Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)
Sie lächelte, zog ihre Knie an die Brust und stützte ihr Kinn darauf ab. Andy wusste es vielleicht nicht, aber sie wusste es.
„Dann hast du jetzt ja eine Menge Zeit. Zeit, die du mit mir verbringen kannst.“ Nick strich mit einer Hand an ihrem Oberschenkel entlang.
„Ja, ich schätze schon.“
„Gut“, sagte er, als wenn sie gerade etwas Wichtiges beschlossen hätten. Bess war sich nur nicht sicher, was genau es war.
25. KAPITEL
Jetzt
Zum ersten Mal seit neunzehn Jahren hatte Bess ein eigenes Konto eröffnet. Es hatte nicht lange gedauert. Eine halbe Stunde in der Bank und weitere fünfzehn Minuten zu Hause, um die Kontosoftware auf ihrem Laptop zu installieren. Sie hätte sich gut oder zumindest sicher fühlen sollen beim Anblick der Zahlen in den Kontoauszügen, aber als sie auf diesen weiteren Beweis dafür starrte, wie sehr ihr Leben sich veränderte, fühlte sie nur eine große Traurigkeit.
„Was ist los?“ Nick beugte sich über ihre Schulter, um einen Blick auf den Monitor zu werfen, dann küsste er sie auf die Wange und trat zur Seite, bevor sie antworten konnte. „Pack das weg und komm ins Bett“, lockte er.
„Wir sind doch gerade erst aufgestanden“, murmelte sie. Ihre Finger strichen über die Tasten, scrollten durch die Zahlen in den Spalten. Sie trug die vorgesehenen Ausgaben für die nächsten Monate ein. „Ich werde mir einen Job suchen müssen.“
Sie schaute zu Nick, der an der Schiebetür stand und heraussah. Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu, dann drehte er sich um. Bess schloss das Programm und fuhr den Laptop herunter.
„Ja“, sagte er nach einer Weile. „Ich schätze, da werde ich dir keine große Hilfe sein.“
Sie wies ihn nicht darauf hin, dass er ihr auch keine großen Kosten verursachte. „Darüber mache ich mir keine Sorgen.“
Er nickte und schaute dann wieder aus dem Fenster. „Was willst du denn arbeiten?“
Bess lachte kurz auf. „Ehrlich gesagt, ich denke schon eine ganze Weile darüber nach. Ich habe ein Angebot bekommen.“
„Echt?“ Nick schaute sie wieder über seine Schulter an. „Von wem?“
„Von Eddie. Wir haben ein paar gute Ideen für einen neuen Laden und … ich denke, ich werde ihm sagen, dass ich interessiert bin.“ Sie hatte nicht gewusst, dass sie es wirklich ernst meinte, bis sie sich jetzt die Worte aussprechen hörte. Aber nachdem das geschehen war, wusste Bess, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Nun wandte Nick sich doch noch einmal um. Die Hände in die Hüften gestemmt runzelte er die Stirn. „Was für eine Art Laden? Mit Eddie? Das …“
Bess warf ihm einen warnenden Blick zu, und er hielt den Mund. „Eddie hat einen Laden, Nick. Er hat das Sugarland gekauft. Er hat die Erfahrung, um so ein Geschäft zu führen, und wir finden, dass es etwas Neues und Einzigartiges wird. Nicht nur ein weiterer Popcorn-Palast.“
Um Nicks Mund arbeitete es, aber er schaute weg, ohne etwas zu sagen. Bess bemerkte erstaunt, dass er eifersüchtig war. Mit einem kleinen Lächeln, das sie nicht unterdrücken konnte, ging sie zu ihm und schlang ihre Arme um seine Taille. Ihre Wange drückte sich fest zwischen seine Schulterblätter. Tief atmete sie seine Wärme ein.
„Es ist nur ein Job“, flüsterte sie.
„Er ist in dich verliebt“, erwiderte Nick in normaler Lautstärke.
„Ach was, nein, das ist er nicht.“ Bess seufzte. „Das ist schon so lange her.“
„Für mich nicht“, sagte Nick, ohne sich zu bewegen.
Langsam drehte sie ihn um, bis er sie anschaute. „Es war vor vielen, vielen Jahren.“
Wieder runzelte er die Stirn, dann seufzte er, zuckte mit den Schultern und zog Bess an sich. „Okay. Wenn es das ist, was du tun willst.“
Sie brauchte seine Erlaubnis nicht, aber auch darauf wies sie ihn nicht hin. „Ich denke, ich werde es versuchen. Es ist eine großartige Idee, und wenn wir die Sache zum Laufen bringen, wird es besser sein, als für jemand anderen zu arbeiten.“
Er strich mit einer Hand über ihr Haar. „Ich will nicht, dass du arbeitest. Ich will, dass du den ganzen Tag bei mir bist und wir nie das Bett verlassen.“
„Oh ja, wäre das nicht toll?“ Sie lachte. „Zu schade, dass das hier das echte Leben ist.“
Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme. „Ja. Zu schade.“
Bess legte den Kopf in den Nacken und schaute ihn an. „Ich geh dann jetzt mal zu Eddie, um ihm zu sagen, dass ich mitmachen will. Wirst du eine Weile ohne mich zurechtkommen?“
Für den Bruchteil
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