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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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dies das erste Anzeichen für den Niedergang ihrer Ehe gewesen. Dass Andy sich lieber nächtliche Talkshows angesehen hatte, anstatt mit ihr gemeinsam ins Bett zu gehen.
    Jetzt kämpfte sie sich aus einem Albtraum an die Oberfläche und wachte mit weit aufgerissenen Augen auf. Erst wusste sie nicht, wo sie war. Bess blinzelte ein paar Mal schnell hintereinander und fuhr dann mit den Fingern über das Laken, das sich um ihre Hüften bauschte. Das Kissen unter ihrer Wange war feucht – ob von Schweiß oder Tränen konnte sie nicht sagen. Die Tür, durch die sie das bläuliche Flackern des Fernsehers sah, war allerdings an der falschen Stelle. Genau wie ihr Bett. Sie drehte sich, um an die Decke zu schauen, und langsam fiel es ihr wieder ein.
    Das Strandhaus.
    Sie war im Strandhaus, und der Mann im Wohnzimmer, der irgendeine Sendung mit eingespieltem Gelächter schaute, war nicht Andy. Sie stützte sich auf die Ellenbogen und hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Gähnen zu unterdrücken. So schlimm ihre Träume auch gewesen waren, nun waren sie weg und hinterließen nichts außer einem leicht säuerlichen Gefühl im Magen.
    Bess befreite sich aus dem Laken, das sie als Decke nutzte, und zog ihr Nachthemd an. Dann tapste sie ins Wohnzimmer. Nick saß auf der Couch, hatte die Ellenbogen auf die Knie gestützt und starrte auf den Fernseher. Er schaute weder auf, als sie hereinkam, noch als sie sich eng neben ihn setzte, sodass ihre Oberschenkel sich berührten. Er trug nur seine Boxershorts.
    „Hey.“ Bess gab ihm einen Kuss auf die nackte Schulter.
    „Hey.“ Er blinzelte und schaute sie dann an. „Jesus, Bess.“
    Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und schaute auf den Fernseher. Er hatte den Nachrichtenkanal angeschaltet. „Mach das aus.“
    Nick rührte sich nicht. „So viele Sachen …“
    Bess nahm die Fernbedienung vom Couchtisch und schaltete den Fernseher aus. Dunkelheit umhüllte sie, und sie schloss ihre Augen, damit sie sich an die Finsternis gewöhnten. Neben ihr rührte Nick sich immer noch nicht.
    „Ich weiß, was du über die Zeit gesagt hast. Aber ich habe einfach nicht drüber nachgedacht.“ An ihrer Wange hob und senkte sich seine Schulter unter einem Seufzen. „Verdammt, Bess.“
    „Pst. Du wirst dich dran gewöhnen.“ Sie nahm seine Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. Drückte sie.
    Nick zog sie nicht weg, aber er erwiderte den Druck auch nicht. Er zitterte ein wenig, und Bess legte ihre Arme um ihn. Sie hielt ihn fest, aber er entspannte sich nicht in ihrer Umarmung.
    „Ich werde uns ein paar Toasts machen“, sagte sie, nachdem ein paar Minuten schweigend vergangen waren.
    Sie gab ihm noch einen Kuss auf die Schulter und stand auf. In der Küche erschien ihr das Licht zu hell, für einen Moment tat es in ihren Augen weh. Sie holte das weiche Weißbrot, ein heimliches Laster, aus dem Kühlschrank, wo sie es vor der stets etwas feuchten Seeluft schützte. Sie steckte zwei Scheiben in den Toaster und suchte im Kühlschrank nach Butter und Erdbeermarmelade. Als die Toastbrote fertig waren und goldgelb im Toaster steckten, hatte sie auch noch ein Glas Orangensaft eingegossen.
    Nick kam in die Küche, während sie gerade Marmelade auf den frisch gebutterten Toastbrotscheiben verteilte. Er hüpfte auf die Arbeitsplatte und schaute ihr zu. Bess aß im Stehen, sich an den Tisch zu setzen erschien ihr zu formal für ein einfaches Toastbrot.
    „Beim Geruch von Toast muss ich immer an Sex denken“, sagte Nick mit einem kleinen Lächeln.
    Sie steckte sich ein Stück Kruste in den Mund und leckte sich die Finger ab. „Ich erinnere mich, glaub ich, daran, dass du mir das mal erzählt hast.“ Sie hielt das letzte Stückchen Toast hoch. „Willst du einen Bissen?“
    Nick schüttelte den Kopf. „Was hätte das für einen Sinn?“
    Er hatte recht, dennoch zog Bess ihre Hand mit dem angebotenen Stückchen nicht gleich wieder zurück. Als sie es dann doch tat, steckte sie sich das Stück Brot nicht in den Mund, sondern warf es in den Mülleimer. Jetzt hatte sie auch keinen Appetit mehr.
    Nick glitt von der Arbeitsplatte, legte eine Hand auf ihre Schulter und drehte sie zu sich herum. „Es tut mir leid.“
    „Es muss dir nicht leid tun.“ Sie zuckte die Achseln und schaute ihn nicht an. „Du sollst nichts tun, was du nicht willst, nur um …“
    „Normal zu wirken?“, ergänzte Nick den Satz leise. Seine Finger krümmten sich und knüllten den Stoff ihres Nachthemds. „Würdest

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