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Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabea S. Mainberg
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the Queen. *g*‘.
    ‚Wunderbar, ich hole Dich um 14.30 Uhr ab.‘
    Diesem Angebot konnte sie einfach nicht widerstehen, wenngleich sie noch so viel zu tun hatte. Sie stellte fest, dass sie gerade dabei war, ein wenig ihre gestrenge Disziplin zu verlieren. Egal, da mussten die Mails, das Blog, das ungepuderte Gummi und wer oder was auch immer, einfach warten. Doch dann kam ihr die Idee, Klaus zu kontaktieren. Klaus war ein Mann um die 40, er hatte sich vor zwei Jahren bei ihr als Protagonist für ihre Filme beworben. Leider musste sie ihn ablehnen, da seine körperliche Verfassung und auch seine Behinderung - er hatte einen Klumpfuß - nicht in ihr Konzept passten. Doch hatte sie dieser Mann auf seltsame Weise berührt - der ewige Verlierer, Harz IV-Niveau, da im Leben aufgrund seiner Behinderung stets gescheitert.
    Sie erinnerte sich noch sehr gut an die erste Zusammenkunft. Er war nicht aufdringlich und wünschte sich nichts mehr, als einer Herrin dienen zu dürfen. Eine bezahlte Session würde er sich nie leisten können und auf privater Ebene wohl auch nie eine Dame finden, die sich seiner annahm. Im Gegenteil, viele hatten ihn auf übelste Weise gedemütigt und ausgenutzt.
    So entschloss sie sich, ihm als „Haussklaven“ eine Chance zu geben. Er liebte Gummi, war nicht wirklich devot, einfach nur ein geprügelter Hund. Da es immer etwas zu tun gab, durfte er sich beweisen und, wie es in der Szene hieß, als „Haus-und Putzsklave“ dienen. Obwohl sie davon nichts hielt, gab sie ihm die Chance.
    Mit dieser Offerte machte sie diesen Mann zum glücklichsten Menschen der Welt. Er konnte nun für diese Stunden in die für ihn so faszinierende und bislang unerreichbare Welt eintauchen. Lady du Mont gestattete ihm während seines Aufenthalts, einen Gummianzug tragen zu dürfen. Für einen Fetischisten wie Klaus es einer war, ein wirklich großes Geschenk. Er ging mit den wertvollen Sachen sorgsam um – pflegte diese mit einer Hingabe, so wie es nur ein wahrer Liebhaber dieses Materials tun konnte. Da sich ihr Putzsklave auch als guter Handwerker erwies, lernte Victoria seinen Einsatz zu schätzen. Mittlerweile gewährte sie ihm sogar Zutritt in ihr Studio, auch wenn sie nicht anwesend war. Sie vertraute ihm. Er putzte die Böden, wusch das benutzte Latex, puderte und reparierte die Gummisachen, behandelte all diese teuren Utensilien wie einen Schatz. Seine ultimative Ergebenheit hatte sie erlangt, als sie ihm nach über einem Jahr, ohne das er es forderte, eine Gummisession schenkte, ihn behandelte, als wäre er ein zahlender Gast.
    Somit würde Klaus sicherlich gern all die Dinge erledigen, die im Salon noch ausstanden, und ihr die gewünschte Freizeit mit Maximilian ermöglichen.
    Es gab schon manchmal seltsame Vorzüge, wenn man ein solches Genre bediente. Sie fragte sich in diesem Moment, wie viele putzende Hände der Graf wohl benötigte, um das Haus nach einer ausschweifenden Partynacht wieder herzurichten.
    Schon wieder entglitt ihr ein ungewollter Seufzer, und ein kribbeliges Gefühl stellte sich ein. Das war ja unfassbar … Schluss, aus und vorbei … das 100%-Match, nebst eines schicken Cabriolet, standen in knapp einer Stunde vor der Tür, somit blieb nun wirklich keine Zeit für Sentimentalitäten und feuchte Tagträume. Schnell noch eine SMS an ihre Freundin, dass ein ausführlicher Bericht aufgrund von einer ‚Oben ohne-Ausfahrt‘ später erfolgen müsse, dann ins Bad, Duschen und sich restaurieren.
    Dem Anlass angemessen entschied sie sich für ein luftiges Kleid im Rockabilly-Style. Sie hatte dieses, in fröhlichen Gelbtönen gehaltene Kleid, länger nicht getragen. Aber es war ein ‚Gute-Laune-Kleid‘, und heute war definitiv diese Stimmung angesagt. Der Look erinnerte auch ein wenig an das Hollywood der 50ziger Jahre.
    Als es klingelte, war sie gerade fertig, schnappte sich ein großes Seidentuch und ihre Sonnenbrille und lief eilig die Treppe hinunter. Der Klingelton hatte sie erschreckt, aber gleichzeitig auch wieder Magenkribbeln ausgelöst. Sie freute sich wirklich, ihn zu sehen
    „Mylady, ich bin wieder entzückt!“, rief er ihr fröhlich entgegen und simulierte galant einen Handkuss. James Dean würde vor Neid erblassen, wenn er diesen Mann sehen würde, dachte sie bei sich. Er sah zum Anbeißen aus in seinem weißen T-Shirt, den Jeans und seiner stylischen schwarzen Lederjacke.
    Sie lächelte ihn an und trat auf das Auto zu.
    „Das ist ja für den Linksverkehr ausgelegt – kommst

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