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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Änderung im Programm.«
    »Verstanden. Wieso habt ihr ihn aus den Augen verloren?«
    »Er kam aus seinem Büro gestürzt und erklärte, er müsse zu einer dringenden Besprechung mit dem Präsidenten auf die Jacht. Er sagte nicht, daß er über Nacht bleiben wollte.«
    »Er hat es dir etwa verschwiegen?«
    »›Shakespeare‹ ist verdammt wortkarg. Ich hätte es aber wissen müssen, als ich die Kleidertasche sah. Tut mir verdammt leid, Oscar.«
    Eine Welle der Verbitterung schlug über Lucas zusammen.
    Die Exponenten der führenden Supermächte der Welt waren wie Kinder, wenn es um ihre persönliche Sicherheit ging.
    »Es ist nun mal passiert«, stellte Lucas scharf fest. »Wir werden also das Beste daraus machen. Wo befindet sich deine Abteilung?«
    »Sie steht auf dem Kai«, antwortete Rhinemann.
    »Schick sie hinüber nach Mount Vernon, damit sie Blackowls Leute unterstützen. Die Jacht muß stärker abgeschirmt werden als Fort Knox.«
    »Wird gemacht.«
    »Bei der leisesten Andeutung von Schwierigkeiten ruf mich an. Ich bleibe die Nacht über im Befehlsstand.«
    »Hast du eine Vermutung?« fragte Rhinemann.
    »Nichts Greifbares«, antwortete Lucas, dessen Stimme so hohl klang, als käme sie vo n weit her. »Aber das Bewußtsein, daß der Präsident und die drei Männer, die als nächste für seinen Posten in Frage kommen, sich zur selben Zeit am selben Ort befinden, bereitet mir Höllenangst.«
7
    »Wir haben gegen den Strom gewendet.« Pitts Stimme klang ruhig, fast beiläufig, während er auf den Farb-Videoschirm des Unterwassersonars starrte, das den Meeresboden absuchte.
    »Geschwindigkeit um zwei Knoten höher.«
    Das Rad bewegte sich langsam unter den Händen des Rudergängers, und die
Catawaha
schob die einen Meter hohen Wellen zur Seite, während sie wie ein Rasenmäher im Meer auf und ab fuhr. Der Sensor des seitlichen Sonars wurde dem Heck nachgeschleppt, sandte den Schall in die Tiefe und gab das Signal an den Video-Display weiter, der es in ein detailliertes Bild des Meeresbodens umsetzte.
    Sie nahmen die Suche nach der Quelle des Nervengases am Südende der Cook-Meerenge auf und entdeckten, daß die Lösungsmenge im Wasser anstieg, als sie sich nach Westen in Richtung der Kamishakbucht bewegten. Alle halbe Stunde wurden Wasserproben entnommen und per Hubschrauber zum chemischen Labor auf der Insel Augustin befördert.
    Im Laufe des Tages wurde die nervöse Spannung, die sich an Bord der
Catawaha
aufgestaut hatte, unerträglich. Die Besatzung war nicht imstande, an Deck zu kommen, um frische Luft zu schnappen. Nur die Chemiker vom Umweltschutz durften sich außerhalb der äußeren Schotte aufhalten, waren aber durch luftdichte Anzüge geschützt.
    »Noch nichts?« fragte Dover und schaute über Pitts Schulter auf den Bildschirm, der eine besonders hohe Auflösung im Wasser anzeigte.
    »Kein künstlicher Gegenstand«, antwortete Pitt. »Der Meeresboden ist schroff, zerklüftet, zumeist Lavagestein.«
    »Gutes klares Bild?«
    Pitt nickte. »Ja, die Einzelheiten sind deutlich zu erkennen.«
    »Was ist dieser dunkle Fleck?«
    »Ein Fischschwarm, vielleicht auch eine Seehundherde.«
    Dover wandte sich um und starrte durch die Brückenfenster auf den vulkanischen Gipfel der Insel Augustin, die jetzt nur wenige Kilometer entfernt war. »Es wäre gut, wenn wir bald etwas fänden. Wir kommen schon ziemlich nahe an die Küste.«
    »Labor an Schiff«, kam Mendozas weibliche Stimme über den Lautsprecher auf der Brücke.
    Dover hob das Telefon ab. »Labor, bitte sprechen.«
    »Steuern Sie Nullsieben-Null Grad. Die Spurenelemente kommen in dieser Richtung in stärkerer Konzentration vor.«
    Dover warf einen besorgten Blick zu der nahen Insel. »Wenn wir diesen Kurs zwanzig Minuten lang beibehalten, werden wir vor Ihrer Türschwelle zum Abendessen parken.«
    »Kommen Sie so nah heran, wie Sie können, und nehmen Sie ständig Proben«, antwortete Mendoza. »Meine Anhaltspunkte weisen darauf hin, daß Sie sich praktisch darüber befinden.«
    Dover legte ohne weitere Diskussion auf und rief: »Welche Tiefe?«
    Der wachhabende Offizier klopfte auf ein Zifferblatt des Instrumentenpultes. »Zweiundvierzig Meter und ansteigend.«
    Und zu Pitt: »Wie weit können Sie auf Ihrem Bildschirm sehen?« fragte Dover.
    »Wir tasten zu beiden Seiten des Rumpfes sechshundert Meter Meeresboden ab.«
    »Dann schneiden wir einen Streifen von fast 1200 Meter Breite heraus.«
    »Ziemlich genau«, gab Pitt zu.
    »Wir sollten das Schiff

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