Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
liebe Freund das sieht, wird er gar nicht glücklich sein. Ich weiß, dass du ihn im Griff hast, aber trotzdem … sei vorsichtig.“
    Bess hob den Serviettenhalter, um einen Blick auf ihre Reflexion in dem metallenen Gehäuse zu werfen. „Verdammt.“
    „Ich habe ein wenig Abdeckcreme in meinem Rucksack. Ich hol sie schnell.“
    Sie schaute ihn an. „Brian, ich liebe dich.“
    „Das ist die Geschichte meines Lebens, Honey. Geschichte. Meines. Lebens.“ Brian seufzte. „Wenn ich doch nur endlich auch meinen Prince Charming finden würde …“
    Nick ist nicht mein Prince Charming, dachte Bess, während sie die restlichen Serviettenhalter auffüllte. Obwohl, irgendetwas ist er, dachte sie einen Augenblick später in dem kleinen Badezimmer, wo sie versuchte, den Knutschfleck mit etwas Make-up zu verdecken.
    Aber was?
    Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn der erste Ansturm des Tages begann. Sie, Brian und Eddie hatten alles unter Kontrolle, und falls Eddie noch stiller als sonst war, und Brian noch ein bisschen dreister, so bemerkte Bess es kaum. Jedes Mal, wenn die Türglocke ertönte, stockte ihr Herz, und sie schaute, ob es Nick war, aber er war es nie.
    Sie hatte noch nicht einmal seine Telefonnummer, um ihn anzurufen, fiel ihr am Ende ihres Arbeitstages auf. Sie wusste, wo er wohnte und arbeitete, aber konnte sie einfach ohne Einladung bei ihm vorbeischauen, so wie er ins Sugarland gekommen war, um sie zu suchen? Sollte sie es wagen?
    Als Ronnie auftauchte, um zu übernehmen, hatte sie sich immer noch nicht entschieden. Und auch nicht, als sie ihre Sachen zusammengepackt hatte und ihr Fahrradschloss löste. Am Ende der Allee hätte sie zwei Möglichkeiten. Nach links und damit nach Hause zu fahren, um den Abend mit Monopoly spielen, Pizza essen und ihrer Tante, ihrem Onkel und deren Freunden zu verbringen. Andy anrufen. Sich durch eine weitere Unterhaltung quälen oder es offiziell machen. Ihm die Wahrheit erzählen und ihn Schluss machen lassen.
    Bess wandte sich nach rechts.
    Es war weniger als vierundzwanzig Stunden her, dass sie diesen Weg gefahren war, aber er schien ihr jetzt wesentlich länger als um drei Uhr in der Früh. Beinahe verließ sie ihr Mut, während sie ihr Fahrrad an Nicks Verandageländer festmachte.
    Bevor sie es sich anders überlegen konnte, klopfte sie an seine Tür. Er schien eine Ewigkeit zu brauchen, um zu öffnen, aber die Wartezeit war es wert, denn er trug nur ein um die Hüften geschlungenes Handtuch und sonst nichts.
    „Bess.“ Nick klang überrascht. Mit einer Hand fuhr er sich durchs nasse Haar und schob es sich aus der Stirn.
    „Hi.“
    Er trat zur Seite, damit sie hineinkommen konnte. Unter dem Handtuch war er nackt, und dieser Gedanke ließ ihre Haut kribbeln. Plötzlich wünschte sie sich, sie wäre erst nach Hause gefahren, hätte geduscht und sich etwas anders angezogen, ein wenig Make-up aufgelegt. Sie löste nun wenigstens ihre Haare aus dem Zopf, sodass sie ihr bis über die Schultern fielen. Dann schaute sie ihn an.
    „Wegen gestern Abend“, fing sie an.
    Nick grinste.
    „Ich weiß, dass du gerne in der Gegend herumvögelst.“
    Sein Lächeln schmolz wie Eis in der Sonne.
    Bess nahm einen tiefen, ermutigenden Atemzug. „Und ich wollte dir nur sagen … es ist okay, wenn das alles ist, was du von mir willst.“
    Seine Lippen waren nur noch ein dünner Strich. Seine dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen, als er die Arme über der Brust verschränkte. Das Handtuch rutschte ein paar Millimeter nach unten, und Bess wünschte sich, es würde ganz herunterfallen.
    „Ist es das?“
    „Ja.“ Sie nickte.
    Keiner von ihnen rührte sich. Sie wollte ihn küssen, so wie er sie letzte Nacht geküsst hatte. Sie wollte ihn gegen die Wand drücken, ihre Hände auf seinen Körper legen. Sie wollte ihn in sich spüren.
    „Ich weiß, dass du nicht an was Ernstem interessiert bist.“ Ihre Stimme zitterte – wenig überraschend, weil sie schon wieder vergessen hatte zu atmen. „Und das ist in Ordnung, weil ich auch nicht gerade in der richtigen Situation für was Ernstes bin.“
    Nick beobachtete sie. Seine Brust hob und senkte sich schneller, als noch vor ein paar Minuten. Ihretwegen?
    „Nein?“
    Sie schüttelte den Kopf und befeuchtete ihre Lippen. Dann hob sie das Kinn. Ihre Hände hingen verkrampft an ihrer Seite, und sie zwang sich, sie zu entspannen. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, was sie tun würde, sobald sie einmal hier war, aber nun, wo sie

Weitere Kostenlose Bücher