Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)
wurde.
Nick wandte den Kopf ab und spuckte in den Sand, bevor er sie wieder anschaute. „Ich will dein verdammtes Mitleid nicht.“
„Ich bemitleide dich nicht!“ Seine Anschuldigung schockierte sie. „Ich bemitleide dich nicht, Nick. Meine Güte, wenn das, was du sagst, stimmt …“
„Warum sollte ich lügen?“ Er grinste sie mit einem Haifischlächeln an. „Außer, wenn ich nur mit dir spielen würde.“
„Ich meine ja nur, dass es kein Wunder ist, dass du so misstrauisch bist.“ Bess ließ seine Hand los und stemmte ihre in die Hüfte. „Aber das ist keine Entschuldigung dafür, sich wie ein Arschloch zu benehmen.“
„Ich bin ein Arschloch“, bekräftigte er, als wenn das sein Sternzeichen wäre.
„Ist mir egal“, behauptete Bess.
Nick schüttelte den Kopf. „Das sollte es aber nicht.“
„Ist es aber!“ Bess lachte auf und legte ihren Kopf in den Nacken, um in den Himmel und zu den über ihr funkelnden Sternen zu schauen. „Es ist mir egal, ob du ein Arschloch bist. Mir ist auch egal, was andere Leute sagen, okay? Es ist mir egal.“
Nach einer Minute fiel Nick in ihr Lachen ein. „Du bist total verrückt, weißt du das?“
„Ja.“ Bess warf sich in seine Arme und bedeckte sein Gesicht mit Küssen, und das war okay, denn Nick fing sie auf. Er fing sie auf und hielt sie fest, und beide wirbelten über den Strand, bis er das Gleichgewicht verlor und sie in einem einzigen Wirrwarr von ineinander verschlungenen Armen und Beinen in den Sand fielen. „Ich bin total verrückt, Nick.“
Nach dir.
Das sagte sie nicht laut, aber nicht, weil sie ihm nicht vertraute. Sondern weil sie wollte, dass er ihr vertraute, und das war etwas, was man nicht erzwingen konnte. Es würde kommen oder auch nicht.
Er küsste sie und rollte mit ihr über den Strand, und ihr war es egal, dass ihre Haare und Kleidung nun ganz sandig wurden. Sie erwiderte seinen Kuss und hielt ihn fest, und sie lachten zusammen und schauten in die Sterne.
„Orion“, zeigte Nick. „Das ist der Einzige, den ich kenne.“
„Der Große Wagen.“ Bess suchte den Himmel ab und zeigte dann mit dem Finger auf die Sternformation. „Und der Kleine Wagen. Weißt du, was das Beste an den Sternen ist?“
„Was?“
Sie drehte sich so, dass sie ihm ins Gesicht sehen konnte, und er tat es ihr gleich. Er streckte eine Hand aus, strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. Bess nutzte die Gelegenheit, ihm noch einen Kuss zu geben. Einfach nur, weil sie es konnte.
„Sie sind immer gleich, egal, unter welchem Himmel du stehst. Ich meine … sie bewegen sich vielleicht oder sehen aus, als wären sie an einen anderen Ort gewandert, aber es sind immer die gleichen Sterne.“
Nick neigte den Kopf und schaute noch einmal nach oben. „Hm. Und?“
„Na ja, wenn du von jemandem getrennt bist, bei dem du gerne sein möchtest, kannst du zu den Sternen schauen und weißt, dass er genau die gleichen sieht.“
Nick blinzelte und schaute sie dann ernst an. Das Lagerfeuer war heruntergebrannt, und die Mondsichel war so dünn wie ein Fingernagel, sodass sie seine Gesichtszüge nicht klar erkennen konnte. Aber Bess musste nicht jede Linie seines Gesichts sehen können, um zu wissen, wie er aussah.
„Das ist doch ein Haufen romantischer Blödsinn“, sagte er, aber er lachte dabei und zog sie an sich, als sie versuchte, ihn zu zwicken.
„Ab und zu ist gegen romantischen Unsinn überhaupt nichts einzuwenden“, erwiderte sie.
Nick vergrub seine Nase in ihrem Haar und atmete tief ein. „Dein Haar riecht gut. Ich kann dich auf meinem Kissen riechen, wenn du nicht da bist. Wenn ich nicht bei dir bin, kann ich nicht aufhören daran zu denken, wie gut dein Haar riecht.“
Kleine Funken stoben durch ihren Körper, aber Nick war noch nicht fertig.
„Ich denke auch bei bestimmten Liedern im Radio an dich.“
Bess kuschelte sich in seine Arme, lehnte ihre Wange an seine Brust. Der Sand unter ihnen war kühl, und über ihnen wehte die Meeresbrise, aber in Nicks Armen war es nicht kalt. Er drückte sie.
„Und toll, jetzt werde ich auch noch an dich denken, wenn ich in die Sterne schaue. Bist du nun glücklich?“
Sie lehnte sich ein Stück zurück und sah ihn an. „Ja.“
„Mädchen“, sagte er mit gespielt genervter Stimme.
„Jungs“, erwiderte sie und verdrehte die Augen.
Er küsste sie, bis sie keine Luft mehr bekam. „Es ist spät. Wir sollten besser nach Hause gehen. Ich muss morgen früh raus.“
„Ich auch.“ Sie standen
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