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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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könnte.“
    „Das könntest du bestimmt.“ Bei Eddie klang es so einfach, dass Bess ihm sogar glaubte. „Aber ich bin froh, dass du es nicht willst.“
    Als sie seinen Enthusiasmus spürte, wurde ihr ganz warm. „Die Rechnungen bezahlen sich nicht von alleine, und wenn Connor nach dem Sommer aufs College geht und Robbie wieder zur Schule, und wenn die Scheidung durch ist …“
    Ihre Stimme verebbte, aber Eddie ließ nicht zu, dass ein unangenehmes Schweigen entstand. „Der Herbst ist die perfekte Zeit, um zu renovieren. Das wird alles klappen, Bess, glaub mir.“
    Es lag etwas so Beruhigendes in der Art, wie er das sagte. „Ich weiß.“
    Eddies Telefon piepte, er zog es aus der Tasche und warf einen Blick auf das Display. „Das ist Kara. Ich schätze, ich sollte zurückgehen.“
    „Und ich muss auch wieder nach Hause.“ Bess schnappte sich die Rechnung, bevor er sie nehmen konnte. „Das geht auf mich.“
    „Nein.“ Eddie versuchte, ihr die Rechnung wegzunehmen. „Ich habe dich gefragt, also geht das auf mich.“
    „Nein.“ Bess drückte den Zettel an ihre Brust. „Ich übernehme das.“
    Er hob seine Hände und ergab sich. „Okay. Aber dann bin ich dir was schuldig.“
    „Nein, bist du nicht.“ Sie lachte. „Du hast letztes Mal den Kaffee bezahlt.“
    Eddie schüttelte den Kopf. „Ich habe dich gefragt, also sollte ich auch zahlen. Wie auch immer. Vielleicht kann ich dich irgendwann mal zum Abendessen einladen?“
    Abendessen war kein Frühstück, und das wussten sie beide. Wussten, welche Frage er eigentlich stellte. Bess öffnete den Mund, um zu antworten, aber Eddie unterbrach sie sanft.
    „Wenn es zu früh ist, verstehe ich das. Ich meine … mit der Scheidung und allem. Ich meine, wir können doch einfach als Freunde zusammen essen gehen.“
    „Ich hätte auch nicht gedacht, dass es irgendetwas anderes sein sollte“, erwiderte Bess.
    Eddie hatte ein schönes Lächeln, das seine blauen Augen hinter den dunkelgerahmten Brillengläsern funkeln ließ. „Schade. Denn eigentlich wollte ich dich um ein Date bitten.“
    Unbehaglich rutschte sie auf dem Stuhl herum. Nicht, weil sie die Vorstellung nicht ansprechend fand, sondern ganz im Gegenteil, weil ihr der Gedanke daran sogar sehr gut gefiel. „Eddie …“
    „Denk einfach drüber nach.“ Er beugte sich ein wenig vor.
    Bess schaute ihm in die Augen. „Ich kann nicht, Eddie.“
    Sie hoffte, dass er sie nicht falsch verstehen würde, aber dann wiederum, wie wäre es richtig zu verstehen? Sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen, und sie hätte es unehrlich gefunden, ihm falsche Gründe vorzutäuschen.
    Eddie nickte, als wenn er ihre Antwort erwartet hätte. „Okay.“ Er lächelte. „Aber wenn du deine Meinung ändern solltest – das Angebot bleibt bestehen.“
    Bess neigte den Kopf, um ihn aufmerksam zu betrachten. „Du hast dich wirklich verändert, Eddie.“
    „Das hoffe ich doch.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und sah das erste Mal, seitdem sie ihn wiedergetroffen hatte, etwas unsicher aus. „Ich schätze, ich bin erwachsen geworden.“
    „Das steht dir“, erwiderte Bess und fürchtete, die Worte zu bereuen, sobald sie ihren Mund verlassen hatten.
    Doch das ließ Eddie nicht zu. „Danke.“
    Für einen langen Moment schauten sie einander lächelnd an, dann stand Bess auf. „Ich muss zurück zum Haus. Danke, Eddie. Für … alles.“
    Dafür, dass er ihren Söhnen Sommerjobs gab. Dafür, dass er sie um eine Verabredung gebeten und damit bewiesen hatte, dass sie nicht nur eine Mutter und eine baldige Ex-Ehefrau war. Dafür, dass er ihr Freund war, sogar nach zwanzig langen Jahren, in denen sie beide sich verändert hatten.
    „Jederzeit wieder“, sagte Eddie, und Bess glaubte ihm.

26. KAPITEL
    Damals
    Die Leichtigkeit, mit der sie eine gewisse Vertrautheit erreicht hatten, erstaunte Bess, aber sie erwähnte es Nick gegenüber nicht. Er schien zu glauben, dass das der normale Lauf der Dinge war – anfänglich unverbindlicher, aber heißer Sex, schnell gefolgt davon, jede freie Minute miteinander zu verbringen. Jedes Mal, wenn sie das Sugarland abschloss und ihn dort auf sie warten sah, hüpfte ihr Magen und versetzte ihren Körper in den rauschhaften Zustand des ersten Kennenlernens.
    Es war ja auch erst drei Wochen her.
    Sie liefen nicht Hand in Hand am Strand entlang und säuselten sich gegenseitig Gedichte ins Ohr. Er schenkte ihr auch keine Blumen. Eher konnte man davon ausgehen, dass Nick sie in seiner Wohnung

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