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Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabea S. Mainberg
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der Typ, der sie mit einer morgendlichen SMS beglückte. Warum also in aller Welt hatte sie heimlich darauf gehofft?
    Sie öffnete ihre Mailapp. Vielleicht …?
    Diverse Nachrichten u. a. von Johannes, wurden hochgeladen, aber natürlich nicht die, die sie sich insgeheim wünschte.
    Schwachsinn, albern … doch er musste sie doch nun kontaktieren, sie konnte ihn ja nicht anschreiben. Hatte keinerlei Möglichkeiten, war so wieder seiner Gunst ausgeliefert. Seine Worte, alles ließ doch darauf schließen, dass dies nicht die letzte Zusammenkunft dieser Art gewesen sein sollte, wenn sie es denn wollte, und ja, sie wollte es, mehr denn je.
    Seufzend öffnete sie die Mail von ihrem Sklaven Johannes und las:
    „Sehr verehrte Lady Du Mont, ich möchte mich noch einmal ganz herzlich und in aller Demut bei Ihnen bedanken. Sie haben mir mit dem gestrigen Abend eine lebenslange Fantasie erfüllt. Im Grunde erfüllen Sie, seitdem ich Sie kenne, alle meine geheimsten Wünsche. Ich musste dazu 69 Jahre alt werden, doch dafür waren die letzten 6 Jahre die aufregendsten in meinem langen Leben und, verehrte Lady Du Mont, glauben Sie mir, ich habe viel erlebt und gesehen. Der Tribut ist ihnen hoffentlich zugegangen. Weiterhin möchte ich Ihnen zum Zeichen meiner Hochachtung noch ein Geschenk zukommen lassen. Es wird in den nächsten Tagen an ihre Studioadresse zugestellt.
    Herzlichen Dank und demutsvolle Grüße
    Ihr ergebener Johannes von Hohenstein.“
    Es klang fast ein wenig wie Abschied. Lady Du Mont beschloss, ihn die nächsten Tage anzurufen. Jetzt aber wollte sie noch ein bisschen Victoria sein. Sie schloss die Augen, wollte sich noch einmal in dieses Gefühl der vergangenen Nacht hineinträumen, sich nicht dem Alltag, den weltlichen Dingen stellen. Doch es gelang ihr nicht. Es stellte sich sogar ein bisschen das schlechte Gewissen gegenüber Maximilian ein. Hatte sie ihn betrogen? Waren sie denn schon soweit?
    Seine SMS klang sehr liebevoll, erwartungsvoll, vielleicht auf einen gemeinsamen Tag hoffend. Langsam schälte sie sich aus dem Bett, zog die Vorhänge auf, und strahlender Sonnenschein begrüßte sie. Die Euphorie, die sie jedoch noch beim Erwachen durchzogen hatte, schien verschwunden.
    Kaffee, ja das würde sicherlich helfen, um dann in den Tag, der sich bereits gen Mittag neigte, zu starten. Der Blick in den Spiegel offenbarte Augenringe, zu wenig Schlaf, eindeutig. Ihre langen schwarzen Haare schlängelten sich um ihr Gesicht. Schnell nahm sie eine Spange und band sie hoch. Diese tiefschwarze Farbe ließ sie schon sehr hart wirken. Vielleicht sollte sie doch mal auf einen weicheren Farbton umsteigen?
    Das Badezimmer zeigte ebenfalls noch Spuren ihres nächtlichen Intermezzos. Schaumreste in der Wanne, ein halb volles Weinglas auf dem Boden, die Klamotten achtlos auf dem Boden liegend – ein Halleluja auf das Singleleben!
    Der Kaffeevollautomat brummte und produzierte das lebenserweckende Gebräu in Form eines doppelten Espressos. Entspannt genoss sie die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem kleinen Küchenbalkon, der gerade mal Platz für einen runden Tisch und zwei Stühle bot. Blumen und sonstige Deko suchte man vergebens. Victoria besaß keinen grünen Daumen und hatte irgendwann einmal beschlossen, den armen Blumen und sonstigem Grünzeug einen Aufenthalt bei ihr zu ersparen, denn dies kam im Grunde einem Todesurteil gleich.
    Sie liebte die Idylle der Berliner Hinterhöfe. Obwohl sich hier viele Menschen auf engstem Raum knüllten, war es doch nicht störend. Entspannt zündete sie sich eine Zigarette an und beschloss, nun endlich ihrer neugierigen Freundin mit einem Anruf Bericht zu erstatten. Just als sie die Nummer drücken wollte, kam eine SMS. Maximilian!
    ‚Na, Lust auf eine Ausfahrt oben ohne?‘
    Sie stutzte, grinste dann - was meinte er denn damit? Und so antwortete sie:
    ‚
Wenn Du die anwaltlichen Kosten und die Verantwortung übernimmst, wenn wir wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen werden *grins*‘
    ‚
Ich denke, die alte Dame wird da kein Problem bekommen.‘
    ‚????‘
    Dann kam ein MMS. Neugierig öffnete sie das Bild, lächelte und schrieb zurück: ,
Du lässt auch kein Klischee aus!‘
    Das Bild zeigte ein Aston Martin Oldtimercabriolet.
    ‚Adel verpflichtet! Was meinst Du, gibst Du uns die Ehre Deiner wunderbaren Gesellschaft?’
    Was für ein Charmeur er doch war!
    ‚Sehr gern, Herr von Bredow, ich werde mich liebend gern in Ihre adlige Gesellschaft begeben. God save

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