fred Astaire und Ginger Rogers tippeditapp durch die Lobby
gesteppt wären. Die Rezeption am hinteren Ende. Die Portierloge an der Seitenwand. Überall locker verstreute Topfpflanzen und Sitzgruppen mit Sofas und Sesseln.
    Im Auto hatte ich mich ganz gut gehalten, fand ich. Ich war
nicht zusammengebrochen, ich hatte auch nicht übertrieben
viel Gefühl gezeigt, doch jetzt war ich innerlich am Ende. Als
ich ausgestiegen war, musste ich Schmierkopfs Handynummer
mitnehmen und im Austausch dafür das Versprechen abgeben,
sofort anzurufen, falls Salzar mich anrief. Mit gesenktem Kopf
eilte ich zu einer freien Sitzecke am Rande der Lobby.
    Hunderttausende Tote, nachdem eine mörderische Flüssigkeit über einer Stadt voller Kinder und junger Hunde freigesetzt wurde. Eine entsetzliche und abscheuliche Vorstellung
Ich hatte mich bis jetzt nicht als Weltretterin hervorgetan, aber
ich würde um jeden Preis versuchen, diesen Kanister unschädlich zu machen.
    Dann japste ich erschrocken, weil mein Handy läutete.
»Miss Barnaby?«
»Ja?«
»Sie verpassen die Party. Die anderen sind alle schon da …
    Ihr Bruder und Ihr Freund. Möchten Sie nicht dazukommen?«
»Wer ist da?«
»Sie wissen genau, wer ich bin. Und Sie wissen, wonach
    ich suche, nicht wahr?«
»Mr. Salzar.«
»Wenn ich nicht bekomme, was ich will, werde ich Ihnen
    und den Menschen, die Sie lieben, das Leben zur Hölle machen. Sie können sich nicht mal in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen, wie ich Ihnen das Leben zur Hölle machen
werde. Haben Sie verstanden?«
    Ich drückte das Gespräch weg und kramte in meiner Handtasche nach Chuck DeWolfes Visitenkarte. Meine Hände zitterten so, dass ich sie nicht finden konnte. Irgendwo da drin
musste sie sich verstecken. Also kippte ich alles auf meinen
Schoß und durchsuchte den Inhalt Stück für Stück. Schließlich
hatte ich die Visitenkarte des Hubschrauberpiloten aufgestöbert und tippte DeWolfes Nummer in mein Handy.
    Beim dritten Läuten war DeWolfe am Apparat. »Hey!«,
meldete er sich. »Hier ist Chuck.«
»Hey«, erwiderte ich. »Hier ist Barney. Ich brauche Ihre
Hilfe.«
13 

I
    ch hatte mich beim Fandango absetzen lassen, weil ich
seit meiner Ankunft in Miami immer wieder daran vorbeigefahren war und dabei mehrmals beobachtet hatte, wie ein
Hubschrauber auf dem Dach landete oder abhob. Es war ein
großes, teures und hohes Hotel, daher lag nahe, dass es auf
dem Dach einen Hubschrauberlandeplatz gab. Chuck DeWolfe
hatte meine Vermutungen bestätigt.
    Mein Plan war simpel. Den Kanister holen, ehe ihn jemand
anderes fand. Ihn irgendwo sicher verstecken und danach
überlegen, was weiter zu tun war. Man brauchte kein Genie zu
sein, um auf diesen Plan zu kommen. Eigentlich lag er auf der
Hand. Unser aller Wohlergehen hing von diesem Kanister ab
… Bills, Marias, Hookers, das der ganzen Welt.
    Ich beendete das Gespräch und ging quer durch die Lobby
zum Geschenkeshop des Hotels. Mein Herz pochte so laut,
dass mir schlecht wurde, obwohl ich das nach besten Kräften
ignorierte. Ich kaufte mir ein Paar Shorts und zog sie statt des
rosa Minirocks an. Danach kehrte ich zu meinem Sessel zurück und rief Rosa an.
    »Ich habe mir Gedanken über Salzars Grundstücke gemacht«, sagte ich zu ihr. »Viele Finanzgeschäfte wickelt er über
seine Holdings ab, die über diverse Mittelsmänner alle im Besitz seiner Frau sind, allerdings unter ihrem Mädchennamen.«
    »Kapiert«, sagte Rosa. »Wird erledigt. Ich werde versuchen, den Mädchennamen rauszufinden, und dann nach weiteren Grundstücken forschen.«
    »Mich interessieren vor allem die Grundstücke nördlich des
Orange Bowl Stadium.« Dort hatte mich der Town Car abgehängt.
    Nach einer Stunde ging ich raus an den Pool, setzte mich in
den Schatten und wartete. Fünfundvierzig Minuten später hörte ich das Wupp-wupp-wupp des

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